Ungefährlich, aber eklig – so werden Spinnen aus dem Haushalt vertrieben

Spinnen sind kleine, eigentlich ganz nützliche Krabbeltiere, die bei vielen Menschen jedoch Ekel und Abscheu hervorrufen. Dabei sind Spinnen selber, zumindest im europäischen Raum, völlig ungefährlich. Falls sie dennoch anekeln und in der Wohnung oder dem Haus ihre Netze verteilen, helfen diese Anti-Spinnen-Tipps.

Zwischen Gekreisch und purem Ekel – so vielfältig wie die ersten Reaktionen auf eine Spinne sind auch die Möglichkeiten, diese anzugehen. Besonders gern setzen sie sich in dunklen Ecken, an der Decke oder direkt am Fenster fest. Ausserdem besitzen sie eine leicht ausgeprägte Faszination für Leder und heimliche Futterstellen. Obwohl der erste Impuls vielleicht dazu neigt, sollten Spinnen nicht mit einem Staubsauger bekämpft werden.

Vor Spinnen Angst haben? Wirklich völlig unnötig

Warum der Mensch vor Spinnen solch fürchterliche Angst hat, lässt sich rational gar nicht erklären. In der Psychologie besteht zumindest die Theorie, dass Angst vor Spinnen anerzogen sei. Eine Phobie sei besonders dann sehr stark ausgeprägt, wenn mindestens ein Elternteil ebenfalls tierische Angst vor den Achtbeinern habe. Rational hingegen sind Spinnen zwar nicht unbedingt ästhetisch, dafür in der Schweiz aber auch ungefährlich. Giftige Spinnen, oder überhaupt wirklich grosse Achtbeiner, existieren in diesen geografischen Gefilden nicht.

Auch wenn die Netze ebenfalls als störend und schmutzig empfunden werden, sind sie nicht nur Spinnen eine echte Hilfe. Sie sorgen nämlich dafür, dass sich unzählige andere Insekten, Keime und Bakterien darin verfangen, die dann ganz bequem von der Spinne entsorgt werden. Jede Spinne ist mitsamt ihren Netzen gewissermassen eine unbezahlte Reinigungshilfe, die ihre Arbeit den gesamten Tag über erledigt – und das auch ausgesprochen gründlich.

Diese Tipps helfen gegen Spinnen im Haushalt

Wie eingangs schon einmal erwähnt, ist der Staubsauger gegen Spinnen nicht angebracht. Das Sprichwort „Aus den Augen, aus dem Sinn“ trifft hier nicht zu, denn die Achtbeiner können das „Einsaugen“ durch den Staubsauger problemlos überleben und ganz einfach wieder aus diesem herauskriechen, sofern er keine Rückschlagkappe besitzt, die genau das verhindert. Diese Klappen sind bei den meisten Modellen aber nicht vorhanden, weshalb der Beutel oder der Behälter sofort nach dem Saugen gründlich geleert werden muss, damit die Spinne tatsächlich dauerhaft aus dem Haushalt verschwindet.

Beim Putzen sollte auf eine gründliche Reinigung aller Ecken geachtet werden, denn sie sind ein perfekter Lebensraum für Spinnen. Dieser Lebensraum ist idealerweise dreckig, dunkel und besitzt Ecken und Kanten, an denen sie ihre Netze aufbauen können. Deshalb sind die Tierchen auch immer da, wo sie gerade viel zu Essen finden können. Krümel in den feinen Ledermöbeln können anziehend wirken, aber auch ein Komposthaufen im Garten mutet aus Sicht der Spinnen unglaublich attraktiv an. Ist die Entfernung zum Haus sehr gering, verirrt sich schnell die eine oder andere Spinne vom Garten in den Wohnbereich.


Offene Fenster sind Spinnenfaktor Nummer eins und sollten deshalb mit einem entsprechenden Fliegengitter bestückt werden. (Bild: Rostig / Shutterstock.com)
Offene Fenster sind Spinnenfaktor Nummer eins und sollten deshalb mit einem entsprechenden Fliegengitter bestückt werden. (Bild: Rostig / Shutterstock.com)


Auch Prävention ist ein guter Schutz

Idealerweise müssen Spinnen gar nicht erst bekämpft werden, wenn sie nicht in die Wohnung gelangen. Offene Fenster sind Spinnenfaktor Nummer eins und sollten deshalb mit einem entsprechenden Fliegengitter bestückt werden. Zugleich ist es ebenfalls ratsam, Obst und süsse Stoffe nicht direkt in der Nähe des Fensters zu lagern – auch wenn es sauber ist. Obst & Co. können zum Beispiel Spinnen, aber auch eine Vielzahl anderer Insekten magisch anlocken. Übrigens: Selbst kleine Kippfenster sind für Spinnen gross genug, da diese krabbelnd alle Zeit der Welt haben, um in den Raum einzudringen.

Lavendel ist ebenfalls ein super Hilfsmittel gegen Spinnen, denn diese Duftnuancen mögen die Tierchen überhaupt nicht. Perfekt ist ein Raumduft, beispielsweise als Diffusor oder als Duftkerze, der mit Lavendel-Akkorden arbeitet. Das vertreibt nicht nur Spinnen, auch passen die floralen Düfte wunderbar in den Frühling und in den Sommer. Im Winter sorgen sie für eine warme, wohnliche Atmosphäre, die auf Gäste einladend und sehr freundlich wirkt.

Wer die Existenz der Spinne nicht direkt beenden und ausserdem noch etwas Gutes für die Umwelt tun möchte, kann die kleinen Tierchen auch mit einem Trink- oder Einmachglas einfangen. Hierfür wird das Glas über die Spinne und dann ein Stück Pappe, zum Beispiel ein Bierdeckel, zwischen Wand und Glas geschoben. Die Spinne selber kann dann ganz flink an der frischen Luft ausgesetzt werden, ohne dass man sie überhaupt dafür anfassen musste.

Wer einer Spinne nicht so nahe kommen möchte, kann auf einen „Insektengreifer“ aus dem Fachhandel zurückgreifen. Er besitzt einen langen Stiel und ist explizit für den Kampf gegen Insekten konzipiert – der mit angenehmem Sicherheitsabstand erfolgt! Je nach Modell sind diese kleinen Helfer sogar schon ab rund zehn Franken zu haben.

 

Oberstes Bild: © images72 – Shutterstock.com

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