So kannst du mit jedem Kochfeld Energie und Geld sparen

Kochen gehört zum Alltag – doch kaum jemand weiss, wie viel Energie dabei tatsächlich verloren geht. Wer sein Kochfeld effizient nutzt, spart Jahr für Jahr spürbar Stromkosten – ganz ohne Komfortverlust.

Ob Glaskeramik, Gas, Induktion oder klassisch mit Gusseisenplatten: Jedes Kochfeld hat seine Eigenheiten – und seine Tücken. Viele Haushalte verschwenden beim Kochen unnötig Energie, ohne es zu merken. Dabei reichen einfache Tricks, um bis zu 30 Prozent Strom zu sparen. Wer weiss, welche Pfanne auf welche Platte gehört, wann ein Deckel entscheidend ist – und wann Restwärme tatsächlich wirkt –, hat schon gewonnen. Dieser Artikel liefert konkrete Spartipps für alle Herdarten, zeigt technische Hintergründe und rechnet vor, was sich im Schweizer Haushalt pro Jahr sparen lässt.

1. Energieverbrauch beim Kochen – unterschätzte Alltagskosten



Der Stromverbrauch durch Kochen macht in einem durchschnittlichen Schweizer Haushalt rund 10 bis 15 % des Jahresverbrauchs aus. Noch höher liegt der Anteil, wenn häufig warm gekocht wird oder mehrere Haushaltsmitglieder mitessen.

1.1 Stromfresser Nummer 1: falsche Kochtechnik

  • Kochfeld nicht auf Topfgrösse angepasst
  • Deckel nicht benutzt
  • Restwärme ignoriert
  • Wasser aufkochen ohne Energieoptimierung

All das summiert sich – nicht nur in Kilowattstunden, sondern auch in Franken.


Tipp: Wer täglich einmal warm kocht und auf effiziente Techniken achtet, spart im Jahr zwischen CHF 80 und CHF 130 – je nach Herdtyp. Besonders lohnt sich das bei Elektrokochfeldern.

2. Die verschiedenen Kochfeldtypen – Vor- und Nachteile

2.1 Glaskeramikkochfeld (Ceran)

Der Klassiker in Schweizer Küchen. Heizt über Wärmespiralen – sichtbar durch leuchtend rote Zonen.

  • Vorteil: Robust, preiswert in der Anschaffung
  • Nachteil: Langsame Reaktionszeit, hohe Nachwärme

Sparpotenzial:

  • Pfannengrösse exakt wählen – sonst 30 % Energieverlust
  • Platte frühzeitig ausschalten – Restwärme nutzen

2.2 Induktionskochfeld

Heizt direkt im Pfannenboden per elektromagnetischem Feld. Schnell, präzise – aber teurer in der Anschaffung.

  • Vorteil: Keine Nachwärme, höchste Energieeffizienz
  • Nachteil: Nur mit induktionsgeeignetem Kochgeschirr

Sparpotenzial:

  • Temperatur exakt steuerbar – kein Überhitzen
  • Kurze Kochzeiten durch punktgenaue Energiezufuhr

2.3 Gusseisenplatte (klassische Elektroherde)

Veraltet, aber in Mietwohnungen noch vorhanden. Sehr träge.

  • Vorteil: günstig
  • Nachteil: lange Aufheiz- und Abkühlzeiten

Sparpotenzial:

  • Platte weit vor Garende abschalten
  • Nur mit passgenauen Töpfen arbeiten

2.4 Gaskochfeld



Effizient, wenn richtig genutzt. Viele Profiköche schwören auf Gas.

  • Vorteil: sofortige Hitze, feine Regelbarkeit
  • Nachteil: offenes Feuer, Wärmeverlust seitlich

Sparpotenzial:

  • Flamme exakt an Topfboden anpassen
  • Windschutz rund ums Kochfeld einsetzen

Tipp: Bei Gas sollte die Flamme nicht über den Topfrand hinausreichen – sonst verpufft Energie seitlich. Ideal ist eine blaue, kompakte Flamme.

3. Praktische Tipps für jede Küche

3.1 Immer mit Deckel kochen

Ein Topf ohne Deckel braucht dreimal so viel Energie, um Wasser zum Kochen zu bringen. Selbst beim Dünsten oder Aufwärmen hilft der Deckel, Hitze zu halten.

3.2 Wasser effizient erhitzen

Wasserkocher sind meist energieeffizienter als der Herd – besonders für kleinere Mengen. Beispiel:

  • 1 Liter Wasser auf Induktion: ca. 0.12 kWh
  • 1 Liter Wasser im Wasserkocher: ca. 0.09 kWh

Unterschied mag klein wirken – über ein Jahr ergibt das über 15 kWh Ersparnis.

3.3 Passende Pfannengrösse wählen

Der Pfannenboden sollte exakt die Grösse der Kochplatte treffen – bei Glaskeramik oder Gusseisen besonders wichtig.

3.4 Richtig vorkochen und nachnutzen

  • Grosse Mengen auf einmal zubereiten
  • Reste in Glas- oder Edelstahlbehältern lagern
  • Effizient aufwärmen (nicht stundenlang im Topf köcheln lassen)

3.5 Restwärme nutzen

Vor allem bei Ceran und Gusseisenplatten: 5 bis 10 Minuten vor Garende abschalten – Hitze reicht in der Regel aus, um fertig zu garen.


Tipp: Wer den Ofen benutzt, sollte gleich mitplanen: Teigwaren vorkochen und am Schluss im ausgeschalteten Backofen nachziehen lassen – spart Energie und reduziert Kochzeit.

4. Haushaltsbeispiele: Wie viel lässt sich sparen?

Beispielrechnung: Vierköpfige Familie, tägliches Kochen

  • Vorher: Kochfeld ineffizient genutzt – 400 kWh/Jahr
  • Nachher: mit Energiespartipps – 290 kWh/Jahr
  • Strompreis Schweiz Ø: ca. 25 Rp./kWh

→ Ersparnis: rund CHF 27.– pro Jahr nur durch effizienteres Kochen.

Bei zusätzlicher Nutzung von Induktion, smarten Töpfen und Wasserkocher: CHF 50 bis CHF 80 jährlich realistisch.

5. Technische Hilfsmittel und clevere Investitionen

5.1 Energiesparplatten

Zwischenplatte für Gusseisenherde – verteilt Hitze gleichmässiger, verhindert Überhitzung.

5.2 Thermotöpfe

Töpfe mit doppelwandigem Isolierkörper – ideal für Suppen oder Eintöpfe, garen weiter ohne Energiezufuhr.

5.3 Schnellkochtöpfe

Kochen unter Druck spart bis zu 50 % Energie – besonders bei langwierigen Gerichten wie Linsen oder Kartoffeln.

5.4 Smarte Kochfeldsensoren

Für Induktionsfelder mit Temperaturüberwachung – verhindern unnötiges Aufkochen.

6. Fazit: Jeder kann sparen – mit kleinen Umstellungen

Egal ob Mietwohnung mit altem Herd oder Neubau mit modernem Induktionsfeld: Energie lässt sich überall sparen – ohne Verzicht auf Geschmack oder Kochfreude. Wer Pfannen clever wählt, mit Deckel arbeitet, früh abschaltet und Hilfsmittel wie Wasserkocher oder Schnellkochtopf integriert, reduziert die Stromkosten spürbar. Besonders in Haushalten mit hohem Kochvolumen lohnt sich die Umstellung sofort.

Und das Beste: Der Komfort bleibt – während die Umwelt und das Portemonnaie entlastet werden.

 

Quelle: haushaltsapparate.net-Redaktion
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