Haushaltstipp: Möbeln ein neues Gewand verpassen

Was Kleider für den Menschen, das die Möbel für eine Wohnung. Neben Wänden, Fenstern und Böden sind sie es, die Wohnräumen ein individuelles Ambiente verleihen. Doch so manches Möbelstück ist nach einiger Zeit in die Jahre gekommen und passt aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr so wirklich zum eigenen Wohngefühl.

Beschädigte Fronten, farblich nicht mehr passende Akzente oder einfach nicht mehr gefallende Oberflächen sorgen für Verdruss. Wer will, kauft sich einfach neue Möbel nach Wunsch. Wer das nicht kann, sucht nach anderen Möglichkeiten. Hier bietet sich beispielsweise eine Auffrischung der Möbel an.

Furniere wieder in Hochform bringen

Bei Echtholzmöbeln und solchen mit Oberflächen aus Echtholzfurnier reicht zur Auffrischung manchmal schon der Einsatz weniger Mittel. Dazu gehören farblich passender Holzkitt, ein sanftes Holzreinigungsmittel und eine hochwertige Möbelpolitur. Leichte Schäden in der Oberfläche werden mit dem Holzkitt flächenbündig geschlossen und leicht feingeschliffen. Anschliessend werden die Oberflächen mit einem speziellen Holzreiniger von tiefer sitzenden Verschmutzungen befreit. Im Anschluss daran kommt der Auftrag der Möbelpolitur und zum Abschluss das leichte Nachpolieren mit einem weichen Poliertuch. Schon wirken die Echtholzmöbel wieder frisch und attraktiv.

Sind die Holzoberflächen arg in Mitleidenschaft gezogen oder gar mit unschönen Farb- und Lackschichten verunstaltet, hilft oftmals nur das gründliche und in den meisten Fällen auch langwierige Abschleifen der Möbel. Bei Furnieren ist das meist nicht möglich. Sind die alten Lack- und Schmutzschichten weg, müssen Beschädigungen in der Oberfläche ausgebessert werden. Danach kann das geliebte Möbelstück entweder in seiner natürlichsten Form belassen oder mit Lasuren und Lacken in die gewünschte Optik gebracht werden. Auch dann können so mancher alter Schrank, Tisch oder Kommode wieder wie neu aussehen.


Bei Echtholzmöbeln reicht zur Auffrischung schon der Einsatz weniger Mittel. (Bild: Benoit Daoust / Shutterstock.com)


Holznachbildungen einen neuen Pep verleihen

Der Grossteil moderner Möbel wird aus Holzfaserplatten mit Furniernachbildungen oder Lackbeschichtungen gefertigt. Oftmals gefallen dann irgendwann die Oberflächen nicht mehr. Das trifft beispielsweise auch auf Möbel in Multicolor-Optik zu, bei denen die Oberflächen unterschiedliche Farben aufweisen. Wer hier frischen Wind braucht, kann sich preiswert und relativ schnell mit selbstklebenden Dekorfolien helfen. Die adhäsiven Folien gibt es in unzähligen Dekorvarianten und unterschiedlichsten Abmessungen. Von farbigen Folien über Metalleffekte bis hin zu Holzdekoren reicht hier eine unerschöpflich breite Auswahl. Geeignet für das Aufhübschen sind solche Folien bevorzugt für Möbelteile mit glatten Oberflächen. Diese lassen sich dann mit verhältnismässig wenig Arbeit einfach mit den Dekorfolien beziehen.

Dekorfolien auf Schränke kleben – eine Anleitung

Als Beispiel haben wir hier das Neugestalten eines Wohnzimmerschrankes ausgewählt. Hier sind einige Türen und Schübe in einem kräftigen Rubinrot gehalten, andere Oberflächen sind in einer hellen Buchenachbildung gestaltet. Nach der Renovierung des Wohnzimmers mit einem Anstrich in kräftigen Grüntönen passen die knallroten Schranktüren und Schubladen so gar nicht mehr zu einer harmonischen Einrichtung. Der Besitzer entscheidet sich letztlich für eine Gestaltung der ehemals roten Schrankflächen mit einer lindgrünen selbstklebenden Dekorfolie.

