Mit der richtigen Bügeltechnik haben Falten keine Chance

Immer das gleiche Spiel: Innerhalb weniger Tage stapelt sich die frisch gewaschene Wäsche zu unerhört hohen Bergen auf. Ab und an fällt ein schräger Blick auf den unordentlichen Turm, doch immer wieder gibt es eine Ausrede: Keine Zeit, keine Lust, heute kommt die Freundin zu Besuch, aber morgen geht’s endlich los, gleich nach Feierabend wird gebügelt!

Für alle, die das Bügeln nicht gerade zu ihren Lieblingsbeschäftigungen zählen, gibt es eine gute Nachricht: Verschiedene Hersteller haben inzwischen Geräte entwickelt, die den Kampf gegen Knitter und Falten bei jedem Textil zum Kinderspiel werden lassen. Jede Menge Dampf sorgt dafür, dass die Arbeit rasch von der Hand geht. Intelligente Funktionen wie Einstellautomatik, Temperatursensor oder Überhitzungsschutz ersparen zumeist sogar das aufwendige Vorsortieren der Wäsche.

Je mehr Dampf, umso besser!

Moderne Bügeleisen arbeiten heutzutage beinahe immer mit Dampf. Tests verschiedener unabhängiger Institute, wie beispielsweise der Deutschen Stiftung Warentest, ergaben, dass bei Bügeleisen bezüglich der ausgestossenen Dampfmenge die markige Behauptung „Viel hilft viel!“ durchaus berechtigt ist. Je kräftiger die heisse Wolke, die aus dem Bügelgerät zischt, umso besser kann die Feuchtigkeit in die Gewebefasern eindringen. Die Fasern quellen auf und werden dadurch sehr leicht formbar.

Moderne Dampfbügeleisen funktionieren zumeist mit ganz normalem Leitungswasser: Öffnung des Wassertanks einfach unter den Wasserhahn halten, bis zur Markierung einlaufen lassen, fertig. Das Wasser erwärmt sich dann direkt an der Bügelsohle, und je nach Einstellung zischt etwas mehr oder weniger Dampf durch kleine Öffnungen direkt auf das Wäschestück.

Die Funktionsweise von Bügelstationen ist etwas anders. Hier gibt es einen in die Station integrierten, ansonsten jedoch separaten Dampferzeuger. Der Dampf gelangt über einen Schlauch zum Bügeleisen. Dadurch ist eine sehr kontinuierliche Versorgung möglich. Ein grosser Vorteil ist ausserdem, dass mit einer Bügelstation sogar bei niedrigster Temperatureinstellung mit Dampf gebügelt werden kann.

Wer aufgrund der Familiensituation viel Bügelwäsche zu bewältigen hat, berufsbedingt immer akkurat gekleidet sein muss oder ganz einfach nur viel Wert auf perfekte Ergebnisse legt, ist mit einer Bügelstation bestens beraten. Für Gelegenheitsbügler ist ein konventionelles Dampfbügeleisen sicherlich vollkommen ausreichend.

Ausgereifte Technik garantiert Sicherheit

Ob Dampfbügeleisen oder kompakte Bügelstation: Die Bügelsohle darf niemals zu heiss werden. Ansonsten würden empfindliche Textilien möglicherweise am Eisen kleben bleiben – schlimmstenfalls sogar verbrennen. Funktionen wie „Auto Control Express“, „Auto Delicate“ oder „Jeans“ sorgen je nach Beschaffenheit des Wäschestücks dafür, dass zarte Stoffe und empfindliche Farben geschont bzw. dicke oder schwierige Stoffe faltenfrei glatt werden.

Es gibt inzwischen sogar Bügelstationen, bei denen sich jegliche Einstellung erübrigt. Sowohl die Temperatur als auch die Dampfmenge sind fest eingestellt. Vorsortieren entfällt. Man muss nicht mehr warten, bis sich das Eisen aufgeheizt oder abgekühlt hat. Nach dem Leinenhemd darf sofort die Jeans und danach eine empfindliche Synthetikbluse auf den Bügeltisch. Ohne Umschalten, ohne Warten, ohne verbrannte Finger, weil beim Prüfen der Temperatur Mr. Ungeschick mit im Spiel war.

Ein weiterer Vorzug moderner Bügelgeräte: Sie können nicht mehr zum ungewollten Brandstifter werden. Das Telefon klingelt, das Baby weint, der Postbote möchte ein Paket abgeben – wie oft schon haben Nutzer das Bügeleisen mit der Sohle nach unten auf dem Bügeltisch ganz einfach vergessen. Eine Abschaltautomatik sorgt nun dafür, dass sich das Gerät nach etwa 30 Sekunden ohne Bewegung in waagerechter Lage ausschaltet. Das funktioniert auch aufrechter Position – allerdings ist die Zeitspanne dann etwas länger.


Hemden bügeln wie ein Profi. (Bild: ipag / Fotolia.com)


Exkurs in die Praxis – Hemden bügeln wie ein Profi – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ob beruflich oder privat – viele Männer benötigen täglich ein frisch gewaschenes Oberhemd. Damit es gepflegt aussieht, sollte es natürlich auch perfekt gebügelt sein. Ein Blick auf das Etikett genügt. Hier findet sich nicht nur das Material, aus dem das Textil besteht, sondern auch ein Zeichen, welches über die optimale Bügeltemperatur Auskunft gibt. Nun den Stecker des Bügeleisens oder der Bügelstation in die Steckdose, die richtige Temperatur einstellen, die entsprechende Aufheizphase abwarten – schon kann es los gehen. Wer sich unsicher ist, schaut am besten nochmals in der Bedienungsanleitung nach und startet erst dann.

1. Zuerst wird die Rückseite des Kragens gebügelt. Dafür das Hemd so auf dem Bügelbrett platzieren, dass dieser Teil obenauf liegt. Danach das Hemd umdrehen und die vordere Kragenseite glätten.

2. Jetzt sind die Manschetten an der Reihe. Zuerst die Innen-, danach die Aussenseiten. Nun die Ärmel nacheinander so zurechtlegen, dass die Knopfleiste oben liegt. Glattstreichen. Bügeln.

3. Das Hemd mit seiner vorderen Längsseite über das Bügelbrett ziehen. Zuerst die Seite, an der sich die Knopflöcher befinden, bügeln.

4. Nun das Hemd längsseitig Stück für Stück weiterschieben, sodass der Rücken gebügelt werden kann. Ist der komplette Rücken knitterfrei, wird bis zur anderen Längsseite weitergeschoben.

5. Zum Schluss wird die Knopfleiste gebügelt. Das ist der kniffeligste Part. Vorsichtig zwischen den Knöpfen hindurch und herum bügeln, bis auch die letzte Falte verschwunden ist.

6. Sofern es nicht gleich angezogen wird, ist ein gebügeltes Hemd auf einem passenden Kleiderbügel sehr gut aufgehoben. Sobald es vollständig ausgekühlt ist, wandert es in den Schrank und wartet dort auf seinen Einsatz.

 

Oberstes Bild: © JIL-Photo – shutterstock.com

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