Trinken statt kauen - Entsafter

Jeder Mensch sollte für eine gesunde Lebensweise mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu sich nehmen. Und das jeden Tag. Das fordert etwa auch die Krebsliga Schweiz, die bereits Ende 2001 die Kampagne „5 am Tag“ gemeinsam mit der Gesundheitsförderung Schweiz, der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung und dem Bundesamt für Gesundheit lancierte und bis heute als Träger der Kampagne fungiert.

Denn frisches rohes Obst und Gemüse enthalten eine Vielzahl an wichtigen Nährstoffen, die für eine ausgewogene und gesunde Ernährung notwendig sind. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind wichtige Bausteine der Gesundheit und helfen etwa dem Immunsystem, sich gegen Infektionen zu schützen und zu stärken. Und dazu hat besonders Gemüse nur wenige Kalorien und hilft so dabei, das Wunschgewicht zu erreichen und zu halten. Das alles sind gute Gründe für mehr Frische auf dem Speiseplan, und dennoch fällt es vielen Menschen nicht leicht, diese Empfehlung umzusetzen.

Einfach gesund trinken

Denn nur wenige Menschen haben heute noch die Möglichkeit, Obst und Gemüse im eigenen Garten anzubauen, die meisten sind auf die Angebote im Einzelhandel oder dem Wochenmarkt angewiesen. Was nicht pauschal von Nachteil sein muss, denn dank einer ausgefeilten Logistik können gesundheits- und genussbewusste Konsumenten das ganze Jahr über frische Ware erhalten, selbst dann, wenn die Saison in unseren Breitengraden noch nicht begonnen hat oder vorüber ist.

Wer kein grosser Fan von Rohkostsalaten ist und abends vor dem Fernseher lieber Kartoffelchips knabbert als sich an Möhren- und Kohlrabisticks zu erfreuen, kann dennoch seine Ernährung einfach um die fünf Handvoll Obst und Gemüse erweitern. Denn in Säften, besonders in frisch erzeugten, stecken fast alle Nährstoffe der verarbeiteten Zutaten und das in verdichteter und bequem trinkbarer Form.

Und nicht nur das, auch der Genuss kommt bei frisch gepressten oder zentrifugierten Säften nicht zu kurz, besonders dann, wenn eine Mischung verschiedener Obst- und Gemüsesorten entsaftet wird. Denn die flüssige Rohkost bietet eine faszinierende Geschmacksvielfalt, die oftmals intensiver ist, als wenn die gleiche Menge Zutaten zu Rohkost verarbeitet wird.


Wer mit jedem Glas frischem Saft möglichst viele Nährstoffe aufnehmen will, kann sich Smoothies in einem Blender herstellen. (Bild: Lucky Business / Shutterstock.com)

Entsafter für jeden Bedarf

Am weitesten Verbreitung hat sicherlich die klassische Zitruspresse gefunden, die meist als mechanische Ausführung in nahezu jedem Küchenschrank zu finden ist. Doch das Prinzip des Trennens des Saftes vom Trester durch mechanischen Druck lässt sich nicht nur auf Zitronen und Orangen anwenden, sondern auf jede Art von Obst, Gemüse und selbst Kräuter.

Dazu werden Saftpressen mit einem oder zwei Schneckengewinden verwendet: Die Schnecken brechen Stücke des zerkleinerten Pressgutes ab und quetschen dann aus diesen kleineren Stücken den Saft heraus. Dieser wird durch ein feines Sieb gequetscht, während der Trester, also die festen und bei guten Geräten auch sehr trockenen Reste am Ende der Schnecke ausgefördert werden. Die Schnecke dreht sich mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit, dadurch gelangt nur wenig Sauerstoff in den gepressten Saft, so bleiben die Vitamine bestmöglich erhalten.

Zentrifugenentsafter sind besonders gut für hartes Ausgangsmaterial geeignet, damit lassen sich etwa Möhren, Kartoffeln oder Kohl gut entsaften, für weichere Sorten oder Blattgemüse eignet sich dieser Entsafter hingegen nicht sehr gut. Die Entsaftung erfolgt über eine sich schnell drehende Reibscheibe, die das Gut fein zerkleinert und dann gegen ein zylinderförmiges Sieb drückt. Durch die Zentrifugalkraft wird der Saft aus dem feinen Brei herausgedrückt, während der Trester im Sieb zurückbleibt. Allerdings ist die Saftausbeute bei diesen Modellen geringer als bei einer Saftpresse.

