Rezepte und Tipps für die Vorratskammer:  Chutney, Konfitüre und Rumtopf

Auch wenn die Supermärkte eine riesige Auswahl an Konserven anbieten, so geht doch nichts über selber Eingemachtes und Eingelegtes. In den letzten Jahren wurden Grossmutters Rezepte wiederentdeckt, der Trend heisst auch in der Küche ganz klar: „do it yourself“!

Wer erst damit beginnen möchte, eigene Konfitüren herzustellen, findet in diesem Artikel ebenso Tipps, wie erfahrene Hausfrauen und -männer. Der Vorteil von Eingemachtem aus eigener Küche ist nicht nur der Geschmack: Wir verzichten auch komplett auf chemische Konservierungsstoffe und legen Wert auf regionale Produkte und allerbeste Qualität!

Schritt für Schritt mit Erfolgsgarantie zur eigenen Konfitüre

Wer noch nie selbst Konfitüre gemacht hat, stellt sich das oft viel komplizierter vor, als es ist. Ich erkläre euch Schritt für Schritt, wie der süsse Brotaufstrich mit Sicherheit gelingt. Wer danach Lust bekommt, auch pikante Varianten auszuprobieren, findet dafür im zweiten Teil abwechslungsreiche, nicht alltägliche Rezepte.

Für Marmeladen und Konfitüren benötigt ihr Gelierzucker. Es ist ganz wichtig, die Infos auf der Verpackung zu beachten! Da das Gewicht der Früchte und das des Zuckers genau stimmen müssen, ist es wichtig, das Obst vor dem Wiegen vorzubereiten: Es wird gewaschen, entstielt und, je nach Sorte, auch entkernt. Schraubgläser eignen sich besonders gut, sie sind einfach in der Handhabung und können mehrfach verwendet werden. Ihr benötigt ausserdem einen Einfülltrichter, mit dem ihr das Einmachgut sauber einfüllen könnt, ohne dass etwas davon am Rand kleben bleibt. Absolute Sauberkeit und frische, einwandfreie Zutaten sind unerlässlich.


Schraubgläser eignen sich besonders gut, sie sind einfach in der Handhabung und können mehrfach verwendet werden. (Bild: © Africa Studio – shutterstock.com)

In sieben Schritten zu köstlicher Konfitüre:

  1. Gläser und Deckel heiss auswaschen (auch wenn sie neu sind!) und umgedreht auf ein sauberes Küchentuch stellen.
  2. Früchte waschen, je nach Sorte enthäuten, entstielen, entkernen und in Stücke schneiden. Es darf nur einwandfreies, reifes, aber nicht überreifes Obst verwendet werden.
  3. Früchte und Zucker nach Anleitung auf der Zuckerpackung abwiegen und in einen Topf geben.
  4. Unter Rühren langsam aufkochen lassen und ca. 5 Minuten leicht sprudelnd kochen, dabei immer wieder umrühren.
  5. Einen Teelöffel Fruchtmasse auf einen kalten Teller geben, um die Gelierprobe zu machen: Geliert die Konfitüre noch nicht, muss sie noch ein, zwei Minuten weiterkochen.
  6. Die Gläser bis zum Rand füllen, sofort verschliessen und verkehrt herum, also auf dem Deckel, rund 5 Minuten stehen lassen.
  7. Glas umdrehen und mit Inhalt und Datum beschriften.

Wenn ihr euch an diese Anleitung haltet, kann nichts schiefgehen. Ausgehend von diesem Grundrezept, lassen sich immer wieder neue Konfitüren kreieren. Ihr könnt sie zum Beispiel mit Likör oder Gewürzen abwandeln oder verschiedene Früchte mischen.


Wer noch nie selbst Konfitüre gemacht hat, stellt sich das oft viel komplizierter vor, als es ist. (Bild: © Africa Studio – shutterstock.com)

Marmelade und Chutney pikant

Es gibt in diesem Jahr in der Schweiz eine überdurchschnittlich reiche Tomatenernte. Der heisse Sommer lässt das Gemüse in grossen Mengen und zudem mit einem vorzüglichen Aroma reifen. Was liegt also näher, als sich einen Wintervorrat anzuschaffen? Warum also nicht mal eine herzhafte Tomatenmarmelade kochen? Damit überrascht ihr eure Familie, eure Gäste und wahrscheinlich auch euch selber. Ausprobieren lohnt sich also auf jeden Fall:

Die Zutaten reichen für ca. 4 Gläser, je nachdem, ob ihr genormte Einmachgläser benutzt oder extra über das Jahr hinweg originelle Schraubgläser aufhebt.

