Breitbandkabel im Trinkwassernetz?

Sinn oder Unsinn? Die Europäische Union möchte in ländlichen Gegenden Breitbandkabel durch vorhandene Energie- und Wasser-Trassen legen, um die Surfgeschwindigkeit im Internet zu erhöhen. Das mag auf den ersten Blick futuristisch, effizient und vielversprechend klingen.

Tatsächlich liessen sich hohe Kosten für aufwändige Erdarbeiten etc. vermeiden. Doch wollen die Menschen wirklich, dass W-LAN auch durch ihre Trinkwasserleitungen kommt?

Trinkwasser in Gefahr?

Hier käme es zu erheblichen Risiken für die Qualität unseres Trinkwassers. An den Ein- und Austrittsstellen der Kabel und bei Wartungsarbeiten können Mikroorganismen, darunter auch Krankheitserreger, in die Trinkwasserleitungen eindringen. Auch müsste das Trinkwassernetz für den Einbau und die Wartung der Kabel häufiger geöffnet werden als bisher, was ebenfalls Gefahren für die Trinkwasserqualität mit sich bringt.

Zusätzliche Systeme innerhalb der Trinkwasserleitungen führten ausserdem zu einer grösseren Oberfläche in der Leitung und dadurch zu schlechter durchströmten Bereichen, in denen so genannte Biofilme gedeihen. Diese sind in geringen Mengen kein Problem, doch treten sie vermehrt auf, siedeln sich dort neben Mikroorganismen auch Wasserasseln und andere Kleintiere an, da sie hier Nahrung finden.

Wenn in den Trinkwasserleitungen lokale Verunreinigungen auftreten und es dann noch Datenkabel gibt, lassen sich die Ursachen viel schwerer finden. Denn durch die zusätzlichen Kabelsysteme und Anschlussstellen entstehen zahlreiche neue Quellen für Schmutz, Krankheitserreger und Schadstoffe, die dann alle überprüft werden müssen. Kabelschächte müssten von daher so angelegt werden, dass unterschiedliche Medien wie Gas, Wasser oder Datenverbindungen unabhängig voneinander fliessen bzw. weitergeleitet werden können.

 

Artikel von: livingpress.de
Tags: © webexx – Shutterstock.com

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