Rauchmelder – kleine Helfer, die Leben retten können

Rauchmelder sind kleine und dennoch ungemein wichtige Helfer im Haushalt. Sie spüren Rauch sowie (potenzielle) Brände frühzeitig auf und warnen in Windeseile alle Bewohner. Gerade aufgrund der riesigen Auswahl verschiedener Rauchmelder ist es aber empfehlenswert, einen derart wichtigen Apparat nicht einfach „blind“ zu kaufen.

Vor dem Kauf: auf qualifizierte Händler und die DIN achten

Mittlerweile dürfen nur noch nach DIN 14604 produzierte Rauchmelder im freien Handel verkauft werden. Diese Produkte müssen eine Liste von insgesamt fünf Mindestleistungsmerkmalen erfüllen, um tatsächlich für den Handel zugelassen werden. Auch wenn diese Regelung besteht, sollte darauf geachtet werden, dass das ausgewählte Modell mindestens diese DIN erfüllt. Die fünf Mindestleistungsmerkmale gestalten sich wie folgt:

  • Es muss ein Testknopf zur Funktionsüberprüfung vorhanden sein,
  • die Mindestlautstärke für den Alarmton beträgt 85 dB auf eine Distanz von drei Metern,
  • ein Warnsignal muss mindestens 30 Tage vor notwendigem Batteriewechsel auf diesen hinweisen,
  • Rauch muss von allen Seiten des Melders in diesen eindringen können,
  • die Kammern, in die der Rauch eindringen soll, dürfen maximal 1,3 mm gross sein. Dadurch soll das Eindringen und Verstopfen durch Insekten und Staub vermieden werden.

Dieses Leistungsspektrum macht, aus qualitativer Sicht, lediglich die Untergrenze der Rauchmelder aus. Hochwertige Geräte besitzen ausserdem eine Zertifizierung durch den VdS. Vom VdS anerkannte Rauchmelder müssen extra hohe Anforderungen in Bezug auf Störungs- und Funktionssicherheit erfüllen.

Auf neutrale Tests zurückgreifen

Auch wenn bei vielen Geräten die persönliche Meinung im Vordergrund steht und folglich Rezensionen von anderen Kunden gern ausgewertet werden, sollte beim Kauf von Rauchmeldern darauf verzichtet werden. Andere Käufer besitzen im Regelfall nicht das technische Know-how, um einen Rauchmelder wirklich entsprechend seiner Funktionsweise und Leistung einschätzen zu können.

Daher ist es empfehlenswert, sich vor dem Kauf neutrale Meinungen von Experten einzuholen. Möglich ist das beispielsweise über das deutsche Institut „Stiftung Warentest“, deren Siegel immer noch als hoher Standard bei Produkten gewertet wird. Dieses neutrale Institut testete aktuelle Rauchmelder nach insgesamt fünf Kategorien mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung. Aufgelistet finden sich hier einerseits die Kategorie und andererseits die Gewichtung (prozentual) in Klammern:

  • Zuverlässigkeit des Alarms (45 %),
  • Handhabung (25 %),
  • Robustheit (15 %),
  • Lautstärke des Alarms (10 %),
  • Deklaration (5 %).

Wie wichtig eine intensive Kaufberatung im Vorfeld ist, zeigte das Ergebnis dieses Tests aus dem Jahr 2013. Lediglich zwei Geräte erzielten die Note „gut“ (Schulnote 2), während unzählige Geräte noch nicht einmal ein befriedigendes Ergebnis erreichen konnten. Gerade wenn es in der Wohnung oder im Eigenheim um die Sicherheit des eigenen Lebens, des Partners und eventuell der Kinder geht, lohnt es sich also, sich für zwei oder drei Stunden genauer damit zu befassen.

Wann schützt ein Rauchmelder?

Die Schäden durch Brände belaufen sich nicht nur in Millionenhöhe, auch müssen Hunderte von Personen jedes Jahr ihr Leben lassen, weil ein Brand gar nicht oder erst zu spät bemerkt wurde. Eine Vielzahl aller Brände (rund zwei Drittel) bricht mitten am Tag aus. Das hat zumindest den „Vorteil“, dass sie relativ schnell bemerkt werden, wodurch sich Betroffene mit kurzen Reaktionszeiten in Sicherheit bringen können. Zwar brechen demzufolge nur ein Drittel aller Brände in der Nacht aus, es sind aber genau diese, die besonders schwere Verletzungen oder gar den Verlust des Lebens nach sich ziehen.


Ein Rauchmelder detektiert frühzeitig Rauchentwicklung, warnt sofort alle Bewohner und kann damit Leben retten. (Bild: bikeriderlondon / Shutterstock.com)
Ein Rauchmelder detektiert frühzeitig Rauchentwicklung, warnt sofort alle Bewohner und kann damit Leben retten. (Bild: bikeriderlondon / Shutterstock.com)


Rund 70 % aller Brandtoten werden im Schlaf vom Feuer überrascht. Fast 90 % dieser Opfer sterben nicht durch Verbrennungen, sondern durch eine Rauchgasvergiftung. Da in der Nacht auch der Geruchssinn des Menschen „schläft“, werden Brände nicht selten überhaupt nicht bemerkt. Das freigesetzte Rauchgas zieht innerhalb kürzester Zeit die Bewusstlosigkeit nach sich und lässt damit nur ein kurzes Zeitfenster, um auf die Situation zu reagieren und sich und andere retten zu können. Dieses Zeitfenster kann aber erst genutzt werden, wenn Rauch und Brände bemerkt werden – hier kommt der Rauchmelder zum Einsatz.

Welcher Typ von Rauchmelder?

In einer einfachen Wohnung reicht in der Regel ein ganz klassischer Rauchmelder. Der schrille Ton sollte selbst in einer grösseren 3- oder 4-Zimmer-Wohnung noch problemlos wahrgenommen werden. Handelt es sich aber um ein Haus oder um eine mehrstöckige Wohnung, ist das nicht mehr ausreichend. Hier müssen sich Bewohner überlegen, ob und wie sie die Geräte miteinander vernetzen möchten.

Eine Vernetzung der Rauchmelder ist wahlweise über Funk oder Drahtnetz möglich. Beim Neubau eines Hauses kann problemlos auf das Drahtnetz zurückgegriffen werden, da es von Anfang an eingeplant werden kann. Steht das Haus bereits, ist das im Regelfall zu kompliziert und aufwändig. Hier wird dann die Funktechnologie eingesetzt, um die Geräte zu verknüpfen.

Unabhängig von der Art der Verknüpfung, sollte aber keinesfalls darauf verzichtet werden. Existiert sie nicht, schlägt immer nur der Rauchmelder Alarm, der die Rauchentwicklung auch detektiert. Sind die Geräte verknüpft, leitet der Rauchmelder das an Geräte in anderen Räumen und Etagen weiter, die dann ebenfalls Alarm auslösen.

 

Oberstes Bild: © gopixa – Shutterstock.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-14').gslider({groupid:14,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});