Zu trockene Raumluft? - Luftbefeuchter sorgen für Wohlfühl-Klima!
Untersuchungen zufolge empfindet der Mitteleuropäer eine Luftfeuchte von 40 bis 60 Prozent als angenehm. Nicht nur das! Ärzte empfehlen genau diese Werte für die Gesundheit.
Die Vorteile optimal befeuchteter Luft
- Die Haut, die Augen und die Nase sind vor Austrocknung geschützt.
- Die Schleimhäute sind gut durchblutet und deshalb weniger anfällig für Krankheitskeime.
- Viele Bakterien und Krankheitsviren, wie beispielsweise der Influenza-Virus können in optimal feuchter Luft nur schwer überleben.
- Jeder Mensch schläft bei optimaler Luftfeuchtigkeit ruhiger und entspannter.
- Optimale Luftfeuchtigkeit ist gut für die Konzentration. Neben ausreichend Licht hebt die optimale Beschaffenheit der Atemluft die Stimmung.
- Feuchte Luft bindet Staub. Die allgemeine Staubbelastung in geschlossenen Räumen sinkt. Nicht nur Allergiker können spürbar aufatmen.
- Eine konstante Luftfeuchtigkeit um die 50 Prozent ist für Instrumente wie Geigen, Harfen, Gitarren oder Klaviere optimal. Häufiges Nachstimmen kann bestenfalls entfallen.
- Auch Holzböden, Möbel und wertvolle Gemälde werden bei optimaler Raumfeuchte geschont, Verformungen und Risse vermieden.
Massnahmen für ein gutes Raumklima
Vor allem im Winter besteht durch kräftiges Heizen die Gefahr, dass die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Räume unter 30 Prozent sinkt. Lüften hilft nur wenig, weil bei Aussentemperaturen um den Gefrierpunkt auch die Aussenluft vergleichsweise trocken ist.
Um verbrauchte Luft hinaus und Frischluft hereinzulassen und um Schimmelbildung zu vermeiden, ist regelmässiges Lüften natürlich trotzdem extrem wichtig. Hierzu am besten drei bis vier Mal pro Tag mit weit geöffneten Fenstern „stosslüften“. So geht der Luftaustausch schnell vonstatten, ohne dass die Wände und Einrichtungsgegenstände unnötig auskühlen. Das spart Heizungskosten und damit Energie. Zusätzlich können Zimmerpflanzen enorm zur Verbesserung des Raumklimas beitragen.
Der Ausgleich des Defizits an Luftfeuchtigkeit funktioniert allerdings ausschliesslich durch zusätzliches Befeuchten mittels geeigneter Technik.
Verschiedene Techniken – ein gemeinsames Ziel
Grundsätzlich unterscheidet man vier verschiedene Luftbefeuchter-Systeme:
Verdunster: Diese Geräte arbeiten nach dem Prinzip der natürlichen Verdunstung. Ein Ventilator bläst die eingesogene Raumluft entweder gegen feuchte Filtermatten oder lässt sie in einer sogenannten Befeuchtungskammer zirkulieren. Die derart angefeuchtete Luft wird dann über ein sanftes Gebläse wieder in den Raum abgegeben. Obwohl das Prinzip recht simpel ist, arbeiten Verdunster sehr effektiv und benötigen dabei vergleichsweise wenig Strom.
Vernebler: Diese Geräte arbeiten beinahe durchweg auf Ultraschallbasis. Das im Luftbefeuchter befindliche Wasser wird mittels einer schwingenden Membrane mechanisch zerstäubt und gelangt als winzig kleine Wassertröpfchen in den Raum. Gerade für Haushalte, in denen kleine Kinder, gebrechliche Personen oder Tiere leben, ist dieses System vorteilhaft, weil der austretende Nebel kalt und somit vollkommen ungefährlich ist. Allerdings können sich mit den Wassertröpfchen auch winzige Kalkpartikel im Raum verteilen, sodass diese Geräte eine Entkalkungskartusche benötigen, die regelmässig gewechselt werden muss.
Verdampfer: Hier wird das Wasser innerhalb des Gerätes auf rund 100 °C erhitzt und als Wasserdampf an die Umgebung abgegeben. Der grosse Vorteil von Verdampfern ist, dass der in den Raum abgegebene Nebel aufgrund der vorangegangenen Erwärmung immer keimfrei ist.
Luftwäscher: Hierbei handelt es sich um Kombinationsgeräte aus Luftbefeuchter und Luftreiniger. Das Wasser befindet im Luftwäscher in speziellen Verdunstungsscheiben, die mit technisch ausgeklügelten Filtersystemen ausgestattet sind. Ein Ventilator bläst die trockene Raumluft durch diese Scheiben hindurch. Staubpartikel oder Pollen werden vom Filtersystem vollständig zurückgehalten. Die in den Raum abgegebene Luft ist also nicht nur feucht, sondern zusätzlich auch rein.
Allgemeine Tipps zur Reinigung und Pflege von Luftbefeuchtern
Ganz egal, für welches System man sich entscheidet, es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass es über einen sogenannten „Feuchteregler“, in der Fachsprache Hygrostat genannt, verfügt. Dieses funktioniert so ähnlich wie ein Funkthermometer. Die gewünschte relative Luftfeuchtigkeit lässt sich dann vorab bequem einstellen. Wenn sie erreicht ist, schaltet sich das Gerät selbstständig ab. Sobald die Luftfeuchte wieder sinkt, schaltet sich der Befeuchter wieder ein.
Wem diese Technik zu kompliziert oder zu kostspielig erscheint, kann sich bis zu einem gewissen Grad mit einer Steckdosenuhr behelfen. Damit lässt sich der Luftbefeuchter zumindest zu bestimmten Zeiten und bei Abwesenheit automatisch ausschalten.
Hygiene ist das A und O
Sofern der Luftbefeuchter nicht benötigt wird, ist stets das Wasser aus dem Tank und aus dem Gerät vollständig zu entfernen und alles gut durchzutrocknen.
Um das Wachstum von Keimen oder Pilzen auszuschliessen, sollte jedes Gerät mindestens einmal pro Woche gründlich gereinigt werden.
Je nach Kalkgehalt des Leitungswassers ist regelmässiges Entkalken sinnvoll. Kalkablagerungen führen dazu, dass der Befeuchter weniger effektiv arbeitet. Zusätzlich erhöht sich der Stromverbrauch extrem.
Zubehörteile, wie beispielsweise Filtermatten oder antibakteriell wirkende Kartuschen sollten gemäss den Vorgaben des Herstellers regelmässig ausgetauscht werden. Wichtige Hinweise hierzu und die entsprechenden Bestellmöglichkeiten finden sich in der ausführlichen Bedienanweisung, die jedem Gerät beiliegt.
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