Elektrogeräte, Computer, Stromversorgung – alles in Gefahr?

Die Erde wurde nur knapp von einem Sonnensturm verfehlt, der die Energieversorgung innerhalb weniger Stunden weltweit lahmgelegt hätte: Dieses Ereignis liegt zwar schon zwei Jahre zurück, wurde jedoch erst jetzt von der Raumfahrtbehörde NASA ausgewertet und veröffentlicht. Die Supereruption unserer Sonne im Juli 2012 ist die zweite nachgewiesene ernsthafte Gefährdung der Erde innerhalb von 150 Jahren.

Funkenstürme, Brände und zauberhaft-gefährliche Polarlichter

Der britische Hobbyastronom Richard Carrington entdeckte am 1. September 1859 gleissendes Licht, das die Erde umspülte und vom nördlichen Teil des Globus bis nach Kuba reichte. Polarlichter leuchteten in der Karibik, Telegrafenmasten schlugen Funken, fielen aus, manche verursachten Feuer. Technische Haushaltsgeräte, die hätten kaputtgehen können, gab es jedoch zur damaligen Zeit noch nicht. Also hielten sich die Schäden in Grenzen. Das faszinierende Naturschauspiel entpuppte sich als heftiger Sonnensturm und ging als Carrington-Ereignis in die Geschichte ein. „Der Sonnensturm von 2012 war mindestens genauso stark wie der von 1859“, meint Daniel Baker von der University of Colorado. Der einzige Unterschied: Dieser hat uns knapp verfehlt. Wäre die Erde in ihrer Umlaufbahn nur eine Woche eher im Bereich des Ausbruchs gewesen, hätten die Plasmawolken uns voll erwischt.

Die Sonne ist ständig in Bewegung – ein glühender, brodelnder Plasmaball, der ununterbrochen kleinere Plasmawolken ins All abstösst. Die elektromagnetischen Teilchen erreichen leicht abgeschwächt die Erde und lassen die Luft an den Polen leuchten. Dieses Naturschauspiel ist als Polarlicht in Alaska und in den nördlichen Regionen der skandinavischen Länder zu beobachten, denn dort ist das Magnetfeld der Erdoberfläche am nächsten. Abseits der Pole wird unser Planet vor den Sonnenteilchen von diesem relativ stabilen Magnetfeld geschützt. Starke Sonnenstürme quetschen es jedoch zusammen, sodass die elektromagnetischen Teilchen die Erdoberfläche erreichen können und bis in die Schweiz zu sehen sein könnten. Die Bezeichnung „Teilchen“ klingt harmlos – ist es aber nicht. Wir seien nur knapp einer Katastrophe entkommen, erklärte die NASA, der Sonnensturm 2012 hätte verheerende Auswirkungen gehabt: „Weltweite Stromausfälle hätten alles lahmgelegt, was von einer Steckdose abhängig ist.“



Sind zukünftige Katastrophen infolge von Sonnenstürmen aufzuhalten?

Satelliten und Navigationsinstrumente sowie die Stromversorgung wären ausgefallen. Flugzeugverkehr, Verkehrsüberwachung, Bankgeschäfte und natürlich Fernseher, Radios, sämtliche Elektrogeräte wie auch Haushaltsgeräte – alles wäre innerhalb kürzester Zeit zum Erliegen gekommen oder hätte die Funktion eingestellt. Sonneneruptionen dieser Grösse würden Schäden in Billionenhöhe verursachen. „Wir wären noch immer mit den Reparatur- und Aufräumarbeiten beschäftigt“, meint auch Pete Riley vom US-Forschungsinstitut Predictive Science Incorporated. Ausserdem wären es 2012 nicht nur ein, sondern gleich mehrere Sonnenstürme gewesen, die die Erde getroffen hätten. Kann die Menschheit sich und ihre Technik vor diesen Gefahren zukünftig schützen? Die NASA arbeitet daran.

 

Oberstes Bild: © Nightman1965 – Shutterstock.com

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Mehr zu Claudia Göpel

Als gelernte Zahntechnikerin schreibe ich exzellent recherchierte Texte rund um die Themen Zahnmedizin, Allgemeinmedizin, Geriatrie und Gesundheit.
Sie profitieren mit mir als Auftragstexterin zudem von einem reichen Erfahrungsschatz in den Berufsbereichen Gastronomie, Kultur und Recht. Blog- und Fachartikel über Kinder, Tiere (Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Reptilien, Kleinsäuger, Vogelspinnen), Pflanzen, Mode, Möbel und Denkmalschutz schreibe ich ebenfalls mit Begeisterung und reichlich Hintergrundwissen.
Zum Ausgleich verfasse ich in meiner Freizeit Kriminalstorys sowie erotische Kurzgeschichten, die unter dem Pseudonym Anastasia in zahlreichen Büchern und Erotik-Magazinen veröffentlicht sind. Ausserdem bin ich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Klinikclown für kranke Kinder in deutschen Krankenhäusern und Hospizen aktiv.

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