Wecker von sanft bis hart

Die Ferien sind zu Ende. Nach langen Wochen des behaglichen Ausschlafens heisst es zu ungemütlich früher Stunde: Raus aus den Federn! Die wenigsten Leute kriegen das ohne Wecksignal hin. Modern aufstehen heisst: Wir programmieren unser Smartphone auf die Stunde der Wahrheit und lassen uns von seinem eingebauten Signal oder einer Weck-App aus dem Schlaf reissen. Es geht aber auch anders: klassischer, lustiger, stylischer, angenehmer, je nach Geschmack.

Früher hatte ich einen Wecker zum Aufziehen mit bedrohlichen Glocken. Er tickte laut wie eine Standuhr, ging ständig nach und machte einen Lärm wie die Feuerwehr. Meine Tochter besass einen Pferdewecker, dessen Alarm mit einem stets lauter werdenden Hufgetrappel anhub, das in einem ohrenbetäubenden Gewieher endete. Zwischen diesen beiden Weckervarianten liegt eine Welt der Innovationen. Verschaffen wir uns einen Überblick.

Funkwecker

Analoge Modelle, also solche mit Zifferblatt, werden immer noch hergestellt, Smartphone und Display zum Trotz. Für Liebhaber der Mechanik gibt es sogar Wecker mit Handaufzug. Diese Reminiszenzen an vergangene Zeiten sind allerdings nichts für nervöse Schläfer, denn ein mechanisches Uhrwerk tickt so laut wie eine Zeitbombe in alten Filmen. Ausserdem muss es täglich auf die richtige Zeitanzeige überprüft werden. So etwas kann Ihnen mit einem Funkwecker garantiert nicht passieren. Er bezieht die korrekte Zeit via Satellit. Keine Panik mehr, dass Sie den Zug nicht kriegen, weil der Wecker nachgeht.

Mit Musik geht alles leichter

Radioaffine Menschen haben auf Ihrem Nachttisch einen Wecker stehen, der zum Aufstehen das Programm ihres Lieblingssenders wiedergibt. Während sie in den berühmten fünf Minuten zwischen Wecksignal und Aufstehen vor sich hin dösen, hören sie vielleicht ihren Lieblingssong, erfahren die neuesten Nachrichten oder bekommen Auskunft über das Wetter. Letztere Informationen helfen sodann bei der Frage, welche Kleidung für den Tag zu wählen ist.

Wenn Sie das Gedudel im Radio zu 90 % abscheulich finden und sicherstellen wollen, dass Sie weder vom neuesten Geniestreich der Popmusik noch von Bombennachrichten aus dem Gazastreifen geweckt werden, können Sie sich einen CD-Radiowecker anschaffen. Sie programmieren ihn auf Ihre Lieblingsstücke und bringen sich mit ihnen morgens in gute Laune. Die meisten Modelle haben mittlerweile auch einen USB-Anschluss für mp3-Dateien.

Für den gewohnheitsmässigen Internetnutzer stehen Musikwecker mit Internet-Anbindung zur Verfügung. Sie wählen vorm Einschlafen einen Internet-Radiosender und werden morgens nicht nur von Musik geweckt, die Sie mögen, sondern bekommen gleichzeitig noch aktuelle Nachrichten sowie Facebook- und Twitternews.


Das Licht wird am Morgen wie bei einer Lichttherapie allmählich aufgehen und erstrahlen wie die Sonne. (Bild: AntonMaltsev / Shutterstock.com)
Das Licht wird am Morgen wie bei einer Lichttherapie allmählich aufgehen und erstrahlen wie die Sonne. (Bild: AntonMaltsev / Shutterstock.com)


Das Wellness-Erwachen

Lichtwecker stellen das Nonplusultra der Geräte zum Wohlfühlerwachen dar. Sollten Sie zu den Menschen gehören, die so tief in morgendlichen Träumen liegen, dass ein Wecksignal den Schüssen eines Exekutionskommandos gleichkommt, muss der Lichtwecker für Sie das Aufwachinstrument Ihrer Wahl sein. Sie können ihn am Abend auf verschiedene maximale Lichtintensitäten einstellen. Dieses Licht wird Ihnen am Morgen nicht schlagartig als Baulampe entgegenblenden, sondern wie bei einer Lichttherapie allmählich aufgehen und erstrahlen wie die Sonne.

Der Lichtwecker kann aber noch mehr als nur leuchten. Auf einem in den Lichtschirm integrierten Display zeigt er die Uhrzeit an. Und er kombiniert mit dem langsam erstrahlenden Licht verschiedene sanfte Weckgeräusche, Vogelgezwitscher zum Beispiel oder den Klang von Glocken. Viele Modelle haben einen USB-Anschluss, so dass Sie eigene Musik einspielen können. Auch die Verbindung mit Radio-Weckfunktionen ist möglich. Die unangefochtene Wellness-Variante unter den morgendlichen Störenfrieden.

Die harte Tour

Sie brauchen zum Aufwachen einen hartnäckigen Menschen mit starken Nerven, der Sie so lange rüttelt, bis Sie bei Bewusstsein sind? Dann werden Ihnen Wohlfühllicht und Vogelgezwitscher nur ein müdes Lächeln entlocken. Sie brauchen die harte Tour. Zum Beispiel jenen eingangs besprochenen Wecker fürs Kinderzimmer, der mit martialischen Hufschlägen auf Sie zugerannt kommt und Ihnen direkt ins Ohr wiehert.

Aber stopp! Wenn Ihr Bewusstsein in die Wahrnehmung eines neuen Arbeitstages zu dämmern beginnt, brauchen Sie nur die Faust zu heben und sie auf den Wecker fallen zu lassen. Auch die Variante „Weit-wegstellen-und-zum-Ausmachen-aufstehen“ funktioniert nicht, denn passionierte Langschläfer lassen sich, nachdem sie den Wecker zum Schweigen gebracht haben, wieder ins Bett fallen. Und jetzt?

Stellen Sie sich einen Wecker auf Rädern vor, der sich pünktlich mit dem Alarmsignal in Bewegung setzt. Sie springen genervt aus dem Bett, die Faust zum Schlag ausgeholt; aber der Wecker nimmt Reissaus! Also müssen Sie auf Verfolgungsjagd gehen, um den nervigen Ton aus dem Ohr zu bekommen. Vielleicht landet das widerspenstige Gerät unterm Sofa, und Sie müssen auf allen Vieren herumkriechen, um ihn zu erwischen. Eine andere Variante, auch sehr lustig, schiesst beim Alarm eine kleine Rakete durch Zimmer, die Sie suchen, aufheben und in Ausgangsstellung bringen müssen, um das Signal auszustellen. Nach solchen Aktionen sind Sie garantiert wach.

Für Kaffeefreunde

Die letzte Weckmethode richtet sich an Kaffeefreunde. Sollten Sie zu den Menschen gehören, die für Wohlbefinden und klare Weltsicht morgens eine Tasse Kaffee benötigen, kaufen Sie sich eine Kaffeemaschine mit Zeitschaltuhr. Programmieren Sie sie auf zehn Minuten vorm Alarmsignal, und wenn Ihr Funk- oder Radiowecker Sie dann aus den Träumen reisst, werden Sie vom Duft frisch gebrühten Kaffees zum Aufstehen motiviert. Gibt es einen besseren Grund?

 

Oberstes Bild: © BrAt82 – Shutterstock.com

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