Die Herstellung eines Setzkastens im Eigenbau

Setzkästen galten in den 1970er und 1980er Jahren noch als originell und dekorativ. Sie waren beliebt bei Menschen, die kleinteilige Gegenstände sammelten – zum Beispiel Holzfiguren oder Münzen. Doch zuletzt gab es sie kaum noch – sie waren wohl aus der Mode gekommen und galten eine Zeit lang als altmodisch. Doch das scheint sich jetzt geändert zu haben, sie haben eine Renaissance erfahren und sind als Retro-Dekoration wieder gefragt.

Wer sich als Hobby-Handwerker betätigen möchte, kann dieses Element mit ein wenig Holz vom Baumarkt auch leicht selbst bauen und dann seine Sammlung darin unterbringen.

Der Setzkasten – ursprünglich aus der Druckerwerkstatt

Ein Setzkasten wurde ursprünglich in der Druckindustrie gebraucht, und zwar für die Bleidruckerei. In ihm bewahrten die Setzer die von ihnen zum Beispiel für die Zeitungsseite benötigten Bleilettern auf. In dem Kasten wurden die Buchstaben alphabetisch eingeordnet und konnten so auf die Schnelle herausgesucht und in die Druckform eingebracht werden. Danach wurden sie dann an Ort und Stelle zurücksortiert, bis zu ihrem nächsten Einsatz. Es gab vor allem drei Sorten von Setzkästen: den Standardkasten, den Titelschriftkasten und den Grossen Schriftkasten. Letzterer wurde auch als „Brotschriftenkasten“ bezeichnet. Als die Druckerindustrie den Setzkasten wegen der Umstellung auf andere Techniken nicht mehr benötigte, trat er seinen Triumphzug aus der Druckerei in die privaten Haushalte an, vor allem im europäischen Raum, und zwar in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren.

Einsatz des Setzkastens in der Wohnung

Man hängt traditionellerweise den Setzkasten gern an die Wand. Er besteht aus verschiedenen Fächern, die unterschiedliche Grössen haben können. Sein Material ist häufig Sperrholz, das entweder naturbelassen oder farbig angestrichen wurde. Früher waren die Modelle vor allem gelb oder schwarz, doch auch Naturholz war beliebt. Heute gibt es sie in verschiedenen Farben, für jeden Geschmack ist etwas dabei, auch knallige Töne finden ihre Abnehmer. Manche, etwas aufwendigere Modelle haben eine Glasscheibe und schützen so die in ihnen bewahrten Sammlerstücke vor dem Herausfallen und vor Staub.

Man kann in den Setzkästen kleinere Figuren aufbewahren, doch ebenso auch Sammlungen von Steinen, Muscheln, Kristallen oder Modellautos. Ebenso werden sie genutzt zur Aufbewahrung von Schmuckstücken, dem Inhalt von Überraschungseiern oder kleinen Porzellanfiguren. Alles, was ansonsten in einem größeren Regal untergehen würde und schnell aus dem Blick geraten kann, wird im Setzkasten ansprechend aufbewahrt und muss nicht in Schachteln verschwinden. Hier hat jeder einzelne Gegenstand ein eigenes Fach und kommt gut zur Geltung.

Wohin mit dem Setzkasten?

Auch heute noch häufig im Gebrauch, wird der Setzkasten unter Umständen wie ein Bild an der Wand aufgehängt, manche werden auch gern im Regal aufgestellt. Wir finden sie in vielen verschiedenen Arten von Räumen, zum Beispiel im Wohn- oder Schlafzimmer, in der Diele und auch im Kinderzimmer. Der Setzkasten kommt mit seinem kleinteiligen Ordnungsangebot der Leidenschaft fürs Sammeln auch bei Kindern sehr entgegen und erlaubt ihnen viele Varianten bei der Unterbringung ihrer Schätze.


Der Setzkasten als schmückendes Element für Sammler und Liebhaber lässt sich im Eigenbau einfach herstellen. (Bild: Auremar / Shutterstock.com)
Der Setzkasten als schmückendes Element für Sammler und Liebhaber lässt sich im Eigenbau einfach herstellen. (Bild: Auremar / Shutterstock.com)


Der Setzkasten als Eigenkonstruktion

Man kann Setzkästen heute sowohl in Möbelgeschäften und -abteilungen von Kaufhäusern finden als auch in Dekoläden. Auch im Internet können sie erworben werden. Wem es aber Freude macht, der kann sich selbst daran machen und den Setzkasten gut im Eigenbau herstellen.

In dem Fall kann natürlich das Aussehen vom Hersteller selbst bestimmt werden, ebenso wie die Zahl der einzelnen Fächer und die verschiedenen Grössen. Man braucht für die Konstruktion Sperrholz vom Baugeschäft oder Fachhändler, das man in verschiedenen Stärken erwirbt. So sollte die Rückwand des Setzkastens eher aus einem dünnen Holz gefertigt sein, der Rahmen erfordert eine grössere Dicke; Quer- sowie Längsleisten sollten in der Dicke zwischen beiden sein.

Nur einige wenige Arbeitsschritte führen zum Gelingen

Man braucht nicht viel mehr als zwei Stunden für einen Setzkasten! Nachdem die Rückwand zugeschnitten ist – in Form eines Quadrats oder eines Rechecks, möglichst nicht grösser als ein Quadratmeter – wird die Rahmenumfassung zugeschnitten. Bevor man jetzt mit den einzelnen Leisten weitermacht, zeichnet man besser die geplanten Fächer im Voraus vor; dazu müssen Breiten und Längen ausgemessen werden. Dann werden die Querleisten zugeschnitten, alle ausgesägten Teile besser noch kurz anschleifen, womöglich mit einem elektrischen Schleifgerät. Dann kann man sie mit einem im Fachhandel erhältlichen Holzkleber miteinander verbinden.



Nachdem alle Holzteile an der Rückwand befestigt sind, braucht der Setzkasten mindestens einen Tag, um völlig zu trocknen. Jetzt werden die Elemente für die Aufhängung befestigt. Dazu bieten sich kleine Ösen an, die aufgeklebt werden oder mit kleinen Nägeln befestigt. Diese sind im Bau- oder Bastelfachhandel erhältlich. Wer es lieber farbig hat, kann den Kasten dann noch mit Farblack streichen. Eine Idee: Der gerade sehr beliebte „Shabby Chic“ kann hier auch gut wirken. Wenn man sich dafür entscheidet, wären helle Farben in Pastelltönen angesagt.

 

Oberstes Bild: © marekuliasz – Shutterstock.com

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