Öl, Milch & Co.: Haarpflege mit natürlichen Produkten

Schönes Haar will gut gepflegt sein. Die Mehrheit der Mittel im Detailhandel enthält indes jede Menge chemische Stoffe. Viele dieser Substanzen stehen im Verdacht, Krankheiten (mit) zu verursachen und den Haaren mehr zu schaden als zu nützen.

Shampoos, pflegende Spülungen und Haarkuren kann man aber auch einfach selbst herstellen. Und das Beste daran: Die Zutaten sind in jedem Haushalt zu finden oder lassen sich mühelos besorgen.

Konventionelle Haarpflegeprodukte: Nicht alle Inhaltsstoffe sind gut für uns

Die Zusammensetzung einiger Mittel gleicht einem Chemiecocktail. Bei bestimmten Stoffen liegt die Vermutung nahe, dass sie das Haar schädigen. Dazu zählt etwa Silikon, das sich wie eine Plastikfolie um die Haare legt und nicht vollständig auswaschbar ist. Nach den ersten Anwendungen ist das Haar zwar weich und glänzt schön. Unter dem sich immer weiter anreichernden Silikon wird es aber mit der Zeit stumpf, trocken und splissanfällig. Auch für die Umwelt ist Silikon eine Belastung, da es sich nicht abbaut.

Leider ist Silikon lediglich ein Bestandteil unter vielen. Auch Farbstoffe und Konservierungsmittel wie Benzoesäure oder das umstrittene Formaldehyd befinden sich in Haarpflegeprodukten. Die verbesserte Aufklärung hat die Verbraucher zunehmend für das Thema sensibilisiert.

Inzwischen haben viele Hersteller reagiert: Sie bieten schonende Pflegemittel an, die Haare, Kopfhaut und Umwelt weniger belasten. Aber: Auch darin können sich schädliche Stoffe verbergen. Schliesslich listen die Hersteller im Regelfall lediglich die Bezeichnungen ohne weitere Information auf. Erfreulicherweise gibt es inzwischen hilfreiche Webseiten und Apps, die mit einem Scan auf den Strichcode bedenkliche Stoffe herausfiltern und sofort anzeigen (Beispiel: Codecheck-App.). Das gilt nicht nur für Haarprodukte, sondern für sämtliche Kosmetika. Sie sind sehr empfehlenswert, um vor dem Kauf unkompliziert zu prüfen, ob das Shampoo hält, was es verspricht.

Für eine natürliche Haarpflege genügen ganz gewöhnlichen Zutaten wie Milch, Olivenöl und Honig. Die folgenden Rezepte stellen nur eine kleine Auswahl dar. Wegen der fehlenden Konservierungsstoffe sind die Produkte, mit Ausnahme des Shampoos, nicht länger als einen Tag haltbar. Dank der intensiv pflegenden Inhaltsstoffe reicht es aber meist aus, Spülungen oder Kuren ein- bis zweimal im Monat anzuwenden.

Shampoo mit Lavendelblüten

Dieses Shampoo reinigt mild und duftet angenehm. Es eignet sich für die tägliche Haarwäsche. Blüten, Öl sowie Tinktur gibt es in der Apotheke. Es ist natürlich möglich, die Blüten selbst zu sammeln und zu verarbeiten, der Aufwand ist aber recht gross. Wer Lavendel nicht mag oder eine Allergie hat, kann das Shampoo ebenso mit anderen Blüten zubereiten, beispielsweise Kamille, Flieder oder Rosen. Tinktur und Öl in diesem Fall von der gleichen Blütensorte verwenden. Achtung: Kamille hellt die Haare gleichzeitig leicht auf.

