Der Heizlüfter – die Sofortheizung

Ein warmer Sommer, ein milder Herbst. Wir haben vergessen, wie sich kalte Räume anfühlen. Die Heizung blieb aus, und selbst im Bad, wo sie nie ausreichte, um die frostempfindlichsten Menschen der Familie gegen das Zähneklappern zu wappnen, haben wir über lange Monate das Heizungsthermostat nicht angerührt. Und plötzlich ist es neblig und dunkel, und ein Frösteln kriecht durch die Mauern. Jetzt fällt uns ein, dass wir versprochen hatten, in diesem Winter für mehr Wärme zu sorgen. Wir brauchen einen Heizlüfter.

Generell sollte das Raumklima durch Zentralheizung, Ofen oder Kamin geregelt werden. Alles Weitere geht auf Kosten von Ökonomie und Ökologie. Aber manche Häuser haben chronisch kalte Ecken, die ein bisschen Aufmunterung durch Zusatzwärme vertragen können. Für solche punktuellen Aufgaben ist ein Heizlüfter sinnvoll. Was muss er können?

Der richtige Platz

Die meisten Heizlüfter funktionieren mit Strom, manchmal auch mit Gas. Ein strombetriebenes Gerät wird einfach an die Steckdose angeschlossen, und per Knopfdruck liefert es in Sekundenschnelle wohlig warme Luft. Aber Vorsicht! Muten Sie ihm nicht zu viel zu. Ihren riesigen Hobbykeller, um den Sie schon so viele Gäste beneidet haben, werden Sie auch mit einem leistungsstarken Heizlüfter nicht warm bekommen. Diese Geräte liefern lokale Wärme: am Wickeltisch, am Waschbecken. Wenn Räume mehr als zehn Quadratmeter gross sind, fühlen die Geräte sich überfordert.

Gas oder Strom?

Gasbetriebene Heizlüfter sind das Mittel der Wahl, wenn der Ort, den Sie erwärmen wollen, keinen Stromanschluss besitzt. Bedenken Sie aber, dass Gasgeräte einen schlechteren Wirkungsgrad haben. Ausserdem werden die unangenehmen Gasgerüche durch den Ventilator in den Raum geblasen. Das ist nicht unbedingt die Luft, die Sie schnuppern wollen, wenn Sie morgens Ihr Make-up auftragen. Ein Gasgerät ist also eher etwas für die Werkstatt oder Garage. Strombetriebene Heizlüfter hingegen gibt es nicht mit Akkus – das Speichermedium für ihren riesigen Stromappetit ist noch nicht erfunden worden.

Stromrechnung

Damit kommen wir zu einem nicht zu vernachlässigenden Punkt: dem Stromverbrauch. Die richtige Strategie liegt nicht darin, an der Wattzahl des Geräts zu sparen (sonst verbrauchen Sie mehr Strom und stehen trotzdem im Kalten), sondern den Heizlüfter ökonomisch einzusetzen. Betreiben Sie ihn wirklich nur dann, wenn Sie seine Wärme brauchen. Die meisten Geräte können auf Leistungs- und auf Sparstufen laufen. Machen Sie es wie beim Autofahren: Schalten Sie rechtzeitig in den sparsameren Gang.


Wird es in dem Gerät zu heiss, verbiegt sich ein Bimetallstreifen und unterbricht den Stromkreislauf. (Bild: Yuganov Konstantin/Shutterstock.com)
Wird es in dem Gerät zu heiss, verbiegt sich ein Bimetallstreifen und unterbricht den Stromkreislauf. (Bild: Yuganov Konstantin/Shutterstock.com)


Überhitzungsschutz

Alle Heizlüfter besitzen einen Überhitzungsschutz. Wenn Sie so ein Gerät schon einmal in Betrieb hatten, wissen Sie, warum: Wie eine Mischung aus Toaster und Föhn erzeugt es in seinem Innern in Sekundenschnelle eine starke Hitze und verteilt sie über die Ventilation im Raum. Verständlich, dass so etwas nicht über Stunden ohne Schaden laufen könnte. Wird es in dem Gerät zu heiss, verbiegt sich ein Bimetallstreifen und unterbricht den Stromkreislauf. Vorsicht übrigens mit Kindern und Haustieren: Trotz des verlässlichen Abschaltmechanismus kann die Front eines Heizlüfters sehr heiss werden. Halten Sie alle unvernünftigen Wesen von ihm fern.

Sinnvolle Extras

Apropos Sicherheit: Ein Umkippschutz gehört nicht bei allen Geräten zur Grundausstattung. Umkippschutz bedeutet nicht, dass Ihr Heizlüfter vorm Umkippen geschützt ist (auf Standsicherheit sollte natürlich geachtet werden), sondern dass er sich im Falle des Umkippens automatisch ausschaltet. Wenn Sie einen Heizlüfter im Bad installieren wollen, muss ein Spritzwasserschutz vorhanden sein. Höherwertige Geräte besitzen verschiedene Timerfunktionen, mit denen Sie die Heizzeit programmieren können. Auch Fernbedienungen sind oft im Lieferumfang enthalten. Mit einer solchen können Sie Ihren Heizlüfter bequem vom Sessel im Wohnzimmer aus „vorglühen“ lassen.

Heizspindel oder Keramik

Beim Heizlüfter kommt es auf die inneren Werte an. Geräte mit Keramikplatten sind eindeutig auf dem Vormarsch, und das zu Recht. Die offene Heizspindel wird sehr heiss, kann jedoch die Hitze nicht speichern, so dass ein Betrieb auf höchster Stufe notwendig ist, um genug Wärme zu gewährleisten. Durch die offene Konstruktion landen auf der Spindel Staub, Haare und andere Partikel, die verbrennen und zu einer leichten Geruchsbelästigung führen. Für Stauballergiker ist ein solches Gerät ein Angriff auf die Gesundheit, denn im Hochbetrieb bläst es dem leidenden Menschen die Allergene nur so um die Ohren.

Vorteile der Keramikplatten

Die wärmespeichernden Keramikplatten machen einen Strom sparenden und allergikerfreundlichen Betrieb des Heizlüfters auf niedrigeren Stufen möglich. Dadurch verlängert sich auch die Lebensdauer des Geräts. Die geschlossene Bauweise schützt vor dem Eindringen von Partikeln. Keramik-Modelle zeichnen sich durch bessere Standfestigkeit aus, denn sie sind schwerer. Einziger Wermutstropfen: Heizlüfter mit eingebauter Keramikplatte sind teurer. Aber die Anschaffung zahlt sich aus, indem Sie das Gerät weniger schnell durch ein neues ersetzen müssen. Und Sie sparen Strom durch den Betrieb auf niedrigerer Stufe.

Geben Sie Geld aus

Heizlüfter sind laut. Auch die teureren Modelle können zartbesaiteten Gemütern während der täglichen Schönheitspflege zwischen Zahnbürste und Haarst0yling mächtig auf den Nerv gehen. Aber die meisten Menschen gewöhnen sich an das Betriebsgeräusch. Wichtig ist, dass der Lüfter auf die Dauer durchhält – und das tun nur die teureren Geräte. Die anderen fangen, weil schlecht gelagert, irgendwann zu rattern an und veranstalten einen solchen Trommelwirbel, dass sie von der Wand genommen werden müssen. Geben Sie also Geld aus. Schliesslich geht es um eins der wichtigsten Dinge in der kalten Jahreszeit: um Wärme.

 

Oberstes Bild: © Calek – Shutterstock.com

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