Küchenhelfer: Ist das gut oder kann das weg?

Auf den Märkten zeigen talentierte Verkäufer ihren erstaunten Kunden, was sie alles mit sogenannten Küchenwundern anstellen können: Gemüseschäler, die wie von Zauberhand Kunstwerke aus Obst und Gemüse herstellen (zu Hause klappt das nie!), Messer, die von selbst schneiden, Multizerkleinerer, die ganz ohne Strom im Handumdrehen sämtliche Zutaten würfeln oder hacken, oder der beliebte (überflüssige) Rührstab zum Aufschäumen von Milch. Die Palette könnte endlos fortgesetzt werden. Mit etwas gesundem Menschenverstand können Sie viel Geld sparen.

Bestimmt jeder ist schon einmal beim Zappen auf einem Verkaufskanal gelandet und hat erstaunt die Verkäufer bei ihrer Arbeit bewundert. Die angepriesenen Wunderwerke der Technik sind dabei fast Nebensache. Die angeblichen Preisschnäppchen entpuppen sich bei näherer Betrachtung allerdings meist als Wucher. Auch die Marktschreier betonen gern, dass ihre nützlichen Produkte aus der Fernsehwerbung bekannt sind. Interessant: Fernsehwerbung soll also ein Qualitätsmerkmal sein?!

Es gibt genügend Verbraucher, die diesen Versprechungen tatsächlich glauben – ihre Küchenschubladen und Schränke sind voll mit nutzlosem Zeug. Eines vorweg: Die Verkäufer auf Wochenmärkten sind, ebenso wie die Darsteller auf den Fernsehkanälen, Entertainer. Manche können das gut, einige weniger gut – und die schlechten Fernsehverkäufer werden in Comedy-Shows durch den Kakao gezogen.

Mythos Küchenwunder: Oma wusste es besser

Doch was ist nun dran am Mythos Küchenhelferwunder? Brauchen wir wirklich elektrische Messer, in deren Zacken sämtliche Fleischfasern hängenbleiben, Multizerkleinerer mit tausend Teilen aus Kunststoff oder ein Reibebrett mit zwanzig Aufsätzen? Es sind ja nicht nur die mechanischen oder elektrischen Geräte, die der modernen Hausfrau die Arbeit in der Küche erleichtern und Zeit sparen sollen, es gibt noch die Fleischzange, mit der Braten in gleich dicke Scheiben geschnitten werden kann, Löffelhalter, damit der Rührlöffel nicht umkippt, oder dieses kleine, handliche Teil, mit dem man zwischen Daumen und Zeigefinger ein Frühstücksei köpft, ohne es aufzuschlagen.

Grossmutter konnte ihre Küchengeräte an zehn Fingern abzählen: Messerset, Quirl, Schneebesen, Fleischgabel und eine Küchenmaschine, die rührte, knetete, zerkleinerte, wolfte, und mit der sie sogar einwecken konnte. Ein Griff zur Pfanne und sie konnte mit der Arbeit beginnen.

Heute gibt es für jeden Handgriff ein extra Gerät. Das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) kann sich vor neuen Anträgen kaum retten und hat alle Hände voll zu tun, jede neue Erfindung zu patentieren. Natürlich müssen die zahlreichen Küchenwunder erst noch hergestellt werden. Das geht am billigsten in Fernost.

Von dort kommen auch minderwertige Plagiate von kleinen Nützlichkeiten, die tatsächlich funktionieren könnten, wenn sie denn vom ursprünglichen Markenhersteller stammen würden. Beispiel Eierköpfer: Vier Miniaturmesserchen sollen eine Nut in die Eierschale ritzen, sodass der „Eierkopf“ einfach abgehoben werden kann. Das klappt bereits mit dem Original kaum. Mit dem Plagiat können Sie sich den Versuch gleich sparen – Ihre Fingernägel könnten das besser!

 

Oberstes Bild: © monbibi – Shutterstock.com

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