Automatische Türöffner und selbstschliessende Türen

Durch eine Tür erhält man Zutritt zu einem Gebäude und sie ist der bauliche Übergang von einem Raum in den anderen. Türen mit bestimmten technischen Vorrichtungen können aber auch die Funktion haben, den Zutritt zu Räumen zu gewähren oder zu verweigern, oder sie dienen dazu, Räume in Gefahrensituationen möglichst schnell zu verlassen. Schon bei der architektonischen Planung von Gebäuden und einzelnen Räumen wird den Türen jeweils eine bestimmte Funktion zugewiesen. Das ist vor allem bei der Planung von Türen im gewerblichen Bereich von Bedeutung.

Da geht es zum einen um die Grösse der Türen, die Anschlagseite und den Öffnungsmechanismus, zum anderen auch um Vorrichtungen, die ein automatisches Öffnen und Schliessen der Türen möglich machen, unabhängig von der Funktion der gängigen Drückergarnitur. Welchen Funktionen und Mechanismen man den Vorrang gibt, hängt in erster Linie davon ab, wie die dahinter liegenden Räume genutzt werden.

Türen, die sich von selbst schließen

In einigen Bereichen sind selbstschliessende Türen vorgeschrieben. So zum Beispiel bei Etagentüren in Beherbergungsbetrieben, denn hier dienen sie auch als Brandschutz- oder Rauchabschlusstüren. Solche Türen sind mit den Feuermeldeanlagen in diesen Einrichtungen verbunden. Meldet eine solche Anlage also ein Feuer oder stärkere Rauchentwicklung, wird von der Brandmeldeanlage ein Signal an den elektrischen Türschliessmechanismus gesendet, der dann noch offen stehende Türen automatisch schliesst. So wird verhindert, dass sich Feuer oder Rauch ungehindert ausbreitet – zumindest wird es eine Zeit lang vermieden.

Selbstschliessende Türen werden aber auch in solchen Bereichen eingesetzt, in denen unter der Bedingung von Reinluft gearbeitet wird. Diese selbstschliessenden Türen fungieren als Schleuse zum Reinraum und schliessen ohne mechanische Betätigung. Damit soll das Risiko minimiert werden, dass Staub in den Raum eindringt oder andere Partikel, die die Luft verunreinigen.

In medizinischen Einrichtungen sind solche Türen dann notwendig, wenn zum Beispiel im OP-Bereich die Übertragung von Krankheitserregern, die durch den ständigen mechanischen Gebrauch von Türknäufen und Griffen gegeben ist, vermieden werden soll. So wird das Öffnen beziehungsweise Schließen der Tür durch Fusskontakte oder Berührungsschalter an der der Tür vorgelagerten Wand ermöglicht, auch ohne die Drückergarnitur zu betätigen. Auch mithilfe eines Bewegungsmelders lässt sich das Öffnen und Schliessen von Türen bewerkstelligen. Das führt uns bereits zu der Kombination von automatisch selbstschliessenden Türen und elektrischen Türöffnern.


Bevorzugt sind es die Kundeneingangstüren, die mithilfe eines Bewegungsmelders und spezifischen elektromechanischen Antrieben geöffnet werden (Bild: Chungking / Shutterstock.com)
Bevorzugt sind es die Kundeneingangstüren, die mithilfe eines Bewegungsmelders und spezifischen elektromechanischen Antrieben geöffnet werden (Bild: Chungking / Shutterstock.com)


Tür auf, Tür zu: alles automatisch

Vor allem im Bereich des Handels werden automatische Türöffner eingesetzt. Bevorzugt sind es die Kundeneingangstüren, die mithilfe eines Bewegungsmelders und spezifischen elektromechanischen Antrieben geöffnet werden. Das Schliessen der Tür geschieht nach einem gewissen Zeitintervall, das sich einstellen lässt. So öffnet und schliesst sich die Tür wie von unsichtbarer Hand gesteuert.

Sinnvoll ist die sich selbstöffnende Tür beispielsweise in Gastronomiebetrieben. Dadurch wird die Arbeit im Service erheblich erleichtert. In diesem Bereich sind Bewegungsmelder oder Fusskontakte die am häufigsten eingesetzten Systeme. Der Kellner kann also ohne größeren Aufwand mit vollen Händen von der Küche in den Gastraum und zurück gelangen, ohne das Geschirr oder die Speisen abstellen zu müssen.

Auch im Produktions- oder Lagerbereich, in dem ständiger Personenverkehr herrscht und trotzdem die Türen nicht den ganzen Tag über offen stehen sollen, sind unterschiedliche Öffnungs- und Schliessanlagen an den Türen von Vorteil, weil sie die Arbeit und den Aufwand deutlich erleichtern. Stets ist eine Entscheidung zu treffen, die sich an den jeweiligen Erfordernissen in einem bestimmten Bereich orientiert.

Sicherheit geht vor

Dort, wo es um Sicherheit geht, sind Türen und deren Verschlussmechaniken von besonderer Bedeutung. Das betrifft vor allem Gebäude, die man in bestimmten Gefahrensituationen durch einen Notausgang sicher verlassen können muss. Die Schliess- und Öffnungsmechanismen solcher Nottüren und Notausgänge sollen in der Regel so beschaffen sein, dass sie nur im Notfall funktionieren. Im Normalbetrieb sind sie meistens geschlossen, ein Zutritt von aussen ist nicht möglich.

Im Notfall, zum Beispiel bei Feuer, ist es lebenswichtig, dass sich Notausgangstüren automatisch öffnen oder durch eine einfache Mechanik von innen aufgemacht werden können. Dabei ist sicherzustellen, dass Notausgänge ausgeschildert und frei von Hindernissen sind. Es ist untersagt, Notausgangstüren zu verstellen, mechanisch zu verriegeln oder anderweitig zu blockieren.

In manchen Fällen darf eine Tür nur dann funktionieren, wenn autorisierte Personen sie öffnen. Dann werden Schliessmechanismen eingesetzt, die auch bei selbstöffnenden oder selbstschliessenden Türen strenge Sicherheitsbestimmungen erfüllen. Hier ist die Verwendung von Magnetkartenlesern ebenso üblich wie zum Beispiel der Einsatz von Sicherheitssystemen mit Zahlencode oder Fingerprint. Solche Öffnungssysteme begegnen uns nicht nur in einschlägigen Filmen, sondern haben auch im wirklichen Leben ihre Berechtigung.

Was ist der Sinn und Zweck solcher Schliess- und Öffnungsmechanismen? Er liegt vor allem darin, die Sicherheit in stark frequentierten Türbereichen bzw. hochsensiblen Sicherheitskomplexen ihrer Bedeutung entsprechend auch in der technischen Funktion der Türen zu erhöhen. Es geht also nicht immer darum, einen Hochsicherheitstrakt noch sicherer zu machen, sondern darum, Komfort und Sicherheit auf intelligente und benutzerfreundliche Weise miteinander zu verbinden.

 

Oberstes Bild: © Pavel L Photo and Video – Shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

website-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-14').gslider({groupid:14,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});