Der Rauchmelder: Ein genialer Lebensretter

Die Familie schläft. Die Haustiere schlafen. Die Nachbarn schlafen. Drei Uhr früh, Stunde der tiefsten Ruhe. Ein Taxi, das niemand hört, fährt um die Ecke. Ein Partyheimkehrer läuft nach Hause. Und irgendwo in der Wand, vom Strom überlastet, beginnt ein Kabel zu glühen. Die Isolierung schmilzt, und mit der sich ausbreitenden Hitze und Glut steigt Rauch auf. Die tödlichen Atemgifte Kohlenmonoxid und Kohlendioxid füllen den Raum.

Katze ist gut, Rauchmelder ist besser

Lassen wir die Geschichte gut enden: Jene gedachte Familie ist von ihren Haustieren gerettet worden. Jeder Katzenfreund weiss, welchen Alarm diese Kreaturen schlagen können. Das Geschrei von Kimba und Findus jagte Mutter und Tochter aus dem Bett und die weckten den Rest der Familie. Wenn Sie aus dieser Geschichte schliessen, zur Brandverhütung genüge die Anschaffung einer Katze, irren Sie sich. Der einzige verlässliche Lebensretter heisst in solchen Fällen: Rauchmelder.

Ein Rauchmelder ist klein, kostengünstig, praktisch, leicht montierbar und genügsam. Alle paar Jahre muss er mit einer neuen Batterie gefüttert werden. Obwohl Rauchmelder in den letzten Jahren Einzug in die Privathaushalte gehalten haben, wissen die wenigsten Menschen, wie die Geräte funktionieren, und was bei ihrer Anschaffung zu beachten ist. Schauen wir uns die kleinen Lebensretter mal genauer an.

Unvermutet reiches Innenleben

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Schraubenzieher in der Hand und würden den Rauchmelder aufschrauben. Dann stiessen Sie auf ein schwarzes Plastikkästchen. Dieses Kästchen trägt den poetischen Namen Rauchkammer. In der Rauchkammer befindet sich eine Leuchtdiode, die in regelmässigen Abständen aufstrahlt. Dieses Licht ist nicht mit der minütlich aufblinkenden roten Kontrollleuchte zu verwechseln, die Sie über die Funktionsfähigkeit des Rauchmelders informieren soll.

Jetzt wird es kompliziert, aber nicht unverständlich. Die Rauchkammer besitzt Schlitze. Wenn Rauch durch die Schlitze in die Kammer dringt, wird das Leuchtdiodenlicht auf eine Fotozelle abgelenkt, die den Rauchalarm auslöst. Aber der Rauchmelder kann noch mehr: Ein Minicomputer analysiert die Art des Rauchs und unterscheidet zwischen Tabakqualm, Wasserdampf oder Staub, wie er beim Staubsaugen aufsteigt. Ein guter Rauchmelder bleibt stumm, wenn Sie sich unter ihm eine Zigarette anstecken. Er ist allein auf Brandrauch geeicht. Um einen Irrtum auszuschliessen, führen Spitzengeräte bis zu 16 Rauchanalysen durch. Sie haben unter der Decke ein Rechenzentrum hängen.

Rauchmelder halten im Durchschnitt zehn Jahre. Ihr Lebensende ist erreicht, wenn bei aufgeladener Batterie Fehlalarme verursacht werden. Schuld ist die Verstaubung der Rauchkammer. Höherwertige Geräte rechnen bei der Rauchanalyse einen Verschmutzungsfaktor gegen. Am verlässlichsten können Sie einen Rauchmelder mit Prüfspray testen. Einfach einnebeln und warten, ob es piept.


Das Anbringen von Rauchmeldern steht auf unterstem Do-it-yourself-Niveau. (Bild: tab62 / Shutterstock.com)
Das Anbringen von Rauchmeldern steht auf unterstem Do-it-yourself-Niveau. (Bild: tab62 / Shutterstock.com)


Die Helfer verteilen

Das Anbringen von Rauchmeldern steht auf unterstem Do-it-yourself-Niveau. wenn Sie schon mal ein Loch in die Wand (bzw. Decke) gebohrt haben, auf einer Leiter das Gleichgewicht halten können und wissen, was ein Dübel ist, steht einer Rauchmelderinstallation nichts im Wege. Einfach den mitgelieferten Träger unter der Decke befestigen und den Rauchmelder einklicken. Laien werden Ihr handwerkliches Geschick bewundern.

Mindestens 50 cm Abstand zur Wand, möglichst in Zimmermitte – und immer unter der Decke: Das ist die Standortbestimmung für einen Rauchmelder. Ist ein Raum grösser als 60 qm, montieren Sie zwei Geräte. Achten Sie auf die Strömungsverhältnisse in Ihrer Wohnung. Ein Rauchmelder, der in der Flugschneise von Zugluft angebracht ist, wird nicht verlässlich funktionieren. Wichtige Rauchmelderorte in einem Haus sind Schlaf- und Kinderzimmer.

Noch ein paar weitere Montagetipps: Verzichten Sie darauf, in der Küche einen Rauchmelder anzubringen. Oder wollen Sie im heissesten Kochgefecht auf den Stuhl steigen (während Ihre Sauce Hollandaise auseinanderfällt), um einen kreischenden Lebensretter zum Schweigen zu bringen? Wenn Sie eine Mansarde bewohnen, bringen Sie die Rauchmelder idealerweise nicht an den Schrägen an (der Rauch zieht vorbei), sondern dort, wo er sich – senkrecht aufsteigend –sammelt: Im Zenit, wo die Dachschrägen aufeinandertreffen. Montieren Sie dort eine waagerechte Tragfläche für Ihren Aufpasser.

Hochwertige Rauchmelder arbeiten zehn Jahre mit einer Batterie. Modelle, die ihren Energiespender fest integriert in sich tragen, kommen ebenso auf diese Lebensdauer wie Geräte mit einer Lithiumbatterie. Wenn Sie den Rauchmelder mit einer herkömmlichen Alkalinebatterie versorgen, können Sie mit einer Funktionsspanne von ein bis zwei Jahren rechnen. Sollten Sie nachts von einem stotternden Gepiepe wach werden, so geraten Sie nicht in Panik: Ein Alarmton, der wie unter Schluckauf hervorgebracht klingt, deutet auf eine leere Batterie hin, nicht auf ein Feuer.

Resümee der Vorteile

Worauf beim Erwerb eines Rauchmelders zu achten ist, wurde im Verlauf dieses Textes an verschiedenen Stellen erörtert. Fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen – Argumentationsmaterial für die Ausgabe von mehr Geld:

  • Rauchmelder mit Lithium- oder integrierter Batterie sind vorzuziehen – Sie ersparen sich die Schrecksekunde des „Die Batterie-ist-leer“-Alarms.
  • Rauchmelder mit aufwändiger Analysetechnik sind vorzuziehen – sie trennen gefährlichen von harmlosem Rauch und jagen Ihnen keinen Fehlalarmschrecken ein. Woran Sie sie erkennen? Am Preis! Das Schnäppchen aus dem Supermarkt für weniger Geld als eine Schachtel Zigaretten liefert Ihnen die Technik, die investiert worden ist: Schmalspur-Überwachung.
  • Die besten Rauchmelder können ihre Analysen sogar der Altersverschmutzung ihrer Rauchkammer anpassen. Solche Hightechgeräte haben ihren Preis. Aber darf man gegenüber Lebensrettern kleinlich sein?

 

Oberstes Bild: © Paul Fleet – Shutterstock.com

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