Allesschneider in der Küche: Nützlich oder überflüssig?

Allesschneider gelten als praktische Küchenhelfer – doch viele stehen ungenutzt im Schrank. Lohnt sich die Anschaffung wirklich oder reicht ein gutes Messer aus?

In vielen Schweizer Küchen findet sich ein Gerät, das selten zur Sprache kommt, aber regelmässig auf Hochglanz poliert wird: der Allesschneider. Ursprünglich für das hauchdünne Schneiden von Aufschnitt gedacht, haben moderne Modelle längst weitere Aufgaben übernommen – von Brot bis Käse, Gemüse bis Tofu. Doch der Nutzen ist umstritten: Manche schwören auf die Präzision, andere sehen darin nur ein sperriges Gerät, das Platz wegnimmt und kaum mehr kann als ein scharfes Messer. In diesem Artikel wird untersucht, wann ein Allesschneider wirklich nützlich ist, worauf beim Kauf geachtet werden sollte – und wann man getrost darauf verzichten kann.

1. Was ist ein Allesschneider – und was kann er?



Ein Allesschneider – auch Aufschnittmaschine genannt – ist ein elektrisches oder manuelles Gerät mit rotierendem Schneidmesser. Er schneidet Brot, Käse, Wurst, Fleisch, Gemüse und mehr in gleichmässige Scheiben. Die Stärke lässt sich meist stufenlos einstellen.

1.1 Typische Einsatzbereiche

  • Brot: gleichmässige Scheiben, ideal bei Krustenbrot
  • Aufschnitt: Schinken, Salami, Trockenfleisch – hauchdünn oder dick geschnitten
  • Käse: Hartkäse wie Gruyère, Emmentaler oder Raclettekäse
  • Gemüse: Gurken, Rüebli, Zucchini – ideal für Salate oder Dörrgerät
  • Fleisch: vorgegartes Fleisch oder Bratenreste

1.2 Manuell oder elektrisch?

Manuelle Geräte sind kompakt, benötigen Muskelkraft und sind ideal für kleinere Mengen. Elektrische Allesschneider arbeiten mit konstantem Druck, erlauben präzisere Schnitte und eignen sich für regelmässigen Gebrauch.


Tipp: Für kleine Haushalte genügt oft ein manuelles Modell. Wer täglich Brot oder Aufschnitt schneidet, fährt mit einem elektrischen Gerät besser – ideal mit abnehmbarer Schneideeinheit zur Reinigung.

2. Vorteile eines Allesschneiders in der Küche

2.1 Gleichmässige Ergebnisse

Ob bei Brot, Käse oder Gemüse – Allesschneider sorgen für gleich dicke Scheiben. Das verbessert nicht nur die Optik, sondern auch das Garen (z. B. bei Dörrgemüse oder Gratin).

2.2 Schnelligkeit und Effizienz

Ein Laib Brot ist in 30 Sekunden gleichmässig geschnitten – kein Krümeln, kein Zerdrücken. Das spart nicht nur Zeit, sondern schont auch die Hände.

2.3 Weniger Lebensmittelabfall

Dünn geschnittener Aufschnitt wird bewusster konsumiert. Käsereste oder harter Brotanschnitt lassen sich präzise weiterverwenden – zum Beispiel als Croutons oder für Reibkäse.

2.4 Vielseitigkeit

Ein Gerät – viele Anwendungen. Besonders in Familien oder Wohngemeinschaften wird der Allesschneider zum täglichen Küchenhelfer.


Tipp: Wer sein Gemüse zum Dörren vorbereitet, erzielt mit gleichmässig dünnen Scheiben bessere Trocknungsergebnisse. Ideal: 3–5 mm starke Gurken- oder Apfelscheiben für Snacks.

3. Nachteile und Einschränkungen

3.1 Platzbedarf und Reinigung

Ein Allesschneider benötigt Stellfläche – insbesondere bei grösseren elektrischen Modellen mit Schlittenführung. Nach dem Gebrauch muss das Gerät gründlich gereinigt werden, um Keimbildung zu vermeiden – besonders bei Fleisch oder Käse.

