Strompreis-Entwicklung undurchsichtig? Alternativen schaffen!

Regelmässig zum Jahreswechsel zeigt sich folgendes Bild: Gesetze, Versicherungen und Steuerangelegenheiten ändern sich – und meist bringen die Änderungen nicht viel Positives für die Verbraucher mit sich.

Nur scheinen sich die Medien nicht einig darüber werden zu wollen, ob die Strompreise denn nun 2016 stabil bleiben oder doch explodieren. Klar ist: Wer Vergleiche anstellt und das Zuhause von Stromfressern befreit, muss in Anbetracht der Stromrechnung kein böses Erwachen erleben.

Die Strompreislandschaft zeigt sich uneins

Verbraucher, die Ende Dezember 2015 den Tagesspiegel studiert haben, geraten mit Blick auf die Überschrift „Strompreise bleiben vorerst stabil“ sicherlich erst einmal in Verzückung. Doch die Freude wird nicht von langer Dauer sein: Die Ruhe ist wohl mit der sprichwörtlichen Ruhe vor dem Sturm zu vergleichen, denn die stabilen Strompreise sind nur vorerst festgelegt – und das auch nicht bei allen Anbietern. „137 von gut 800 Versorgern mit Preiserhöhungen von im Schnitt 2,8 Prozent“ zeigen, dass nicht die gesamte Strompreislandschaft stillhält.

Einige Stromanbieter drehen also bereits im Januar an den Preisen, andere nicht – und das, obgleich für das Jahr 2016 mit höheren Ausgaben auf Seiten der Anbieter zu rechnen ist. Mit Blick auf die kommenden Jahre ist ein Preisanstieg mehr als realistisch, schliesslich steige die EEG-Umlage und auch die Netzentgelte gehen in die Höhe. Im Jahr 2017 sind zusätzliche Kosten für den Netzausbau denkbar, die auf die Gebühren der Verbraucher umgelegt werden.

So bleibt in Anbetracht der unsicheren Preislandschaft nur zweierlei zu sagen:

  • Strompreise kann man hier vergleichen – und das sollten preisbewusste Verbraucher auch in regelmässigen Abständen tun.
  • Grundsätzlich sollte ein Haushaltscheck durchgeführt werden, der Stromfresser entlarvt und Alternativen aufzeigt.

Stromfresser im Haushalt

Wer nicht nur auf einen möglichst günstigen Stromanbieter bauen möchte, sondern auch selbst aktiv werden will, um weniger Strom zu verbrauchen und damit auch die Stromkosten zu minimieren, der sollte sich auf die Suche nach den sogenannten Stromfressern im Haushalt machen. Im Folgenden sind die schlimmsten Stromsünder aufgeführt.

Beleuchtung

Im Beleuchtungssektor hat bereits vor einigen Jahren ein Umdenken stattgefunden. LEDs werden zunehmend häufiger verwendet, obgleich sie in der Anschaffung teurer sind. Jedoch zeigt sich, dass dieser leicht erhöhte Preis sich bereits nach einer kurzen Einsatzzeit amortisiert hat. Neben der Umrüstung auf LEDs sollten Verbraucher auch Bewegungsmelder in Betracht ziehen, die im Keller oder im Aussenbereich verhindern, dass Leuchtmittel dauerhaft brennen, obgleich sie nicht dauerhaft genutzt werden.

Elektrische Haushaltsgeräte

Beim Kauf von elektrischen Haushaltsgeräten gibt es eine einfache Faustregel: Verbraucher sollte darauf achten, dass die Leistung stimmt, denn wer glaubt, mit einer geringeren Leistung auch Strom zu sparen, der irrt sich – der Arbeitsvorgang dauert dann meist ungleich länger.

Vor der Anschaffung eines Haushaltsgeräts sollte der Nutzen eruiert werden, denn viele Arbeitsschritte können schneller und auch einfacher ohne die elektrischen Helfer verrichtet werden. Auf den Staubsauger zu verzichten ist indes keine Option, dennoch gilt auch hier: Ein Blick in die Leistungsbilanz sollte zeigen, ob die Watt-Zahl sich auch in der Kraft des Geräts widerspiegelt.

Geschirrspülmaschine

Bei der Geschirrspülmaschine gilt dasselbe Prinzip wie bei Waschmaschine und Trockner: Verbraucher sollten stets auf eine gut gefüllte Maschine achten, damit diese auch effizient arbeiten kann. Energiesparprogramme können bei nur leicht verschmutztem Geschirr helfen, Strom und auch Wasser zu sparen.


Der Strompreis wird 2016 wahrscheinlich steigen. Mit ein paar Tricks können viele Haushalte dennoch Kosten sparen. (Bild: pixabay.com © PublicDomainPictures / CC0 Public Domain)

Herd und Backofen

Wer im Besitz einer neuen Küche ist, kann sich bereits über die automatische Einsparung freuen, die durch Induktions- oder Cerankochfelder gegeben sind. Dennoch gilt: Der Topf muss auf die Herdplatte passen und mit einem Deckel geschlossen werden. Das hilft dabei, Energie zu sparen. Der Umluft-Ofen spart im Vergleich zum herkömmlichen Backofen 25 Cent pro Stunde. Wie gut oder schlecht der Herd im Vergleich zum Wasserkocher abschneidet und welches Gerät letztlich günstiger Wasser zum Kochen bringen kann, können Interessierte hier nachlesen.

