Elektrisch oder manuell: Welche Zahnbürste sorgt für mehr Mundhygiene?

Um Zähne und Zahnfleisch lange gesund zu erhalten, ist eine regelmässige Zahnreinigung unerlässlich. Mindestens zweimal am Tag sollten die Zähne für mehrere Minuten gründlich geputzt werden, um Speisereste und bakteriellen Zahnbelag zu entfernen.

Allerdings kann falsches Zähneputzen den Zahnschmelz und das Zahnfleisch sogar schädigen, daher empfehlen immer mehr Zahnärzte die Verwendung einer elektrischen Zahnbürste.

Und selbst hier gibt es, anders als bei Handzahnbürsten, zwei unterschiedliche Modelle: Oszillierend-rotierende Borsten und so genannte „Schallzahnbürsten“. Diese erinnern in ihrer Form eher an die klassische Handzahnbürste, ihre Reinigungswirkung beruht jedoch mitnichten auf Ultraschall, sondern vielmehr auf einer Vibration des Bürstenkopfes.

Richtiges Zähneputzen will gelernt sein

Egal, ob per Handzahnbürste oder mit einer elektrischen Variante, die richtige Putztechnik ist entscheidend für ein möglichst gutes Ergebnis. Kinder putzen oft mit kreisenden Bewegungen, was für die Reinigung und Pflege von Milchzähnen auch ausreichend ist. Jugendliche und Erwachsene hingegen sollten besser von dieser Putzvariante Abstand nehmen, da sie kaum geeignet ist, die Zähne überall zu reinigen. Dazu werden durch die kreisenden Bewegungen Bakterien im Mundraum unter den Zahnfleischrand geschoben, dadurch können Zahnfleischentzündungen entstehen.

Besser ist bei der Reinigung mit einer Handzahnbürste die so genannte „Fegetechnik“, bei der der Bürstenkopf wie ein Besen leicht schräg auf dem Übergang von Zahnfleischsaum und Zahn angesetzt wird und mit einer wischenden Bewegung die Beläge entfernt. Wichtig ist dabei, dass die Bewegung immer von rot zu weiss, also vom Zahnfleisch zum Zahn erfolgt – nicht umgekehrt. So wird das Zahnfleisch massiert und gleichzeitig der Zahnschmelz von Ablagerungen befreit. Eine Erweiterung der Fegetechnik ist die Basstechnik, bei der zusätzliche rüttelnde Bewegungen der Bürste eine höhere Reinigungskraft ermöglichen sollen. Diese ist jedoch in der Praxis schwer umzusetzen und erfordert viel Übung.

Keine harten Sachen bei der Zahnpflege

Zahnschmelz ist die härteste Substanz, die der menschliche Körper ausbilden kann. Er umgibt die Zähne und bildet eine Schutzschicht um das weichere Dentin, das Zahnbein. Allerdings ist nicht der ganze Zahn mit Zahnschmelz geschützt, sondern nur die Teile, die in der Mundhöhle liegen, die Zahnkronen. Wenn sich aufgrund von mangelnder Hygiene, Krankheit oder durch falsche Mund- und Zahnpflege das Zahnfleisch zurückbildet, werden Teile der Zähne freigelegt, die keinen Schmelz als Schutzschicht besitzen und daher deutlich empfindlicher auf Reize reagieren. Kaltes, Warmes, Süsses oder Saures im Mund kann dann einen heftigen Schmerzreiz auslösen, der wie ein elektrischer Schlag wirkt.

Oft ist die Ursache für Zahnfleischrückbildungen auch in der verwendeten Zahnbürste zu finden, genauer gesagt in ihrer Härte. Im Handel sind Zahnbürsten in drei unterschiedlichen Härtegraden erhältlich, weich, mittel und hart. Je härter die Borsten sind, desto grösser ist die Gefahr, durch eine falsche Putztechnik das Zahnfleisch zu verletzen. Diese kleinen Verletzungen, erkennbar am Blut auf der Zahnbürste, können sich durch Bakterien entzünden, was dann im schlimmsten Fall zu einer Parodontitis, also einer schmerzhaften Zahnfleischentzündung führen kann.


Immer mehr Zahnärzte empfehlen die Verwendung einer elektrischen Zahnbürste. (Bild: © Alliance – shutterstock.com)

Aus diesem Grund empfehlen Zahnärzte, nur weiche Zahnbürsten zu verwenden, sowohl bei Handzahnbürsten wie auch bei elektrischen Modellen. Denn die vermeintlich geringere Wirkung kann durch eine Verlängerung der Putzdauer und die richtige Technik ausgeglichen werden, während bei härteren Borsten immer das Verletzungsrisiko ansteigt.

