Kleiner Einbauherd-Guide: So findest du den Richtigen

Einbauherde haben inzwischen eine unüberschaubare Fülle an Funktionen. (© Brian A Jackson - shutterstock.com)

Einbauherde sind aus modernen Küchen nicht mehr wegzudenken. Doch ganz klar ist Einbauherd nicht gleich Einbauherd. Es gibt sie in zahlreichen Preis- und Energieeffizienzklassen, Ausführungen, Breiten etc. etc. …

Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Unser kleiner Guide hilft euch, im Einbauherd-Dschungel nicht verloren zu gehen 😉

Woran erkenne ich einen Einbauherd?

Falls du dir nicht sicher bist, ob du überhaupt einen Einbauherd in der Küche stehen hast oder erwerben willst, kommt hier das Erkennungsmerkmal: Bei Einbauherden sind Kochfeld und Backofen nicht fest miteinander verbaut. Das mag selbstverständlich erscheinen, weil gerade von der jüngeren Generation kaum mehr einer die Alternative kennt, den Standherd. Dort sind Kochfeld und Backofen aus einem Stück.

Kochfeld und Backofen trennen

Was für unsereins der Standherd ist, könnte für künftige Generationen der Komplett-Einbauherd mit Kochfeld und Backofen sein. Dass Dogma, Kochen und Backen müssten am selben Platz stattfinden, wird nämlich immer mehr durchbrochen. Ein autarkes Kochfeld schafft die Möglichkeit von intelligent angebrachtem Stauraum – so kannst du dort, wo sonst der Ofen steht, plötzlich fürs Kochen benötigte Utensilien und Gewürze lagern. Auch bietet sich nun die Gelegenheit, den Ofen wesentlich rückenfreundlicher eine Etage weiter oben zu installieren.

Das richtige Kochfeld finden

Folgerichtig kannst dein Kochfeld unabhängig vom Backofen ordern. Doch welches? Hier eine Aufzählung der wichtigsten Vor- und Nachteile der verschiedenen Bauformen:

Edelstahl

Vorteile: Günstig in der Anschaffung

Nachteile: Geringe Effizienz und Leistung, hoher Reinigungsaufwand

Glaskeramik/Ceranfeld

Vorteile: Effizient, heizen schnell auf, leichte Reinigung

Nachteile: Resthitze verbleibt lange, empfindliche Oberfläche

Induktions-Kochfelder

Vorteile: Sehr effizient, noch schneller als Ceranfeld, werden nicht so heiss (geringere Einbrenn-Gefahr)

Nachteile: Teuer, spezielles Kochgeschirr (wieder teuer) vonnöten

Gas-Kochfelder

Vorteile: Schnell, effizient, geringe Betriebskosten

Nachteile: Aufwändige Reinigung

Bei den Breiten haben Sie die Wahl zwischen

  • 30 cm-Single-Kochfeldern, die 2 Kochzonen hintereinander beinhalten
  • den „normalen“ 60 cm-Kochfeldern mit meist 4 Kochzonen und
  • den komfortablen 80 cm-Versionen mit 5 Kochzonen oder 4 Kochzonen + 1 Warmhalteplatte.
  Fazit: Das Angebot der Hersteller fokussiert sich nicht umsonst auf Ceranfeld- und Induktionskochfelder. Letztere sind technisch fortschrittlicher, aber auch teurer. Ansonsten entscheiden die Grösse des Haushalts sowie das Platzangebot.

Den richtigen Einbauherd finden

Breite und Türen

Wie schon gesagt, ermöglicht die Trennung von Kochfeld und Herd die Wahl eines autarken Einbauherds. Dieser sollte nach Möglichkeit in erhöhter Position installiert werden, um den Rücken zu schonen.

Das erste Kriterium wird sicher die Breite sein. Sie ist von der Anordnung bzw. dem Bauplan der Küche vorgegeben. Standard sind 60 cm, es gibt aber auch Schmalversionen mit 45 oder 38 cm Breite.

Ferner müsst ihr auf den Anschlag der Tür achten. Er kann links, rechts oder unten sein. Sehr pfiffig sind die ausfahrbaren Backwagen, bei denen Bleche und Gitter mit der Ofentür zusammen herausfahren.