Kühl- und Gefriergeräte

Kühlschrank, Gefrierschrank und Kühltruhe sind die schlimmsten Stromfresser im Haushalt. Der Grund: Sie sind 24 Stunden in Betrieb. Beim Haupt-Kühlschrank in der Küche gibt es dafür auch keine Alternative, aber wer sich einen Zweit-Kühlschrank „für kühle Getränke im Sommer“ leistet, sollte auch so ehrlich sein und diesen im Winter nicht benutzen, wenn ohnehin keine gekühlten Getränke konsumiert werden.

Wer nur über einen Kühlschrank verfügt, hilft diesem dabei, seine Arbeit stromsparend zu verrichten, wenn er auf sieben Grad Celsius eingestellt ist und nur kurz geöffnet wird, um etwas zu entnehmen. Heisse Speisen sollten im Vorfeld ausserhalb des Kühlgeräts abgekühlt werden, um einen vermehrten Energieverbrauch für das Abkühlen der Speisen bereits im Vorfeld einzudämmen.

Medienequipment

Fernseher, Musikanlage, DVD-Anlage und dergleichen mehr gehören zur Grundausstattung in fast jedem Wohnzimmer einfach dazu – und habe meist alle ein gemeinsames Problem: Sie haben längst keinen wahren Ausschalter mehr, sondern verbrauchen im Stand-by-Modus Strom. Tipp: Wer alle Geräte an eine Steckdosenleiste hängt und diese auch ausschaltet, wenn die Geräte nicht laufen, kann den Stromverbrauch minimieren.

Im Home-Office gilt die Faustformel: Der Laptop verbraucht weniger Strom als der Desktop-PC (nämlich zwei Cent statt acht Cent in vier Stunden) und All-in-One-Geräte (Drucker, Fax, Scanner) wirken sich ebenfalls oft positiv auf die Stromabrechnung aus im Vergleich zu Einzelgeräten.

Waschmaschine und Trockner

Keiner wird auf die Waschmaschine verzichten und auch der Wäschetrockner ist längst zum fleissigen und schnellen Helfer in einer hektischen Zeit geworden. Doch selbst beim Betrieb dieser Stromfresser können Verbraucher durch einen bewussten Umgang, Geld sparen.

Die Waschmaschine arbeitet am effizientesten, wenn sie gut beladen ist und bei maximal 60 Grad Celsius wäscht. Verbraucher sollten auf Sonderwaschgänge verzichten, um Energie zu sparen. Wer die Wäsche ordentlich schleudert, hilft im Anschluss daran dem Trockner bei seiner Arbeit. Zudem sollte im Sommer über die Option nachgedacht werden, die Wäsche an der Leine trocknen zu lassen.



Vor dem Kauf Stromlabel prüfen

Grundsätzlich gilt bei alten elektrischen Geräten: Der beste Zeitpunkt, um an den Stromverbrauch zu denken, ist vor der Kaufentscheidung. Für alle oben genannten Geräte und viele weitere elektrische Geräte ist das sogenannte Energielabel vorgeschrieben, das dabei helfen soll, die Energieeffizienz auf den ersten Blick zu erkennen. Ein Blick auf die bunte Farbskala und die dazugehörige Energieeffizienzklasse können helfen, bereits beim Kauf eines Elektrogeräts die Stromweichen auf Sparkurs zu stellen.

Auch Küchen-Trendsetter wie alles verarbeitende Küchenmaschinen oder Heissluftfritteusen sollten einem genauen Werte-Check unterzogen werden, bevor sie in die heimische Küche einziehen dürfen. Dabei gilt: Verbraucher sollten nicht nur auf den regulären Stromverbrauch achten, sondern auch prüfen, wie lange die Zubereitung des Essens auf herkömmliche Weise dauern würde und wie lange dies mit dem neuen Küchengerät dauert. Erst der Vergleich unterm Strich zeigt, ob sich ein wahres Sparpotential ergibt.

Stromverbrauch: Ein Blick in die Historie

Dass bereits ein Umdenken beim Stromverbrauch stattgefunden hat, zeigt sich beim Blick auf die folgende Grafik, deren Datenlage auf einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes beruht.


Mit Blick auf diese Statistik zeigt sich: Es hat bereits ein Umdenken stattgefunden, denn der Energieverbrauch ist rückläufig, obgleich die Nutzung nicht grundsätzlich zurückgeht. (Grafik: © Statista.com, 2015)

Deutlich zeigt sich, dass der Energieverbrauch bei Haushaltsgeräten zugenommen hat. Auffällig ist diese erste Säule insbesondere deswegen, weil diese die einzige ist, auf der ein Anstieg zu verzeichnen ist.

Auswirkungen auf die Gesamtbilanz hat diese Säule kaum, denn in Summe hat der Energieverbrauch der Jahre 2014/2005 um 9,1 Prozent abgenommen, weil weniger Energie für Warmwasser, für Kochen, Trocknen und Bügeln, Beleuchtung und Raumwärme aufgewendet wurde.

 

Artikelbild: © wk1003mike – Shutterstock.com

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