Körperfettwaagen müssen ganze Arbeit leisten
Die Küchenwaage scheint in letzter Zeit an Bedeutung bei der Essenszubereitung verloren zu haben. Dafür nimmt die Anzahl an benutzten Körperwaagen in Schweizer Haushalten zu. Denn: Jeder zweite Schweizer ist zu dick. Daran ändert auch der Blick auf eine nagelneue Waage nichts.
Eine gute Waage kann das Gewichtsproblem zwar nicht reduzieren, aber dabei helfen, das eigene Gewicht zu kontrollieren. Eine einfache mechanische Körperwaage zeigt nur das Körpergewicht an und benötigt keine zusätzliche Energie in Form von Batterien. Ausgeklügelte technische Wunderwerke hingegen machen zusätzlich eine Körperfett-, Muskel- und Bewegungsanalyse, geben Tipps für die gesunde Ernährung und können sogar sprechen. Die Bedienung ist je nach Modell kinderleicht oder wissenschaftlich kompliziert.
Die halbe Schweizer Bevölkerung wiegt zu viel
Doch woran liegt es nun, dass die Menschheit nicht nur zahlenmässig sondern vor allem an Gewicht dramatisch zunimmt, obwohl die Waagen immer besser werden? Das Phänomen betrifft in Europa in erster Linie die männliche Bevölkerung. Selbstverständlich gibt es auch in der Schweiz Frauen mit Übergewicht, doch den Grossteil an Kilos werfen hier die Herren der Schöpfung in die Waagschale. Das zunehmende Gewichtsproblem sehen Experten (Mediziner wie Krankenkassen) mit Sorge, den gleichzeitig erhöhen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Die Belastung für die Gesundheit nimmt zu, die Kosten im Gesundheitswesen steigen, die Apotheken fahren Rekordgewinne ein.
Eine neue Übersichtsstudie, an der sich 180 Länder beteiligt haben zeigt, dass die Weltbevölkerung drastisch und kontinuierlich an Gewicht zulegt. Übergewicht betrifft dabei, entgegen der bisherigen Meinung, Arme und Reiche gleichermassen. 1980 brachten weltweit 857 Millionen Menschen zu viel Gewicht auf die Waage, 2013 waren es bereits 2,1 Milliarden Übergewichtige. Weltweit gesehen hat sich prozentual betrachtet nicht viel verändert, denn in gleichem Umfang hat sich ja auch die Bevölkerungszahl erhöht. Die Unterschiede sind dennoch gravierend, denn die meisten Dicken gibt es in den reicheren Staaten. Die USA führen dabei die Spitze an, dicht gefolgt von China und Indien. Auch Deutschland und die Schweiz befinden unter den 15 Ländern mit dem höchsten Anteil an übergewichtigen Personen.
Die Wissenschaftler nutzen für ihre Studien den Body-Mass-Index (BMI). Dieser wird mittels einer Formel aus dem Körpergewicht und der Körpergrösse eines Menschen errechnet, auch geschlechtsspezifische Unterschiede werden berücksichtigt. Bei einem BMI zwischen 25 und 30 ist man übergewichtig, bei Werten über 30 ist der Betroffene fettleibig oder adipös. Moderne Körperfettwaagen errechnen den BMI automatisch. Ums Abnehmen müssen Sie sich allerdings selbst kümmern.
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