Zutaten für Tomatenmarmelade:

  • 1 kg Fleischtomaten
  • Saft und abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
  • 250 g Kirschtomaten
  • 750 g Gelierzucker
  • 6 TL Gin
  • 1 Bund frischen Oregano
  • Pfeffer und Salz

Und so wird es gemacht:

  • Die enthäuteten und entkernten Fleischtomaten pürieren.
  • Tomatenpüree mit der Zitronenschale und dem -saft sowie dem Gelierzucker vermengen und ca. 5 Minuten leicht kochen.
  • Stielansatz von den gewaschenen Kirschtomaten entfernen, die Früchte vierteln und untermischen.
  • Gin dazugeben.
  • Oreganoblättchen unter die Marmelade rühren und mit Salz und Pfeffer pikant abschmecken.
  • In heiss ausgespülte Schraubgläser füllen und diese gut verschliessen.
  • 2 Tage ziehen lassen, nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und rasch verzehren. In einem dunklen, kühlen Raum oder Keller kann die Tomatenmarmelade ein paar Monate gelagert werden. Sie schmeckt aber so lecker, dass sie meist viel früher aufgegessen ist.


Tomaten spielen, neben Ingwer, auch beim folgenden Chutney eine Hauptrolle:

Der Begriff Chutney stammt übrigens aus Indien und bezeichnet eine pikante oder süss-saure Sosse mit Gemüse- oder Fruchtstückchen. Während die indischen Hausfrauen diese täglich frisch zubereiten, füllen wir unser Tomaten-Ingwer-Chutney in gut verschliessbare Gläser und legen uns einen Vorrat an. Ob zum selber Essen, Gäste Bewirten oder als Mitbringsel: Dieses aussergewöhnliche Rezept überzeugt auch Feinschmecker!


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Zutaten für Ingwer-Tomaten-Chutney

  • 1 kg Kirschtomaten
  • 1 Stück Ingwer (etwa in der Grösse einer Walnuss)
  • 500 g Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Äpfel
  • 100 g Rosinen
  • 250 g braunen Zucker
  • 2 TL Senfkörner
  • 2 Gewürznelken
  • 600 ml Rotweinessig 

Und so wird es gemacht:

  • Auch wenn es etwas mühsam ist, muss den Tomaten zuerst die Haut abgezogen werden.
  • Tomaten klein schneiden.
  • Ingwer, Knoblauchzehen und Zwiebeln schälen und hacken.
  • Äpfel schälen und in kleine Würfel schneiden.
  • Rosinen abspülen und abtropfen lassen.
  • Diese Zutaten alle mit den Gewürzen und 300 ml Rotweinessig unter Rühren aufkochen.
  • Ca. eine halbe Stunde leicht kochen lassen.
  • Restlichen Essig dazugeben und unter ständigem Rühren innert etwa einer Viertelstunde sämig einkochen lassen.
  • Sofort in saubere, mit heissem Wasser ausgespülte Gläser füllen und fest verschliessen. 

Würzige und pikante Konfitüren und Chutneys passen zu vielen Gerichten, und wer gerne grilliert, wird sie bestimmt als Alternative zu Senf und Ketchup lieben. Wenn ihr das Chutney noch sämiger haben möchtet, könnt ihr es durch ein feines Sieb streichen. Chili, Ingwer und Pfefferkörner geben ihm eine feurige Note.


Konservieren in Alkohol – der traditionelle Rumtopf

Der traditionelle Rumtopf wird im Sommer angesetzt. Bis in den Herbst hinein werden immer wieder Früchte hinzugefügt. Reifes Obst ohne Druckstellen wird mit Zucker vermischt: In der Regel kommen auf ein Pfund Früchte 250 g Zucker. Im Ton- oder Steinguttopf, nachdem das Obst ca. eine Stunde darin ziehen konnte, Rum aufgiessen, bis die Früchte bedeckt sind. Einen Teller auflegen, um zu vermeiden, dass sie an der Oberfläche schwimmen. Topf zudecken.



Jeden Monat kommen andere Früchte dazu. Zum Beispiel: Erdbeeren im Mai/Juni, im Juli Johannisbeeren, im August enthäutete Pfirsiche und Aprikosen und im September Brombeeren und geschälte Apfel- und Birnenstücke.
Der Rumtopf hält sich ca. ein Dreivierteljahr, traditionell wird die erste Portion am Ersten Advent zusammen mit einem feinen Dessert serviert.

Die einheimische Obst- und Gemüsesaison dauert nur wenige Monate. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, sich einen Wintervorrat anzulegen. Habt ihr ein Lieblingsrezept oder möchtet ihr euch mit unseren Autoren oder anderen Lesern austauschen? Dann besucht uns doch auf Facebook!

 

Oberstes Bild: © sarsmis – shutterstock.com

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