Die richtige Putztechnik einfach im Griff

Wer sich schwer damit tut, beim Zähneputzen bewusst auf seine Bewegungen und die richtige Putzrichtung zu achten, sollte seine Handzahnbürste entsorgen und sich eine elektrische Zahnbürste zulegen. Denn diese sorgen mit ihrem kleinen Elektromotor dafür, dass die Zähne sauber und gründlich gereinigt werden, ohne das Zahnfleisch in Mitleidenschaft zu ziehen.

Dabei spielt es für die Reinigungsleistung keine Rolle, ob es eine Zahnbürste mit oszillierendem Bürstenkopf oder eine mit Schalltechnologie ist, beide Varianten befreien die Zähne gründlich von Ablagerungen, ohne den Zahnschmelz anzugreifen. Dennoch unterscheiden sich beide Modelle nicht nur im Preis und in den Kosten für die Ersatzbürstenköpfe, sondern auch in der Putztechnik.

Der oszillierende Bürstenkopf ist rund und klein und muss daher bewusst an jeden einzelnen Zahn geführt werden, um diesen rundum zu säubern. Dafür eignet sich diese Ausführung auch sehr gut für Kinder und Menschen mit einem sehr kleinen Mund, die kleine Bürste kommt auch in die entlegensten Ecken und ist damit flexibler als die klassische längliche Zahnbürste. An dieser erinnern die Bürsten der Schallzahnbürsten, sie sind länglicher geformt und kann damit grössere Areale im Mund gleichzeitig reinigen.

Reinigung mit hoher Frequenz

Schallzahnbürsten führen die Fegetechnik automatisch durch eine schnelle Vibration des Bürstenkopfes aus, in einer Frequenz, die nicht annähernd beim händischen Zähneputzen erreicht werden könnte. Dadurch werden die Zähne gründlicher gereinigt und die Fluoride der Zahnpasta besonders intensiv in den Zahnschmelz eingearbeitet. Dennoch ist ihre Reinigungswirkung nicht signifikant besser als die der oszillierenden Bürstenköpfe, daher kann eine klare Empfehlung für eine der beiden Varianten nicht ausgesprochen werden.

Wohl aber lässt sich festhalten, dass elektrische Zahnbürsten insgesamt besser geeignet sind, Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten, als es die gute alte Handzahnbürste ist. Die erfüllt zwar auch ihren Zweck, ist aber technisch anspruchsvoller. Einfacher wird es eindeutig mit einer elektrischen Zahnbürste, zumal die Hersteller auch weitere technische Optimierungen entwickeln, etwa Zahnbürsten mit Drucksensor, der ein Signal gibt, wenn der Druck auf den Bürstenkopf so stark wird, dass das Zahnfleisch verletzt werden könnte. Oder eine elektronische Überwachung der bereits gereinigten Mundareale, die den Benutzer darauf hinweist, welche Zähne noch nicht genügend gereinigt worden sind. Was auf den ersten Blick wie Spielerei klingt, kann jedoch auch dabei unterstützen, ein Gefühl für die korrekte Ausführung zu erhalten und diese zu trainieren.

Frische Bürsten putzen gut

Wichtig für eine gute Mundhygiene ist auch, dass die Bürsten oder Bürstenköpfe regelmässig ausgetauscht werden. Ein Wechsel sollte spätestens alle drei Monate erfolgen, bei Problemen mit entzündetem Zahnfleisch auch häufiger. Denn auf den Bürsten können sich auch Bakterien und andere Ablagerungen absetzen, die dann bei jedem Putzen wieder neu in den Mund gelangen.



Fazit: Elektrische Zahnbürsten sind oft die bessere Alternative, wenn auch mit höheren Kosten verbunden. Dafür erleichtern sie die Ausführung und schonen dabei die Zähne und das Zahnfleisch.

 

Oberstes Bild: © Piotr Marcinski – shutterstock.com

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Mehr zu Christian Praetorius

Christian Praetorius, Jahrgang 1969, gelernter Controller und Logistiker mit jahrelanger Berufserfahrung. Seit 2012 gemeinsam mit seiner Frau Christine als freier Texter und Autor selbständig, erfolgreich und glücklich. Seine Kunden schätzen ihn für klare Worte, originelle Slogans und kreative Wortspiele ebenso wie für seine absolute Zuverlässigkeit und Kundenorientierung. Schreibt aus Berufung und mit Leidenschaft für die Sprache, die Botschaft und den Leser.

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