Sparsame Haushaltsgeräte - Worauf beim Kauf zu achten ist

Ohne Elektrogeräte kommt heute kaum ein Haushalt aus. Das Spektrum der Alltagshelfer reicht vom Kühlschrank über den Staubsauger bis hin zum praktischen Wasserkocher. Auf der Stromrechnung macht sich das Gerätespektrum teilweise deutlich bemerkbar.

Dieser Ratgeber zeigt, worauf es beim Kauf neuer Haushaltsgeräte ankommt, um Energie einzusparen.

Das Energielabel

Im Rahmen der Energiekennzeichnungsverordnung soll das EU-Energielabel für energieverbrauchsrelevante Produkte für mehr Transparenz auf dem Elektronikmarkt sorgen. Das Label ist bereits für viele Haushaltsgeräte europaweit vorgeschrieben, wodurch Hersteller die entsprechenden Gerätschaften damit ausstatten müssen. Über das Label erfährt der Verbraucher viele nützliche Informationen zum Energieverbrauch.

Im oberen Bereich ist die herstellerbedingte Modellbezeichnung zu finden. Direkt darunter befinden sich die farblich gestalteten Balken zur Kennzeichnung der Energieeffizienzklasse. Die Geräte werden in der Regel den Klassen zwischen A und G zugeordnet. Im unteren Bereich des Labels befinden sich Hinweise zum Jahresenergieverbrauch in kWh/a und weiteren gerätespezifischen Eigenschaften wie der Geräuschentwicklung, des Wasserverbrauchs oder ähnliches.

Im unteren Bereich muss außerdem die Nummer zur EU-Verordnung angegeben sein. Der Aufbau des Energieetiketts ist immer identisch. Lediglich die Informationen unterscheiden sich leicht, abhängig von der Produktgruppe.

Für folgende Haushaltsgeräte ist das Energielabel vorgeschrieben:

  • Waschmaschinen
  • Kühlgeräte
  • Wäschetrockner
  • Staubsauger
  • Waschtrockner
  • Raumklimageräte
  • Geschirrspüler
  • Elektrobacköfen

Die Kennzeichnungspflicht besteht für den stationären Einzelhandel und seit 2015 auch für Internetshops.

Die Energieeffizienzklasse

Die Energieeffizienzklasse informiert Verbraucher darüber, wie effizient ein Gerät Energie in Leistung umwandelt. Wie bereits erläutert, ist die Klasse auf dem Energielabel zu finden. Der Tabelle lassen sich die derzeit besten Energieeffizienzklassen pro Gerät entnehmen:

Gerät Energieeffizienzklasse
Waschmaschinen A+++
Kühl- und Gefriergeräte A+++
Wäschetrockner A+++
Staubsauger A
Waschtrockner A
Raumklimageräte A
Geschirrspüler A+++
Elektrobacköfen A

Beispiel Staubsauger

Anhand eines Staubsaugers sollen die einzelnen Faktoren auf dem Energielabel zum Verständnis näher thematisiert werden. Für Staubsauger ist das Energielabel seit September 2014 Pflicht. Zu diesem Zeitpunkt trat außerdem eine Beschränkung der Nennleistungsaufnahme auf 1.600 Watt in Kraft. Umfangreiche Staubsauger-Tests, wie die des Ratgeberportals staubsauger.net, zeigen, dass die anfänglich stark kritisierte Wattbeschränkung nicht zwangsläufig mit einer schlechter Saugleistung einhergehen muss.

Einigen Herstellern ist es gelungen dank innovativer Technologie mit minimaler Energiezufuhr ein erstklassiges Saugergebnis zu erzielen. Bei Staubsaugern ist es somit die Wattanzahl, die beim Kauf äußerst kritisch begutachtet werden sollte. Mehr Watt ist nicht gleichbedeutend mit mehr Leistung. Ähnlich wie bei diesem Beispiel sind bei anderen Haushaltsgeräten ebenfalls individuelle Eigenschaften entscheidend, um das tatsächlich sparsamste Gerät zu finden, ohne dabei auf Komfort zu verzichten.

Die folgende Liste klärt über die sechs wichtigsten Angaben bei Staubsaugern auf:

Energieeffizienzklasse: Staubsauger mit der besten Energieeffizienzklasse A verbrauchen rund 50 Prozent weniger Energie als Geräte mit Klasse F. Grund genug bei der Anschaffung die beste Energieeffizienzklasse zu wählen. Bei noch funktionsfähigen Altgeräten könnte es sich lohnen bis September 2017 mit dem Kauf eines neuen Modells zu warten. Denn dann wird das Spektrum um die Klassen A+, A++ sowie A+++ ergänzt. Die Klassen E bis G entfallen.

Energieverbrauch /Jahr: Die Angaben zum jährlichen Energieverbrauch werden anhand einer 87 Quadratmeter großen Wohnung berechnet. Die Daten entsprechen einer Nutzung von 50 Mal jährlich. Die neuen Geräte dürfen maximal 62 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen.

Lautstärke: Auch hier kommt es ab September 2017 zu einer Anpassung, Die Lärmgrenze von 80 Dezibel darf dann nicht mehr überschritten werden. Bis dahin gilt: Je weniger Dezibel, desto besser. Dabei ist zu beachten, dass bereits ein Unterschied von zehn Dezibel eine Verdopplung des Lärms bedeuten.

