Wissenswertes über Salz im Haushalt

Aus der Küche ist Salz nicht wegzudenken, denn es unterstützt beim Kochen den Eigengeschmack der Zutaten. Dabei ist Kochsalz nicht nur für den guten Geschmack des Essens wichtig, sondern auch für die Gesundheit, denn ein erwachsener Mensch hat einen Bedarf von 4-6 Gramm Salz pro Tag. Und durch zusätzliche Beimischungen wie Jod oder Fluor wird wirkungsvoll Mangelerscheinungen und Krankheiten vorgebeugt.

Neben dem klassischen weissen Tafelsalz werden zudem immer mehr so genannte Gourmet-Salze angeboten, die mit besonderen Gewinnungsverfahren oder exotischer Herkunft werben und sich preislich deutlich vom klassischen Speisesalz unterscheiden. Auch Rauch- oder Kräutersalz zählt zu den immer beliebteren Salzvarianten, die in der anspruchsvollen Küche nicht fehlen dürfen.

Salz ist nicht gleich Salz

Grundsätzlich ist Koch-, Tafel- oder Speisesalz chemisch eindeutig als Natriumchlorid spezifiziert. Dennoch findet reines NaCl kaum den Weg in die Küche, da es der Luft Feuchtigkeit entzieht (es ist also hygrophil) und so schnell verklumpen würde. Vielmehr wird Salz mit so genannten Rieselhilfen versehen, die Wasser binden und das Salz so über lange Zeit rieselfähig halten. Diese Rieselhilfen oder Antiklumpmittel müssen ausgewiesen werden und stellen aufgrund der sehr geringen Mengenverhältnisse keine geschmackliche Beeinträchtigung des Salzes dar. Und selbstverständlich sind die zugelassenen Antiklumpmittel auch gesundheitlich unbedenklich.

Neben den die Rieselfähigkeit sicherstellenden Zusätzen wird Tafelsalz in der Schweiz bereits seit 1922 Jod zugesetzt. Jod ist ein wichtiges Spurenelement, von dem ein erwachsener Mensch nur 100 bis 150 Mikrogramm am Tag benötigt, um Mangelerscheinungen wie einem Kropf als Folge einer Schilddrüsenfehlfunktion vorzubeugen. Natürliche Jobquellen sind vor allem Seefisch und Algen, daher ist eine ausreichende Jodversorgung in der Schweiz kaum über die hier erhältlichen Lebensmittel sicherzustellen. Das Spurenelement wird als Kaliumiodid beigefügt und sorgt so für eine flächendeckende Versorgung mit diesem essenziellen Spurenelement.

Neben Jod kann Salz auch mit dem Spurenelement Fluor angereichert werden, das für die Gesundheit der Zähne und des Zahnschmelzes von Bedeutung ist. Zwar enthalten Zahncremes auch Fluor, dennoch trägt eine Fluorierung von Speisesalz zu einer besseren Fluorversorgung bei und ist damit eine günstige und gleichzeitig wirksame Kariesprophylaxe.

Manche Speisesalze enthalten zudem eine Anreicherung mit Folsäure, einem lebenswichtigen B-Vitamin, das an zahlreichen Wachstums- und Entwicklungsprozessen im Organismus beteiligt ist. Folsäure gilt als Mangelvitamin, dennoch ist seine Beimischung im Salz nicht unumstritten. Mit Folsäure angereichertes Salz weist eine gelbliche Färbung auf.



Salz für Gourmets

Während Tafelsalz eine feine Körnung aufweist, die durch die Raffinade des Salzes entsteht, werden zunehmend auch spezielle Gourmetsalze angeboten, die nicht fein raffiniert wurden. Dieses wirkt sich nicht nur auf den meist deutlich höheren Preis aus, sondern auch auf den Geschmack, denn gröbere Salzkörner werden als geschmacklich intensiver wahrgenommen, so dass mit weniger Salz ein intensiveres Geschmackserleben möglich wird. Das ist insofern interessant, als dass ein übermässiger Salzkonsum die Entstehung von Bluthochdruck begünstigen kann.

Oft sind Gourmetsalze nicht weiss, sondern farbig, was durch unterschiedliche (natürliche) Beimischungen verursacht wird. So ist etwa Himalayasalz durch eingelagerte Eisenionen rötlich gefärbt, während Kala Namak, ein vulkanisches Steinsalzmineral, das in Indien und Pakistan abgebaut wird und auch als Schwarzsalz vertrieben wird, da es eine charakteristisch dunkle Farbe aufweist. Rauchsalz, auch Hickorysalz oder Smoked Salt genannt, erhält seine typische dunkelbraune Farbe durch das nachträgliche Räuchern des Salzes, bei dem sich der Rauch als Kondensat auf dem Salz niederschlägt und ihm ein besonderes, rauchiges Aroma verleiht.

