Tipps und Tricks gegen Küchen-Ungeziefer

Jedes Tierchen hat einen anderen Lebensraum, und manche Schädlinge sind verdammt widerstandsfähig, so dass es nicht einfach wird, sie wieder loszubekommen.

Grossmutters bewährte Hausmittel helfen leider nicht immer, dann müssen härtere Geschütze aufgefahren werden. Gegen eine Rattenplage, wie sie in vielen Schweizer Grossstädten an der Tagesordnung ist, kann nur der Schädlingsbekämpfer wirksam etwas ausrichten. Denn die Nager sind schlau und anpassungsfähig und verschmähen oft das im Handel erhältliche, selbst ausgelegte Gift. Zudem birgt frei zugängliches Rattengift Gefahren für Kinder und Haustiere, denn sie können die Warnhinweise nicht lesen. Gegen Mäuse helfen herkömmliche Fallen.

Doch was tun, wenn in den Nudeln plötzlich kleine, schwarze Käfer leben, wenn Speisemotten das Müsli auffressen und Papierflöhe die antiken Bücher befallen? Gibt es für jeden Hausschädling ein Spezialmittel? Meistens reicht es tatsächlich, die befallenen Bereiche gründlich zu reinigen. Manchmal müssen Sie intensiver nach den Ursachen suchen, sonst kommen die ungebetenen Hausgäste immer wieder. Nur sehr selten müssen Sie zur chemischen Keule greifen, weil Ihre Hygienemassnahmen nicht oder nicht ausreichend wirken.

Was hilft gegen welche Küchenschädlinge?

Rüsselkäfer

Diese kleinen, schwarzen Käfer haben die Form und Grösse von Sesamkörnern und machen sich bevorzugt über Nudeln und Reis her. Rüsselkäfern schmecken aber auch Nüsse, in die sie sich mit ihren Rüsseln hineinbohren und die sie von innen aushöhlen. Um die gefrässigen Rüssler wieder loszuwerden, müssen alle Vorräte luftdicht verschlossen werden, am besten in Vorratsbehältern aus Glas. Räumen Sie die Vorratsschränke leer, beseitigen Sie jeden noch so kleinen Krümel und vernichten Sie alle befallenen Lebensmittel. Lassen Sie nie wieder offene Nudelpackungen im Schrank liegen!

Ameisen

Die eigentlich nützlichen Tierchen können auf der Suche nach Nahrung ganz schön lästig werden. Über ein internes Nachrichtensystem informieren sie ihren ganzen Staat, wenn es bei Ihnen etwas Süsses zu holen gibt. Parterrewohnungen sind besonders häufig betroffen, bedenken Sie das beim Umzug in eine neue Wohnung. Doch Ameisen bilden auch Ameisenstrassen bis in höhere Stockwerke und wandern durchs ganze Treppenhaus. Köderdosen, Ameisenöl und verschiedene Hausmittel wie Essig, Wachholder und Lavendelöl helfen, den Ameisen den Appetit zu verderben. Vermeiden Sie offen herumliegende Essensreste und schliessen Sie Zucker, Honig und Likör ameisensicher weg.

Brotkäfer und Getreideplattkäfer

Diese beiden Minikäfer sind sich recht ähnlich: Beide sind zwei bis drei Millimeter lang, braun bis rötlich-braun und lieben kohlehydratreiche Kost, vor allem die gelblich-weissen, bis fünf Millimeter langen Larven. Während der Getreideplattkäfer und seine Nachkommen sich bevorzugt über Mehl, Teigwaren und gelegentlich sogar Schokolade hermachen, bevorzugt der Brotkäfer mit seinen Larven bereits Gebackenes. Brot, Brötchen, Suppenwürfel und sogar getreidehaltiges Hundefutter stehen auf seiner Speisekarte. Bei beiden Käfern sind verschlossene Behälter die beste Abwehr.