Staubemissionsklassen: Wie sauber die Abluft eines Modells ist, verrät die Staubemissionsklasse, die sich derzeit zwischen A und G bewegt. Ein A-Klasse Gerät lässt weniger als 0,02 Prozent des Staubs als Abluft wieder aus den Filtern entweichen. Zum Vergleich: Bei G-Klasse sind es über 1,0 Prozent.

Hartboden-Reinigungsklasse: Auch bei der Hartboden-Reinigungsklasse bewegen sich die Geräte zwischen A und G. Diese Angabe informiert darüber, wie leistungsstark auf Parkett, Laminat, Fliesen oder anderen Hartböden gereinigt wird. Die Einordnung erfolgt beim Test bei maximaler Leistungsstufe. Seit September 2014 muss dieser Wert mindestens 95 Prozent betragen.

Teppich-Reinigungsklasse: Die beste Teppich-Reinigungsklasse ist A, die schlechteste G. Aufgrund der Unterschiede zwischen Hartböden und Teppich sind hier andere Werte bindend. In Klasse A muss der Wert 91 Prozent hoch sein, in Klasse G mindestens 70 Prozent. Ab September 2017 erhöht sich der Mindestwert auf 75 Prozent.

Eine übersichtliche Abbildung zum Energielabel wurde von der Stromsparinitiative online veröffentlicht, welche vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.

Weitere Details, Tipps und anschauliche Beispiele zum Energielabel vermittelt das Video der Easy-Training AG:



Sparsame Geräte richtig nutzen – Beispiel Waschmaschine

Ein energieeffizientes Haushaltsgerät bringt wenig, wenn es falsch bedient wird und durch Nutzungsfehler der Stromverbrauch unnötig in die Höhe getrieben wird. Daher ist der individuelle Umgang gleichermaßen bedeutend, wie der konkrete Energiebedarf des Geräts. Generell kann es nie schaden das persönliche Nutzerverhalten zu überdenken und zu prüfen, ob es Energieeinsparpotenzial gibt.

Am Beispiel der Waschmaschine soll dies verdeutlicht werden:

Programme: Mit der idealen Programmwahl lässt sich der Strom- und Wasserverbrauch einer Waschmaschine direkt beeinflussen. Wer Kleider nach dem Waschen bügelt, kann je nach Modell beispielsweise das „Bügeltrocken“-Programm wählen. Stehen Eco-Programme zur Verfügung, sollten diese möglichst häufig genutzt werden. Bis zu 40 Prozent Strom können mit Eco-Waschgängen gespart werden.

Ladung: Eine Waschmaschine sollte immer mit voller Ladung in Betrieb genommen werden. Bei halber Ladung liegt der Energiebedarf bereits ein Drittel höher.

Schleudern: Kommt die Wäsche nach dem Waschen in den Trockner, sollte der Feuchtigkeitsanteil möglichst gering sein. Je mehr Feuchtigkeit der Trockner ausgleichen muss, desto mehr Strom verbraucht er. Eine möglichst hohe Drehzahl ist zu wählen.


Mit der idealen Programmwahl lässt sich der Strom- und Wasserverbrauch einer Waschmaschine direkt beeinflussen. (Bild: Pixabay)

Tipp: Wasserkocher

Worauf beim Kauf eines Wasserkochers zu achten ist, haben wir in einem separaten Beitrag erklärt. An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass sich die Anschaffung eines Wasserkochers nahezu immer lohnt. Denn im Vergleich zum Erhitzen von Wasser auf dem Herz wird mit einem Wasserkocher 50 Prozent weniger Energie verbraucht. Da Wasser in vielen Situation wie zum Beispiel beim Aufsetzen von Nudelwasser oder Tee sowie Eier kochen stark und schnell erhitzt werden muss, ist ein Wasserkocher eine sinnvolle Investition.

Vorsicht Emissionen – Neukauf überdenken

Vor einem übereilten Neukauf von Haushaltsgeräten ist abzuraten. Elektrogeräte sollten immer nur dann gekauft werden, wenn sich ein Austausch des Altgerätes aus ökologischer Hinsicht lohnt. Zu bedenken ist, dass für die Herstellung von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Kühlschränken ein enormer Ressourcenaufwand nötig ist.

Die Emissionen, die bei der Produktion zustande kommen, sind nicht zu unterschätzen. Von einem leichtfertigen Umgang mit noch funktionstüchtigen Geräten ist daher abzuraten. Sollte das Altgerät allerdings einen regelrechten Stromfresser darstellen, der darüber hinaus einen markanten Wasserverbrauch mit sich bringt, ist die Investition in ein sparsames Neugerät sicherlich für die Haushaltskasse und Umwelt lohnenswert.

Liste sparsamer Geräte

Die Verbraucherzentrale hat in einer Verbraucherinformationsbroschüre online besonders sparsame Haushaltsgeräte aus dem Jahr 2014 und 2015 zusammengestellt. In der Broschüre wird erklärt: „In diesem Faltblatt sind besonders sparsame Modelle üblicher Bauarten und Größenklassen zusammengestellt. Es soll als Orientierung dienen, wenn man auf niedrigen Strom- und Wasserverbrauch achten will.“

 

Artikelbild: Pixabay

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