Internet der Dinge - exzessiver Stromverbrauch

Internet of Things

Das World Wide Web – vor allem das vielgerühmte Internet der Dinge – hat auch eine Kehrseite: Forscher der School of Computing & Communications (der Lancaster University) zeigen den gigantischen Stromverbrauch, den das Internet schon jetzt beansprucht.

Geht das Wachstum so weiter, werden nach Expertenschätzungen in 15 Jahren 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs in die IT fließen. Wie kann man dem entgegenwirken?

Kommunikation der Geräte erfolgt unkontrolliert

Omnipräsentes Twittern dank mobilem Internet, Video-Streaming mit immer höherer Bildqualität und mehr lassen den Datenverbrauch der Menschheit ständig steigen. Daher ist das Internet schon jetzt für rund fünf Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich, Tendenz steigend. Manche Experten schätzen, dass 2030 ein Fünftel des weltweiten Energieverbrauchs auf IT entfallen wird. „Dieser steigende Energieverbrauch bereitet bei globalen Bemühungen zur Reduktion des CO2-Ausstosses ernste Sorgen“, betont Mike Hazas, Dozent in Lancaster.

Das grösste potenzielle Problem ist nicht der Mensch selbst. Denn eine begrenzte Zahl Erdenbürger kann letztlich nur eine begrenze Zahl Katzen-Videos auf YouTube gucken. Das Internet der Dinge dagegen ist schier unbegrenzt. Von Witterungssensoren über den Kühlschrank bis hin zum Milchkarton könnte früher oder später so ziemlich alles Daten mit anderen Dingen austauschen. „Die Kommunikation der Geräte erfolgt unbeobachtet, ohne menschliches Zutun und potenziell unbegrenzt“, warnt Hazas. Eben das sollte die Menschheit womöglich nicht zulassen.


Ein großer Teil des Stromverbrauches könnte bald auf die IT entfallen.
Ein großer Teil des Stromverbrauches könnte bald auf die IT entfallen. (Bild: © wang song – shutterstock.com)

Wachstum einschränken

Das Team um Hazas ist der Ansicht, dass es sinnvoll wäre, schon jetzt mögliche Einschränkungen für den Datentransfer im Internet der Dinge zu planen. Denn bis 2020 könnte sich die Zahl der mit dem Internet verbundenen auf 21 Mrd. mehr als verdreifachen. „Es ist wichtig, über die bestehende Ideen einer „Geschwindigkeitsbeschränkung“ nachzudenken“, meint Hazas. Denn das Wachstum der übertragenen Datenberge von vornherein einzuschränken, sei besser, als womöglich in Zukunft das Volumen des Internet-Traffics nachträglich wieder reduzieren zu müssen.

Wie genau Daten-Limits sinnvoller umgesetzt werden sollten, ist den Forschern zufolge noch unklar. Denkbar wären beispielsweise begrenzte Volumenkontingente, aber auch eher ökonomische Ansätze wie von der Wichtigkeit eines Angebots abhängige Preise für Internet-Traffic. Jedenfalls aber sei es wichtig, jetzt über Alternativen zu potenziell unbegrenzten, unbeschränkten Traffic-Bergen nachzudenken.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © chombosan – shutterstock.com

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