1. Schritt – die Vorbereitung

Zunächst werden alle roten Schranktüren und Schubladen abmontiert. Anschliessend werden hier die Griffe abgeschraubt. In einem weiteren Schritt werden die neu zu gestaltenden Oberflächen mit einem nebelfeuchten Tuch vorsichtig aber gründlich gereinigt. An einer Schranktür ist ein tiefer Kratzer erkennbar. Dieser wird mit einer feinen Spachtelmasse aufgefüllt und anschliessend flächenbündig mit feinem Sandpapier geschliffen. Der Schleifstaub wird nochmals mit dem feuchten Tuch sorgfältig gereinigt.

2. Schritt – Materialien und Werkzeuge bereitlegen

Für das Neubeziehen der betreffenden Oberflächen werden Klebefolien in ausreichender Breite und Länge besorgt. Als Werkzeuge werden bereitgelegt

3. Schritt – Dekorfolie aufbringen

Jetzt geht es an die eigentliche Arbeit. Vor dem Verkleben der Dekorfolie wird noch einmal jede Fläche auf Trockenheit und Sauberkeit geprüft, auch kleine Schmutzpartikel müssen entfernt werden, da diese später unter der Dekorfolie als kleine hässliche Pickel sichtbar werden würden.

Mit der zu beziehenden Oberfläche nach oben wird die Schranktür auf den Boden oder die Werkbank gelegt. Empfohlen wird das Unterlegen einer festen Pappe, die grösser ist als die Türfläche selbst. Entsprechend der Herstellerempfehlung wird jetzt die Folie Zentimeter für Zentimeter auf die Schranktür aufgeklebt. Dabei wird an einer Schmalseite begonnen. Mit dem Rakel werden sofort alle Luftbläschen unter der Folie herausgedrückt. So arbeitet man sich langsam vor, bis die gesamte Fläche der Schranktür beklebt ist. Dann wird die Folie am Ende grob mit der Schere abgeschnitten.

Jetzt kommt die Feinarbeit: Die Schranktür wird mit der Folie nach unten gedreht, so dass sie sicher auf der Pappunterlage aufliegt. Jetzt wird mit dem scharfen Cuttermesser entlang der Kanten sauber geschnitten. Möglichst ohne abzusetzen, damit keine Unterschiede in der Schnittkante entstehen. Ist die überschüssige Folie rundum abtrennt, wird die Schranktür erneut umgedreht. Die Kantenbereiche werden jetzt nochmals mit dem Rakel nachgearbeitet, da es hier auf eine besonders gute Haftung ankommt. Anschliessend wird die gesamte Fläche noch einmal mit dem weichen Tuch abgerieben. Jetzt sollte die Dekorfolie flächendeckend gut haften.

Die vorhandenen Bohrungen für die Türgriffe und andere Beschläge werden mit der Spitze des Cuttermessers leicht markiert. Jetzt können alle Beschläge wieder angebracht und die Schranktür montiert werden. Analog wird mit den anderen Türen und den Fronten der Schubladen verfahren.

Nach nur kurzer Zeit glänzt der Wohnzimmerschrank in einer neuen, frischen Optik und kann bei guter Pflege jetzt weitere Jahre das Wohnzimmer zieren.



So lassen sich mit verhältnismässig wenig Aufwand viele Möbel mit glatten Oberflächen einfach und preiswert mit Dekorfolie und etwas handwerklichem Geschick den neuen Ansprüchen an ein modernes Wohnen anpassen. Geld gespart wird dabei auch noch.

 

Oberstes Bild: Alte Möbel lassen sich mit Dekorfolie gekonnt wieder auffrischen. (© trabachar / Shutterstock.com)

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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