Mit den richtigen Herdfunktionen gelingt auch das Poulet. (© Andrey Armyagov - shutterstock.com)
Mit den richtigen Herdfunktionen gelingt auch das Poulet. (© Andrey Armyagov – shutterstock.com)

Erwärmungs-Technologie

Standardtechnik ist bei modernen Einbauherden Ober- und Unterhitze. Meist sind noch die Funktionen Umluft und Heissluft mit dabei. Doch die Hersteller überbieten sich inzwischen mit Zusatzfunktionen, die in ihrer Fülle den Kunden oft überfordern. Die folgende soll dir helfen zu entscheiden, welche davon du brauchst und welche nicht:

  • Die Umluft dient der gleichmässigeren Verteilung der warmen Luft, die nach wie vor durch die Heizspiralen der Ober- und Unterhitze erwärmt wird. Die Umluftfunktion macht vor allem dann Sinn, wenn man mehrere Speisen auf mehreren Ebenen backen möchte (z.B. zwei Pizzen). Die Umluft ist effizienter als reine Unter- und Oberhitze. Diese eignen sich wiederum zum gezielten Bräunen, z.B. von Überbackenem. Bei Umluftbetrieb muss stets vorgeheizt werden, die Temperatureinstellung sollte ca. 30 °C tiefer erfolgen als beim reinen Ober-/Unterhitzebetrieb.
  • Heissluft funktioniert ähnlich, allerdings wird die Luft durch einen Ringheizkörper erwärmt. Dadurch gelangt sie bereits heiss in den Garraum, wodurch ein Vorheizen entfällt. Auch hier sollte die Temperatur niedriger gewählt werden als bei Ober-/Unterhitze, da sonst ein Anbrennen der Speisen droht. Heissluft ist noch effizienter als Umluft.
  • Häufig sieht man inzwischen die Grillfunktion. Darunter versteht man eine sehr starke, unverkleidete Heizspirale an der Decke des Garraums. Sie ermöglicht das Überbacken und Grillen noch schneller und besser als reine Oberhitze. Beim Infrabraten wird die Grillfunktion mit Umluftbetrieb kombiniert. Damit lassen sich v.a. Fleischgerichte schnell knusprig braun garen.
  • Ein integriertes Bratenthermometer erlaubt die Kontrolle über die Temperatur im Inneren des Bratens. Interessant dürfte das für dich nur dann sein, wenn du ein echter Bratenliebhaber bist oder das Niedertemperaturgaren ausprobieren möchtest.
  • Nie wieder Ofen putzen: So verlockend klingt die Selbstreinigungsfunktion. Durch Pyrolyse bei 500 °C sollen angebackene Rückstände restlos entfernt werden. Die Praxis zeigt aber, dass die Pyrolyse die Rückstände lediglich in pulverisierte Kohle verwandelt, welche man hinterher leichter herauskehren kann. Eine Hilfe ist die Funktion aber trotzdem.
  • Eltern mit kleinen Kindern sollten auf eine elektronische Verriegelung der Ofentür Der Bedarf dafür relativiert sich natürlich, wenn der Backofen erhöht steht.

Wer Kinder hat, sollte über eine elektronisch verriegelbare Ofentür nachdenken. (© djedzura - shutterstock.com)
Wer Kinder hat, sollte über eine elektronisch verriegelbare Ofentür nachdenken. (© djedzura – shutterstock.com)

 Fazit: Wie viele Sonderfunktionen du brauchst, hängt von deinem Back- und Kochverhalten und natürlich von den Einbaugegebenheiten deiner Küche ab. Bedenke auch, dass ein grösserer Ofen zwar mehr fasst, dafür aber auch einen höheren Energiebedarf hat. Wir raten zu einem Modell mit Ober- und Unterhitze sowie Umluftbetrieb als Standard. Wenn möglich ein autarkes Modell nehmen und erhöht positionieren. Konkrete Testberichte und Vergleiche der verschiedenen Modelle findet ihr auf spezialisierten Portalen wie z.B. www.einbauherd-test.com.

 

Titelbild: Einbauherde haben inzwischen eine unüberschaubare Fülle an Funktionen. (© Brian A Jackson – shutterstock.com)

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