Zutaten/Utensilien:

  • Grosse Kunststoffflasche mit Verschluss (vorher mit kochendem Wasser sterilisieren)
  • Seihtuch
  • 375 Milliliter destilliertes Wasser
  • 25 Gramm getrocknete Lavendelblüten
  • 25 Milliliter Lavendelblütentinktur
  • 10 Tropfen ätherisches Lavendelblütenöl
  • 15 Gramm Kernseife

Herstellung:

  • Die Lavendelblüten in einen Topf geben. Von dem destillierten Wasser 125 Milliliter abnehmen, in den Topf füllen und aufkochen. Die Blüten bei niedriger Hitze mit geschlossenem Deckel rund drei Stunden ziehen lassen. Anschliessend abseihen.
  • In der Zwischenzeit das restliche Wasser mit der Kernseife in einen zweiten Topf geben, zum Kochen bringen. Etwa 10 Minuten kochen, bis sich die Seife aufgelöst hat. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen.
  • Den Lavendelblütensud zum Seifenwasser geben und verrühren. Die Blütentinktur in eine Tasse füllen, mit dem Öl vermischen, anschliessend ebenfalls in den Topf rühren.
  • Das Shampoo in die Flasche umfüllen, gut verschliessen und durchschütteln. Die anfangs dünnflüssige Konsistenz wird cremiger, sobald das Shampoo vollständig abgekühlt ist. Es ist einige Wochen haltbar.

Haarspülung aus grünem Tee

Diese Spülung eignet sich besonders für strapazierte Haare. Sie bleibt nach dem Einmassieren im Haar.

Zutaten/Utensilien:

  • Saubere Giess- oder Teekanne
  • Seihtuch
  • 250 Milliliter destilliertes Wasser
  • 2 Esslöffel grüner Tee

Herstellung:

  • Den grünen Tee mit dem destillierten Wasser in einen Topf geben, einmal aufkochen. Die Herdplatte ausschalten und den Sud vollständig auskühlen lassen. Danach durch ein Tuch in die Kanne seihen.
  • Nach der Haarwäsche die Spülung gleichmässig über die Haare giessen, ausdrücken und nicht mehr ausspülen.

Haarspülung aus Milch

Die Milchspülung gibt feinem Haar viel Volumen.

Zutaten/Utensilien:

  • Standmixer (alternativ Pürierstab)
  • 500 Milliliter Milch
  • 100 Gramm Haselnüsse
  • 20 Gramm Zucker

Herstellung:

  • Alle Zutaten in den Mixer geben und gleichmässig pürieren.
  • Nach der Haarwäsche auf die feuchten Haare auftragen, kurz einwirken lassen und sorgfältig ausspülen.


Shampoo, Spülung und Haarkur einfach selber machen: Hier erhalten Sie Rezepte mit ganz gewöhnlichen Zutaten wie Milch, Honig und Olivenöl. (Bild: wasanajai / Shutterstock.com)
Shampoo, Spülung und Haarkur einfach selber machen: Hier erhalten Sie Rezepte mit ganz gewöhnlichen Zutaten wie Milch, Honig und Olivenöl. (Bild: wasanajai / Shutterstock.com)


Haarkur aus Honig und Ei

Ein einfaches Rezept mit Basiszutaten aus der Küche. Die Kur macht die Haare leicht kämmbar und gibt Feuchtigkeit.

Zutaten/Utensilien:

  • Standmixer (alternativ Pürierstab)
  • 1 Eidotter
  • 4 Esslöffel Honig
  • 1 Teelöffel Zitronensaft (frisch gepresst)

Herstellung:

  • Alle Zutaten im Mixer zu einer geschmeidigen Masse pürieren.
  • Die Kur nach der Haarwäsche in die Haare massieren. Den Kopf mit einem Handtuch umwickeln, 15 Minuten einwirken lassen, anschliessend gründlich ausspülen.

Haarkur aus Olivenöl

Die bewährte Intensivkur für stark strapazierte Haare. Vorsicht: Es kann Flecken geben; die Anwendung ist zudem ein wenig umständlich.

Zutaten/Utensilien:

  • 1 grosses, altes Badetuch
  • Hochwertiges Olivenöl

Anwendung:

  • Die Haare nicht waschen, aber gut durchkämmen.
  • Das Olivenöl einmassieren, entweder nur auf die strapazieren Längen oder im gesamten Haar.
  • Das Badetuch grossflächig über das Kopfkissen ausbreiten. Die Kur über Nacht einwirken lassen. Am Folgetag mit Shampoo auswaschen.

 

Oberstes Bild: © AnikaNes – Shutterstock.com

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