Eine Sonderstellung nehmen Slow Juicer ein, die ebenfalls die Zentrifugalkraft nutzen, jedoch mit einer niedrigeren Drehzahl arbeiten und daher das Gut langsamer entsaften. Es braucht also etwas mehr Geduld, die wird jedoch belohnt, denn die Saftausbeute beim Slow Juicer ist höher als bei einem klassischen Zentrifugenentsafter, zudem arbeiten die Geräte leiser.

Sollen grosse Mengen Obst auf einmal entsaftet werden, ist ein Dampfentsafter oft die beste Alternative. Die Entsaftung erfolgt durch Hitze und Wasserdampf, der die Zellen des eingefüllten Obstes zerstört, so dass der Saft entweichen kann. Diese Entsafter sind zwar günstig in der Anschaffung, verbrauchen jedoch relativ viel Platz in der Küche und viel Strom, denn die Entsaftung kann je nach Obstsorte und Menge mehrere Stunden dauern. Dazu werden durch die Hitze empfindliche Vitamine zerstört.

Der Trester ist bei den bisher beschriebenen Entsaftern ein Abfallprodukt, dabei stecken in den Resten oft wertvolle Inhaltsstoffe, denn bei vielen Obst- und Gemüsesorten ist die Nährstoffdichte in und direkt unter der Schale besonders hoch. Wer den Trester nicht in der eigenen Küche weiterverarbeiten möchte – was sich besonders bei Gemüsetrester anbietet – und dennoch mit jedem Glas frischem Saft möglichst viele Nährstoffe aufnehmen will, kann sich selber Smoothies in einem Küchenstandmixer (Blender) herstellen. Diese Küchengeräte sind zwar keine Entsafter im eigentlichen Sinne, da das Gut hierbei nur fein zerkleinert wird, ohne Saft und Trester zu trennen, dennoch erfreuen sich die zähflüssigen Smoothies einer zunehmenden Beliebtheit. Auch deswegen, weil sie problemlos mit Kräutern, Gräsern oder Blattsalaten ergänzt werden können, durch die zusätzliche sekundäre Pflanzenstoffe (Phytamine) ins Glas gelangen.



Ist frisch wirklich immer besser?

Wie gesund frisch gepresster Saft ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das verwendete Obst und Gemüse muss möglichst frisch und unverdorben sein, um von Natur aus möglichst viele Vitamine aufzuweisen. Und auch die Art der Saftherstellung spielt eine Rolle, denn je weniger Sauerstoff eingewirbelt wird und je weniger das Gut beim Entsaften erwärmt wird, desto gesünder ist das Ergebnis. Allerdings ist frischer Saft nicht haltbar und muss sofort verzehrt werden, dann schmeckt er am besten und ist am gesündesten. Am besten mit einem Tropfen hochwertigen Speiseöl, das rundet den Geschmack ab und hilft dem Körper dabei, die festlöslichen Vitamine A, D und E aufzunehmen.

Fazit: Frisch gepresster oder zentrifugierter Saft ist lecker, gesund und macht es auch Menschen mit einer geringen Affinität zu Obst und Gemüse leichter, sich gesund zu ernähren. Entsafter und Blender sind einfach zu bedienen und machen Lust auf frische, geschmackvolle Experimente.

 

Oberstes Bild: © Piotr Adamowicz / Shutterstock.com

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Mehr zu Christian Praetorius

Christian Praetorius, Jahrgang 1969, gelernter Controller und Logistiker mit jahrelanger Berufserfahrung. Seit 2012 gemeinsam mit seiner Frau Christine als freier Texter und Autor selbständig, erfolgreich und glücklich. Seine Kunden schätzen ihn für klare Worte, originelle Slogans und kreative Wortspiele ebenso wie für seine absolute Zuverlässigkeit und Kundenorientierung. Schreibt aus Berufung und mit Leidenschaft für die Sprache, die Botschaft und den Leser.

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