Multitalent Föhn – das alles kann ein klassischer Haarföhn

Ein Föhn im Badezimmer hat in den meisten Schweizer Haushalten nur eine Aufgabe: Er soll die Haare nach dem Duschen, Baden oder der Haarwäsche schnell und schonend trocknen. Wer das Einsatzfeld eines Föhns aber darauf beschränkt, verschenkt viel Potenzial, denn das Haushalts- und Badezimmergerät kann auch noch zahlreiche andere Aufgaben erfüllen.

Der warme Luftstrom, der von einem Föhn in verschiedenen Stufen herausgeblasen wird, ist ein echtes Multitalent. Im folgenden Artikel sollen einige sekundäre Einsatzgebiete aufgezeigt werden, in denen der Föhn nicht nur ein nützliches, sondern zugleich auch praktisches Hilfsmittel ist. So vielseitig und facettenreich wie der Haarföhn ist selbst bei genauerem Hinsehen kein zweiter Haushaltsapparat.

Ganz offensichtlich: super gegen Nässe und Flecken

Egal ob beim Zähneputzen gespritzt oder ein Glas verschüttet wurde – der Föhn kann weiterhelfen und mit seinem warmen bis heissen Luftstrom schnell das jeweilige Material trocknen, ohne es zu beschädigen. Aber nicht nur feuchte Stellen auf der Kleidung können mit einem Haartrockner behandelt werden. Selbst hartnäckige Flecken auf einem frisch gewachsten Tisch, die durch heisses Geschirr hinterlassen werden, können durch den Föhn behandelt werden. Einfach für einige Minuten aus kurzer Entfernung draufhalten, bis der Fleck schliesslich komplett verschwunden ist oder einfach abgerieben werden kann.

Gegen Blattläuse und Motten

Ein Föhn kann aber auch gegen kleine Tierchen helfen, die im Haushalt, in Pflanzen und im Küchenschrank unerwünscht sind. Namentlich sind unter anderem Blattläuse gemeint, welche befallene Pflanzen zerstören und einfach wenig appetitlich aussehen. Blattläuse können von der Pflanze schnell und einfach entfernt werden, indem die Blume leicht angeschrägt mit dem Föhn angeblasen wird. Das sollte entweder über dem Balkon, im Freien oder in der Badewanne passieren. Durch die heisse Luft springen die kleinen Blattläuse einfach ab und können dann entsprechend entsorgt oder der freien Natur überlassen werden.

Ein bekanntes und gern gesehenes Hilfsmittel ist der Haartrockner auch gegen Lebensmittelmotten. Diese sind nicht nur ziemlich eklig, auch können sie mit ihren Eiern und Netzen Lebensmittel und ganze Schränke verderben. Der Föhn kann diese kleinen Tiere zwar nicht völlig entfernen, er kann zum Reinigungsprozess aber seinen Teil beitragen.

Hierzu wird er einfach auf schwer erreichbare Stellen gerichtet, beispielsweise Fugen oder Ecken, und auf die heisseste Stufe gestellt. Durch die heisse Luft sterben sogenannte Motteneier ab, wodurch ein dauerhafter Befall unterbunden wird. Die Lebensmittel in der Küche/im Schrank sollten danach auf Nester und lebendige Motten abgesucht werden, der Schrank muss immer vollständig ausgeräumt und gereinigt werden.


Auch Kerzenwachs hat keine Chance gegen einen leistungsstarken Föhn. (Bild: Roblan / Shutterstock.com)
Auch Kerzenwachs hat keine Chance gegen einen leistungsstarken Föhn. (Bild: Roblan / Shutterstock.com)


Auch Kerzenwachs hat keine Chance gegen einen leistungsstarken Föhn

Kerzenwachs gilt als besonders hartnäckig, besonders wenn er auf geölte oder völlig unbehandelte Oberflächen tropft. Er härtet schnell und verschmilzt dann in Teilen mit der Oberfläche, weshalb Wachs im Nachhinein, also nach dem Trocknen, nur noch sehr schwer entfernt werden kann. Nicht aber mit einem Föhn, denn dieser liefert all das, was Wachs zur direkten Verformung benötigt, namentlich also: ganz viel Wärme.

Im ersten Schritt wird das Gröbste vom Wachs abgekratzt, bevor die Reste im zweiten Schritt intensiv mit Wärme bestrahlt werden. Legen Sie im dritten Schritt ein Löschblatt auf das Wachs, damit dieses die verformten und weichen Rückstände schnell aufsaugen kann. Ein nasser Lappen entfernt dann kleine Krümel, die besonders hartnäckig sind.

Materialkanten, Aufkleber und Kühlschränke – der Föhn hilft immer

Wer jetzt denkt, dass der Föhn damit bereits an den Grenzen seiner Leistungskraft angekommen wäre, liegt definitiv falsch. Auch Materialkanten in Textilien, zum Beispiel T-Shirts oder sogar ganzen Teppichen, können durch den Föhn ausgemerzt werden. Die Textilien werden stets biegsamer und lassen sich leichter verformen, wodurch harte Kanten mit ein wenig Wärme schnell ausgemergelt werden. Sind die Knicke und Kanten sehr tief oder das Material einfach sehr rau, sollte die jeweilige Stelle mehrere Minuten mit dem Föhn behandelt werden. Danach werden schwere Gegenstände zum Beschweren des Materials auf den Knick gestellt – schon am nächsten Tag ist dieser wie von Geisterhand verschwunden.

Ein ähnliches Prinzip kommt auch bei Aufklebern zum Einsatz. Der Klebstoff löst sich durch die Wärme vom Föhn und verliert damit seine primären Eigenschaften: Er klebt nämlich schlicht nicht mehr. Je länger der Klebstoff mit Wärme behandelt wird, desto einfacher lässt sich der gesamte Aufkleber entfernen. Die Behandlung durch einen Föhn ist besonders gut, wenn von Türen, Kühlschränken & Co. die lästigen Sticker aus Kindertagen entfernt werden sollen. Das spart ewiges Kratzen, wunde Fingernägel und beschädigt bei Hausfrauen auch den Nagellack nicht.

Beim Kühlschrank ist der Föhn allgemein unglaublich vielseitig einsetzbar, besonders dann, wenn jener abgetaut wird. Weil das Abtauen von Eisfach und Kühlschrank auch immer ein Lauf gegen die Zeit ist, da die nicht länger gekühlten Lebensmittel schnell verderben können, sollte der Prozess beschleunigt werden. Einfach Föhn draufhalten und schon taut das festgesetzte Eis in Windeseile. Um auf das losgetretene Wasser entsprechend reagieren zu können, werden lieber einige Hand- und Wischtücher bereitgehalten.

 

Oberstes Bild: © Donskaya Olga – Shutterstock.com

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