3.2 Verletzungsgefahr

Das rotierende Messer kann bei Unachtsamkeit gefährlich sein. Gute Geräte verfügen über Kindersicherung, Schnittschutz und rutschfeste Standfüsse.



3.3 Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein solides Gerät kostet zwischen CHF 90 und CHF 250. Wer nur gelegentlich Käse oder Brot schneidet, greift besser zu einem hochwertigen Messer mit Wellenschliff.

4. Kaufkriterien – worauf achten?

4.1 Motorleistung

Mindestens 65 bis 100 Watt sind nötig für gleichmässigen Schnitt bei Brot und Hartkäse. Günstige Geräte mit schwachem Motor stocken bei zähem Material.

4.2 Messerqualität

Klingen aus Edelstahl oder Solingenstahl sind langlebig und scharf. Wellenschliff eignet sich für Brot; glatte Klingen für Fleisch oder Gemüse.

4.3 Reinigung und Hygiene

Abnehmbare Teile, glatte Oberflächen und spülmaschinenfeste Komponenten erleichtern die Reinigung.

4.4 Sicherheit

Kindersicherung, Restehalter, rutschfeste Gummifüsse – unverzichtbar im Familienhaushalt.

5. Für wen lohnt sich ein Allesschneider?

  • Familien mit Brot-Abo: Wer frisches Brot aus der Bäckerei regelmässig bezieht, profitiert vom sauberen Schnitt.
  • Haushalte mit grossem Aufschnittbedarf: Frische Fleisch- und Käsescheiben nach Wahl – günstiger als abgepackte Produkte.
  • Selbermacher: Wer gerne Dörrgemüse, Apfelringe oder Gemüselasagne zubereitet, nutzt die präzisen Schnitte.
  • Minimalisten: Wer gerne Geräte mit Mehrfachnutzen anschafft, kann mit einem guten Modell Messer, Hobel und Brotschneider ersetzen.

6. Alltagsbeispiele aus der Schweiz

Beispiel 1: Vierköpfige Familie in Solothurn

Schneiden täglich Brot, Käse, Gurken, Rüebli für Sandwiches und Znüni. Fazit: Ersetzen Brotschneidemaschine, Messer und Gurkenhobel. Gerät läuft täglich – Aufwand: 5 Minuten Reinigung.

Beispiel 2: Single in Zürich

Hat elektrisches Gerät geschenkt bekommen – steht ungenutzt im Schrank. Schneidet Brot per Hand, nutzt gelegentlich das Messer für Käse.

Beispiel 3: Veganerin mit Dörrgerät in Winterthur

Verwendet Allesschneider regelmässig für Apfelscheiben, Pastinakenchips und Randen. Gerät hat 3 Jahre überlebt – bei täglichem Gebrauch.


Tipp: Wer wenig Platz hat, findet auch klappbare Allesschneider – sie passen in die Küchenschublade und sind innerhalb von Sekunden einsatzbereit. Ideal für kleine Küchen oder Ferienwohnungen.

7. Fazit: Allesschneider – sinnvoll, wenn er genutzt wird

Ein Allesschneider ist kein Muss – aber ein Plus. Wer ihn regelmässig nutzt, spart Zeit, erzielt gleichmässige Ergebnisse und reduziert Abfall. Besonders Haushalte mit Brotabo, Kochfreude oder vielen Aufschnittliebhabern profitieren deutlich. Für andere bleibt es ein Luxusgerät – oder ein Küchenschrankplatzfresser. Die Anschaffung sollte wohlüberlegt sein – je nach Lebensstil, Kochgewohnheiten und Platzverhältnissen.

Wer sich für ein Gerät entscheidet, sollte auf Qualität, Reinigungskomfort und Sicherheitsfeatures achten. Und: Ein gutes Brotmesser mit Wellenschliff bleibt weiterhin ein wertvoller Helfer – besonders unterwegs oder für kleine Mengen.

 

Quelle: haushaltsapparate.net-Redaktion
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