Speckkäfer

Wie ihr Name bereits vermuten lässt, bevorzugt diese Käferart tierische Produkte: Speck, Fleisch und Wurst. Dann müssen diese Nahrungsmittel aber ausserhalb des Kühlschranks lagern, denn kalt mag er es nicht. Der graubraun-schwarze Speckkäfer ist kein Dauergast, er kommt nur, um seinen Nachwuchs dazulassen: 13 Millimeter grosse, haarige Larven. Der gewitzte Käfer selbst sitzt oft am Fenster und will wieder nach draussen. Wenn Sie diese Käfer bemerken, sollten Sie ihre Dauerwurstwaren kontrollieren. Verderbliche Lebensmittel lagern Sie gut verpackt und/oder gut gekühlt, am besten in einem Kühlschrank, der Ihren Anforderungen entspricht.

Speisemilben

Klein, weisslich-grau und fast unsichtbar, bevölkern die winzigen Achtfüssler (denn sie gehören zu den Spinnentieren) feucht gewordene Lebensmittel. Die nur maximal einen halben Millimeter kleinen Milben fressen Mehl, Müsli, Getreideprodukte und Trockenobst. Die befallenen Lebensmittel besitzen einen süsslichen Geruch und schmecken bitter. Krankheiten übertragen sie nicht, aber der Gedanke, Milben zu essen, ist eklig. Die betroffenen Nahrungsprodukte müssen Sie natürlich entsorgen. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit und häufiges Lüften helfen gegen erneuten Milbenbefall.



Fliegen und Fruchtfliegen

Während die kleinen Obstfliegen wie aus dem Nichts auftauchen und sich bevorzugt von Bio-Abfall, verdorbenem Obst oder sogar Schnittblumen ernähren, fressen Fliegen nahezu alles. Sie legen ihre Eier, aus denen kleine Maden schlüpfen, die sich kurz darauf verpuppen, gern in Ritzen und schwer zugängliche Stellen in der Nähe von Speisen. Offenes Hunde- oder Katzenfeuchtfutter wirkt wie eine Aufzuchtstation. Gegen Fliegen und Fruchtfliegen helfen unter anderem häufiges Lüften, zügiges Reste-Beseitigen und das sorgfältige Verpacken von Lebensmitteln. Kontrollieren Sie auch in der Wohnung lagernde Zwiebeln und Kartoffeln.

Küchenschaben

Jetzt haben Sie ein Problem. Küchenschaben oder Kakerlaken sind über den ganzen Globus verbreitet. Die lichtscheuen Allesfresser gelten als extrem gefrässig und widerstandsfähig und sollen angeblich sogar einen Nuklearkrieg überleben. Wenn sich Kakerlaken erst einmal hinter Schränken und in Fussbodenritzen eingenistet haben, sind sie in der Regel ein Fall für den Schädlingsbekämpfer. Mit Fallen und Giftködern ist ihnen nicht beizukommen. Selbst der Experte erwischt selten alle Exemplare einer Population, sodass Küchenschaben immer wieder auftauchen können. Die Deutsche Schabe, die Amerikanische Grossschabe und die Gemeine Küchenschabe, die ursprünglich aus dem Orient stammt, sind bei uns heimisch.

Bücherläuse

Diese 1,5 Millimeter kleinen gelblich-braunen Papierläuse sind nicht an geistiger Nahrung interessiert. Sie interessieren sich nicht für Buchstaben, sondern nur für das Papier, auf das diese aufgedruckt sind: Bücher, Zeitungen, Kataloge – je älter, desto schmackhafter. Doch sie fressen auch an Polstergarnituren, Sofakissen und manchmal sogar an altem Brot. Ausserdem mögen sie eine hohe Luftfeuchte. Wenn also regelmässig gelüftet und im Winter ordentlich geheizt wird, dann ist ein Befall mit Bücherläusen eher unwahrscheinlich.

 

Oberstes Bild: © Anan Kaewkhammul – Shutterstock.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-14').gslider({groupid:14,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});