Eine Besonderheit stellt auch das Fleur de Sel dar, das direkt auf der Wasseroberfläche von Meerwasser geerntet wird. Die Salzkristalle bilden sich dabei durch die Sonneneinstrahlung und formen sich wie Blüten aus, die einen besonders intensiven Geschmack besitzen und erst nach der Zubereitung auf das Essen gestreut werden, um ihre zarte Konsistenz zu bewahren.

Gewürzsalze sind Mischungen von Kochsalz und würzenden Beimischungen wie Kräutern, Zwiebeln, Knoblauch oder Sellerie. Sie werden oft zum Nachwürzen genutzt, eignen sich aber auch für eine salzarme Ernährung.


Salzarten (Bild: Andrii Gorulko – shutterstock.com)

Salzgewinnung und Produktion

Grundsätzlich werden drei Arten von Salz unterschieden: Siedesalz, Meersalz und Steinsalz. Siede- oder Kochsalz wird aus der Steinsalzschicht in Tiefen von bis zu 400 Metern gewonnen, indem das Steinsalz mit Wasser ausgelaugt wird. Diese Sole wird dann zur Oberfläche gefördert und gesammelt, bevor sie enthärtet, also von unerwünschten mineralischen Beimengungen befreit und danach eingedampft wird. Das geschieht heute nicht mehr in grossen Pfannen, sondern industriell, dennoch haben sich die traditionelle Bezeichnungen Siede- oder Kochsalz bis heute erhalten.

Meersalz wird direkt aus dem Salzwasser der Ozeane gewonnen, oftmals, indem künstliche Salzgärten angelegt werden, in denen das Wasser durch die Sonneneinstrahlung langsam verdunstet. Das so gewonnene Salz wird in der Regel gewaschen, um es von unerwünschten Beimengungen zu befreien. Damit gleicht sich die Mineralstoffzusammensetzung von Meersalz der von Salinen- oder Steinsalz und beschränkt sich weitgehend auf Natriumchlorid, auch wenn der Name nahelegt, dass es eine mit dem Meerwasser vergleichbare Mineralstoffkombination enthält.

Steinsalz wird bergmännisch aus Salz-Gesteinsschichten gewonnen, wobei der Abbau in der Regel untertage vollzogen wird, ausser in Salzwüsten, wo der oberirdische Abbau von Steinsalz möglich ist. Auch dieses Salz wird nach der Gewinnung gereinigt und von unerwünschten Beimischungen anderer Mineralstoffe wie Sulfat oder Magnesium befreit. Diese haben einen leicht bitteren Geschmack, der in der Küche in der Regel unerwünscht ist.



Salz ist nicht nur zum Kochen da

Nicht nur in der Küche findet Salz regelmässige Verwendung, auch für die Körperpflege ist vor allem unbehandeltes Meersalz von Bedeutung, das aus dem Toten Meer gewonnen wurde. Dieses Salz weist ein besonderes Mineralstoffprofil auf, mit dem entzündliche Erkrankungen der Haut wie Neurodermitis gelindert werden können, das aber ebenso auch zur Pflege gesunder Haut genutzt werden kann. Auch Aerosole, also feinst verteilte Salzwassertröpfchen, haben eine therapeutische Wirkung und lindern etwa Erkrankungen der Atemwege wie Asthma.

Zudem wird Salz etwa zum Schutz vor Kalkablagerungen in Spül- oder Waschmaschinen eingesetzt, dieses Salz ist jedoch nicht für den menschlichen Verzehr vorgesehen und sollte auch nicht zur Würzung von Speisen verwendet werden.


Salz wird zur Pflege gesunder Haut genutzt. (Bild: racorn – shutterstock.com)

Fazit

Salz ist ein wichtiges Gewürz in der Küche und entwickelt sich – trotz der bekannten Gesundheitsgefahren bei übermässigem Salzkonsum – immer mehr zu einem Lifestyleprodukt. Die Beimischung von Jod und Fluor sorgen für eine optimale Versorgung mit diesen Spurenelementen und sind für eine gesunde Ernährung unverzichtbar.

 

Oberstes Bild: © Catarina Belova – shutterstock.com

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Mehr zu Christian Praetorius

Christian Praetorius, Jahrgang 1969, gelernter Controller und Logistiker mit jahrelanger Berufserfahrung. Seit 2012 gemeinsam mit seiner Frau Christine als freier Texter und Autor selbständig, erfolgreich und glücklich. Seine Kunden schätzen ihn für klare Worte, originelle Slogans und kreative Wortspiele ebenso wie für seine absolute Zuverlässigkeit und Kundenorientierung. Schreibt aus Berufung und mit Leidenschaft für die Sprache, die Botschaft und den Leser.

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