Stimmungsvolle Herbst-Fotografien
Nebel und Regen, Sturm und Sonne: Der Herbst steht dem launischen April in nichts nach. Für Fotografen sind diese oft schnellen Wechselwetter und unterschiedlichen Stimmungen Fluch und Segen zugleich.
Mit den fünf Tipps von CHIP FOTO-VIDEO wird der Herbst zur – mal goldenen, mal grauen – Kulisse für stimmungsvolle Bilder.
Tipp 1: Erst planen, dann fotografieren
Gute Planung ist die halbe Miete – egal, ob es die Route oder die Uhrzeit betrifft. Mit beiden Punkten sollten Sie sich unbedingt vor Beginn Ihrer Tour auseinandersetzen. Auf diese Weise lassen sich sowohl Motive als auch die richtige Ausrüstung bereits im Vorfeld planen. Ist etwa ein Waldgebiet das visuelle Ziel, ermöglicht ein Makroobjektiv zum Beispiel faszinierende Aufnahmen von Blattadern. Tageszeit und Sonnenstand wiederum entscheiden darüber, wie das Motiv am Ende tatsächlich wirkt.
Tipp 2: Vernebelte Sinne
Eingeschränkte Sicht, mangelndes Licht, beschlagende Linse. Nebel ist eigentlich ein Erzfeind beim Fotografieren. Doch der dichte wei sse Dunst hat nicht nur Schattenseiten. Die Trübung der Luft kann ebenso Ruhe und Mystik ausstrahlen, da sie zumeist frühmorgens oder ab Einbruch der Dämmerung auftritt. Wer im richtigen Moment am See, auf dem freien Land oder am Gewässer Aufnahmen macht, darf auf atmosphärische Bilder hoffen. Praxistipp der Redaktion: Fotografieren Sie möglichst gegen die Sonne, sofern sie noch oder schon tief genug steht. Es winken beeindruckende Farbspiele.
Tipp 3: Regen nutzen
Sobald es regnet, verkriechen sich selbst Profis oft in ihren Wohnungen und bearbeiten Fotos. Dabei gibt es Motive, die erst bei Nässe das gewisse Etwas bekommen. Sind Stra ssen nass, reflektieren sie Lichter von Ampeln, Laternen, Fahrzeugen und Gebäuden. So entstehen überall bunte Kontraste. Auch im Regen oder nach einem Schauer kommen tolle Porträts zustande, wenn man beispielsweise eine Silhouette mit einer Spiegelung kombiniert. Für das perfekte Schlechtwetter-Porträt packen Sie die Kamera am besten in eine passende Schutzhülle.
Tipp 4: Fototechnik „Mitziehen“
Die goldenen Herbsttage sind vorbei, graue Wolken bedecken den Himmel und sperren die Sonne aus? Kein Grund für Trübsal. Eine kreative Bewältigungsmethode: die Landschaft verwischen, also Kamera in die Hand nehmen, auslösen und dabei in eine beliebe Richtung schwenken. Wie stark der Effekt ausfällt, hängt sowohl von der Belichtungszeit als auch von der Geschwindigkeit ab, mit der das Modell bewegt wird. Belichtet die Kamera länger als der Schwenk dauert, verlaufen die Farben im Bild nicht gleichmä ssig. Belichtet sie zu kurz oder ist die Bewegung zu langsam, verwischt die Aufnahme nicht stark genug. Wer ein wenig ausprobiert, findet schnell die passende Variante.
Tipp 5: Porträtmodell drehen
Häufig stehen Fotografen bei Porträts in der freien Natur mit dem Rücken zur Sonne. Die Folgen: Das Modell kneift die Augen zusammen und im Gesicht entstehen harte Schatten. Keine guten Voraussetzungen für ein gelungenes Herbst-Bildnis. Die Lösung: Drehen Sie Ihr Modell um 180 Grad und stellen es mit dem Rücken zur Sonne. Um dessen Gesicht aufzuhellen, brauchen Sie nun nicht mehr als einen Systemblitz. Alternativ eignet sich auch ein günstiger Faltreflektor.
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Artikel von: CHIP Communications GmbH
Artikelbild: Fotografieren im Herbst © Sebastian Barsch