Hoher Einsatz: Sicheres Arbeiten mit Leitern und Tritten

Müssen oder wollen wir im Alltag hoch hinaus, geht es oft darum, mal wieder die Hängeschränke in der Küche zu putzen oder den Geschirrschrank gründlich sauber zu wischen. Auch das Bücherregal will von Zeit zu Zeit abgestaubt und der Vorhang zum Waschen abgehängt werden. Natürlich ist auch der Heimwerker hin und wieder in höheren Sphären zugange, wenn er etwa die Leuchte austauscht oder der Wand eine neue Tapete oder frische Farbe verpasst.

Damit man hinterher von der Arbeit in luftiger Höhe etwas hat, empfiehlt es sich, stets auf die Sicherheit zu achten und geeignete Hilfsmittel zu verwenden. Gegebenenfalls wird dadurch auch mal eine Neuanschaffung nötig.

Die Zahl der Haushaltsunfälle steigt an

Die Statistiken belegen eindeutig, dass es immer mehr Unfälle im Haushalt gibt. Ein engagierter Grossputz endet nicht selten im Krankenhaus, auch Schlimmeres ist nicht ausgeschlossen. Eine aktuelle Meldung der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) besagt, dass in der Schweiz jedes Jahr 1700 Menschen bei Tätigkeiten im Haushalt tödlich verunfallen. Besonders wichtig ist daher, in den eigenen vier Wänden nach möglichen Risiken zu suchen und sich den häuslichen Bereich in puncto Sicherheit mal gründlich vorzunehmen.

Viele Unfälle könnten durch erhöhte Umsicht leicht vermieden werden. Dazu gehört etwa der Hammer, dessen Kopf schon leicht wackelt; die herrlich nostalgische Sammeltasse, deren notdürftig angeklebter Henkel sich beim Teetrinken plötzlich löst; oder der alte wackelige Stuhl, der im Grunde schon lange auf den Sperrmüll gehört. Die Liste liesse sich unendlich fortführen. Bereits gedankenlos abgestellte Kartons, Koffer oder andere Dinge können zu einem Unfall führen. Tappt man nachts gewöhnlich im Dunkeln zur Toilette, kann solch ein Stolperstein schnell für einen Besuch in der Notaufnahme der nächsten Klinik sorgen.

Auf funktionstüchtige Hilfsmittel achten

Manchmal kann einem mulmig werden, wenn man andere bei der Erledigung täglicher Hausarbeit beobachtet: Weil es mal wieder schnell gehen muss, geht der Hausmann oder die Hausfrau Risiken ein und fegt alle Bedenken mit einem „Wird schon gutgehen!“ weg. Um „nach oben“ zu kommen, wird einfach das herangezogen, was sich gerade in Reichweite befindet: wackelige Stühle, Kisten, Eimer und sogar Schüsseln. Allerdings sind diese Gebrauchsgegenstände keine Hilfsmittel, die einen sicheren Aufstieg ermöglichen.

Kommt man an die oberen Fächer eines Schrankes nur schwer heran, ist es sinnvoll, sich einen Klapptritt anzuschaffen und diesen dann griffbereit in der Nähe des Schrankes aufzubewahren. Wenn das Modell schon etwas betagt ist, sollte man zuerst dessen Stabilität prüfen, damit man sich nicht selbst ein Bein stellt. Sind nämlich die Schrauben oder Leitersprossen locker, ist es als Hilfsmittel unbrauchbar und genauso gefährlich wie ein klappriger Stuhl. Tauschen Sie es am besten gleich aus.

Beschädigte Leitern sollten Sie ebenfalls nie notdürftig reparieren. Sorgen Sie rasch für Ersatz, bevor eine Person, die von dem Mangel nichts weiss, sie benutzt. In diesem Fall kann Sparsamkeit am falschen Platze auf Kosten der Gesundheit gehen. Die Sicherheit steht immer an erster Stelle!

