Prämien für die Krankenkasse werden 2015 drastisch steigen

Die Versicherten der Schweiz sind einigen Kummer gewohnt, wenn es um Beitragserhöhungen für ihre Krankenkasse geht.

Doch die neuesten Prognosen, die Santésuisse – der Dachverband der Krankenkassen – kürzlich veröffentlichte, erschreckten selbst die grössten Pessimisten. Die Experten rechnen im kommenden Jahr mit einer durchschnittlichen Anhebung der Prämien um 4,5 %. Damit würden die Beiträge für die Krankenversicherung deutlich stärker als in den vorangegangenen Jahren steigen.

Stärkster Anstieg seit drei Jahren

Zwar mussten die Versicherten in der Vergangenheit bereits Beitragserhöhungen um bis zu neun % verkraften, doch das ist für die Versicherten nur ein schwacher Trost. Im vergangenen Jahr und 2012 verlangten die Krankenkassen im Durchschnitt etwa 2,2 % höhere Beiträge von ihren Mitgliedern. 2013 betrug die mittlere Prämiensteigerung lediglich 1,5 %. Umso tiefer sitzt der Schock nach der Bekanntgabe der neuesten Santésuisse-Schätzungen und jeder fragt sich, warum er im kommenden Jahr für seine Gesundheit noch viel tiefer in die Tasche greifen soll.


Schmerzhaft – steigende Beiträge für die Krankenkasse! (Bild: © Schlierner – Fotolia.com)

Finanzierung der Spitäler verantwortlich für die Prämienerhöhung

Nach Aussage der Santésuisse werden die Kosten für das Gesundheitssystem im nächsten Jahr um schätzungsweise vier % steigen. Verantwortlich für diesen Anstieg ist zum Teil die neue Art der Spitalfinanzierung. Ausserdem stiegen die Kosten, weil die Versicherten ambulante Arztleistungen in erheblich grösserem Umfang als bisher in Anspruch genommen haben.

Junge Versicherte wieder am stärksten betroffen?

Wie stark jeder einzelne Versicherte von den angekündigten Erhöhungen betroffen sein könnte, lässt sich bisher noch nicht sagen. Wie in den Vorjahren werden sich die Beiträge in den einzelnen Regionen deutlich unterscheiden und auch das Alter der Versicherten hat erheblichen Einfluss auf den zu zahlenden Beitrag für die Krankenkasse. Im vergangenen Jahr mussten die jungen Versicherten besonders hohe Steigerungssätze verkraften. Das belastet ihren Lebensstandard deutlich. Bei genauerem Hinsehen wird aber auch klar, dass die Eltern dieser jungen Männer und Frauen – also die etwa 50-Jährigen – die höchsten Beiträge für die Krankenkasse zu zahlen haben. Ob sich die Verhältnisse 2015 etwas ändern werden, kann auch der Dachverband noch nicht mit Sicherheit sagen.



Auswirkungen auf die Abstimmung über die Einheitskasse

Fast in jedem Jahr steigen die Beiträge für die Krankenkasse, doch in diesem Jahr könnte die Anhebung wesentlich stärkere Auswirkungen auf das politische Geschehen haben. Am 28. September soll über die Einführung der sogenannten Einheitskasse abgestimmt werden. Befürworter und Gegner liefern sich schon jetzt heftige Wortgefechte. Kommt die nationale Grundversicherung, wären die jetzigen Kassen überflüssig. Viele Versicherte argwöhnen gar, dass die Schaffung neuer Posten in den Krankenkassen die wahre Ursache der Kostensteigerungen sein könnte. Blick-Redakteure berichten, dass etliche Politiker in den vergangenen Monaten gut dotierte Posten in den Verwaltungsräten einiger Krankenkassen bekamen. Auf Nachfrage beteuern die Politiker unisono, dass sie trotz dieser Posten unabhängig seien – die Versicherten sind skeptisch und müssen zahlen.

 

Oberstes Bild: © momius – Fotolia.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Agentur belmedia

Die Agentur belmedia GmbH beliefert die Leserschaft täglich mit interessanten News, spannenden Themen und tollen Tipps aus den unterschiedlichsten Bereichen. Nahezu jedes Themengebiet deckt die Agentur belmedia mit ihren Online-Portalen ab. Wofür wir das machen? Damit Sie stets gut informiert sind – ob im beruflichen oder privaten Alltag!

website-24x24google-plus-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-14').gslider({groupid:14,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});