Nähfüsse für jeden Zweck

Die klassische Nähmaschine ist in fast jedem schweizerischen Haushalt zu finden und wird längst nicht mehr nur für Ausbesserungen an Hosen oder Hemden verwendet. Eine neue Generation von Nähfreunden begeistert sich für dieses spezielle Gerät und setzt eigene modische Ideen um, die von vollständigen Garderoben bis zu aufregenden Deko-Artikeln reichen können.

Abhängig vom Material und der gewünschten Umsetzung fällt dem sogenannten Nähfuss eine wichtige Rolle zu. Nicht mit jeder Standardausstattung einer Maschine lassen sich alle Kreationen umsetzen. Im Folgenden soll ein grober Überblick über die wichtigsten Nähfüsse mit ihren jeweiligen Eigenschaften gegeben werden.

Grundlegendes Wissen rund um den Nähfuss

Der Nähfuss ist eine unverzichtbare Basisausstattung einer jeden Nähmaschine. Der Fuss liegt während der Näharbeiten auf der Oberseite des zu bearbeitenden Stoffes auf und bremst diesen. Der Fuss sorgt zudem für eine Fixierung der Stofflage, damit diese während des Maschinenbetriebs in der Bahn bleibt und nicht nur vom manuellen Lenken und Steuern des Nähers abhängt. Durch spezielle Formen und Designs lassen sich die Stiche der Nähnadeln aktiv beeinflussen, wodurch der Nähfuss bei der Umsetzung komplexer Spezialaufgaben hilft.

Maschinen für Einsteiger sind grundsätzlich nur mit ein bis zwei Füssen ausgestattet. Die absolute Basis stellen ein Stick- und ein Stopffuss dar. Mit ihrer Hilfe lassen sich die wichtigsten und häufigsten Näharbeiten sicher und präzise durchführen. Steigen die Ansprüche und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten beim Nähen, sollte sich niemand durch das Fehlen des passenden Nähfusses in seiner Kreativität einschränken lassen. Die Anschaffung ist hierbei nicht teuer, zumal viele Markenhersteller clever zusammengestellte Boxen mit mehreren Füssen anbieten.

Blindsaum, Schattennaht & Co. erzeugen

Die Auswahl an besonderen Nähfüssen ist gross. Zu den wichtigsten Varianten gehören der Blindsaumfuss sowie der Schattennahtfuss. Mit ihren wird es möglich, Nähte der aneinandergenähten Textilien geschickt zu kaschieren oder den Saum als Randabschluss eines Stoffes besonders dezent wirken zu lassen. In beiden Varianten wirkt das angefertigte Kleidungsstück wie von einem professionellen Betrieb genäht, da hier bei der Betrachtung von aussen weder Naht noch Garn störend ins Auge fallen.

Wem es anstelle des Kaschierens eher um Präzision geht, profitiert von einem Nähfuss für Gradstiche. Mit ihrem speziellen Rundloch verhindern die Füsse, dass einzelne Stiche ausgelassen werden oder sich der Stoff während der Bearbeitung zusammenzieht. Das Ergebnis ist ein ästhetisches und ebenmässiges Bild der Naht, was ebenfalls den professionellen Eindruck steigert. Besonders geeignet ist dieser Fuss für anspruchsvolle Stoffe, bei denen die Bearbeitung mit dem gängigen Nähfuss schnell zu Fehlern führt.


BERNINA Nähfuss-Set (Bild: Bernina)

Reissverschlüsse annähen und weitere Spezialaufgaben meistern

Auch das Gegenteil zu einer unsichtbaren Nahtoptik kann je nach Kleidungsstück oder Dekoration gewohnt sein. So erlauben es verschiedene Nähfüsse, gleichmässige Schlingen und Fransen zu ziehen, die als attraktiver Abschluss einer Borde oder eines Saums genutzt werden. Eine vergleichbare Aufgabe übernimmt der Kräuselfuss, mit dessen Hilfe sich die Kräuselung des Garns exakt vorgeben lässt. Wer einen sauberen Abschluss an der Kante von Kleidungsstücken wünscht, entscheidet sich für einen Overlockfuss, der die Anschaffung einer vollwertigen Overlockmaschine zumindest teilweise überflüssig macht.

Während die meisten Nähfüsse auf ästhetische Vorlieben beim Nähen eingehen oder einen besonderen Stoffcharakter berücksichtigen, übernehmen einige von ihnen spezielle Nähaufgaben. Vor allem der Spezialfuss zum Vernähen von nahtverdeckten Reissverschlüssen gehört hierzu, um eine Hose oder Handtasche wie ein Profibetrieb mit diesem praktischen Verschluss auszustatten.

Eine genauso wichtige Wahl für eigenständige Schneiderarbeiten ist der Nähfuss zum Annähen von Knöpfen. Hierbei wird ein klassischer Zickzack-Stich eingesetzt, der jedoch nicht wie beim klassischen Nähen entlang einer langen Naht eingesetzt wird. Mit speziellem Equipment wie dem Kordelfuss oder Rollsaumfuss lassen sich andere Spezialaufgaben nach eigenen Nähwünschen umsetzen.



Eignung der Nähfüsse für die eigene Maschine

Da der Nähfuss einfach abzunehmen ist und gegen einen anderen Fuss ersetzt werden kann, lässt sich fast jede vorhandene Maschine in ihren Einsatzmöglichkeiten ergänzen. Dennoch sollte vor dem Kauf geprüft werden, welche Nähfüsse bereits beiliegen und welche Erweiterung im individuellen Fall Sinn ergibt.

Schliesslich sollte nicht in eine Vielzahl von Nähfüssen investiert werden, falls nur ein oder zwei zusätzliche Spezialaufgaben angedacht werden. Hilfreich ist es, sich für Nähfüsse zu entscheiden, die vom gleichen Hersteller wie die Nähmaschine stammen und somit sicher kompatibel sind. Die einsetzbaren Stiche der Maschine sollten ebenfalls auf die gewünschten Spezialaufgaben ausgelegt sein, damit sich alle kreativen Ideen umsetzen lassen. Im Zweifelsfall hilft die Nachfrage beim Fachhändler vor dem Kauf neuer Nähfüsse.

 

Artikelbild: © on Paul – Shutterstock.com

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