Hinweise zur Sicherheit bei Leitern

Wenn Sie eine funktionstüchtige Stehleiter oder einen robusten Tritt benutzen, sind weitere Dinge zu beachten, um sicher und unfallfrei arbeiten zu können. Damit Sie auf den Stufen nicht ausrutschen, darf die Leiter weder verschmutzt noch beschädigt sein. Erst dann kann sie aufgestellt werden. Dabei ist weiterhin darauf zu achten, dass der Boden tragfähig und rutschfest ist.

Wichtig ist auch, dass Sie eine Klappleiter nie als Anlegeleiter gebrauchen! Wenn sie wegrutscht, hat das schlimme Folgen. Klappen Sie deshalb Stehleitern immer ganz auf und sorgen Sie dafür, dass die Spreizsicherung einrastet. Heutzutage finden Sie an jeder Leiter Angaben zur maximalen Belastung, die auf keinen Fall überschritten werden darf. Handelt es sich bei Ihrem Modell eher um eine Antiquität, sollten Sie eine Neuanschaffung in Erwägung ziehen, um auf Nummer Sicher zu gehen.


Die Hände sollten zum Besteigen der Leiter möglichst frei bleiben. Wenigstens eine Hand gehört an die Leiter! (Bild: JPagetRFPhotos / Shutterstock.com)
Die Hände sollten zum Besteigen der Leiter möglichst frei bleiben. Wenigstens eine Hand gehört an die Leiter! (Bild: JPagetRFPhotos / Shutterstock.com)


Eine Hand ist an der Leiter

Wenn Sie auf eine Leiter steigen, sollten Ihre Hände nach Möglichkeit frei bleiben. Zumindest eine Hand muss an der Leiter sein! Dinge, die Sie für die Arbeit benötigen, wie Werkzeuge oder Pinsel stecken Sie solange in den Werkzeuggürtel, die Hosen- oder Schürzentaschen. Alles, was Sie nicht brauchen, lassen Sie lieber unten. Noch besser ist es, ohne Materialien auf die Leiter zu klettern und sie sich hochreichen zu lassen.

Die Arbeit sollten Sie stets in bequemer Haltung erledigen können. Reicht die Höhe einer Leiter nicht aus, nehmen Sie eine grössere. Hierbei gilt zu beachten, dass die oberen zwei Sprossen einer beidseitig begehbaren Stehleiter immer frei bleiben müssen. Sie dürfen also höchstens bis zur drittletzten Stufe aufsteigen.

Ausserdem ist es tabu, sich zur Seite hinauszulehnen. Vermeiden Sie gefährliche Stürze, indem Sie die Leiter rechtzeitig umstellen – natürlich immer von unten! Darüber hinaus sollte man auf einer Leiter stehend nicht länger als zwei Stunden arbeiten. Eine Pause sorgt nicht nur für neuen Schwung, sondern auch für deutlich mehr Sicherheit.

Sich helfen lassen

Bei Arbeiten in luftiger Höhe sollten Senioren oder Personen mit Gleichgewichtsstörungen unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen. Denn vor allem ohne festen Boden unter den Füssen macht sich ein beeinträchtigtes Gleichgewichtsempfinden bemerkbar und kann zu gefährlichen Unfällen führen.

Zu guter Letzt noch eines: Es ist es zwar ein Aberglaube, dass es Unglück bringt, unter einer Leiter hindurchzulaufen, dennoch sollte man in bestimmten Fällen tunlichst davon absehen. Steht nämlich jemand darauf, besteht ein erhebliches Risiko, an der Leiter hängenzubleiben und den anderen zu Sturz zu bringen.

Als Fazit gilt: Vorsicht ist die Mutter der Weisheit – besonders bei Tätigkeiten in höheren Bereichen! Der Einsatz von geeigneten Hilfsmitteln wie Leitern oder Tritten ist hier die Grundvoraussetzung für sicheres Arbeiten.

 

Oberstes Bild: © Limilama – Shutterstock.com

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