Die Thermoskanne: Begleiter in kalten Zeiten
VON Kai Gauger Allgemein
Sie gehört zu den Produkten, über die sich jeder schon sehr gefreut und sehr geärgert hat. Gefreut, wenn sie funktioniert, denn sie spendet Trost in kalten Zeiten. Geärgert, wenn sie nicht funktioniert oder sogar schadhaft ist: Dann schmeckt der Trost schal, oder die kostbare Flüssigkeit hat sich in unserer Tasche oder im Schulranzen unserer Kinder über Bücher und Hefte ergossen. Gemeint ist die Thermoskanne.
Die Thermoskanne ist ein treuer Begleiter der zivilisierten Menschheit. Seit 1920 wird sie von der Firma Thermos, der Namensgeberin des isolierenden Behälters, serienproduziert. Etwa genauso lange streiten sich die Gelehrten darüber, welches die beste Thermoskanne sei. Die Frage wird noch heute erörtert, angesichts einer Flut von Konstruktionen und Designs. Im Grunde ist sie einfach zu beantworten.
Das Funktionsprinzip
Unterschiedliche Temperaturen gleichen sich aus. Wenn Sie eine Tasse Tee auf Ihrem Schreibtisch stehen lassen, wird der Tee rasch abkühlen und die Temperatur der Umgebungsluft annehmen. Eine Thermoskanne verzögert diesen Wärmeaustausch durch ein Vakuum. Sie besitzt einen Innenbehälter, der durch den luftleeren Raum von der Aussenwand getrennt ist. Wenn die Innenwände verspiegelt werden, wird die Wärmeabsorption zusätzlich vermindert.
Die Materialien
Innenbehälter, Aussenbehälter, ein Vakuum und eine Verspiegelung: Mehr braucht es nicht, um eine gute Thermoskanne herzustellen. Der Rest ist eine Frage des Designs und des Verwendungszwecks. Grundsätzlich ist es gleichgültig, ob eine Thermoskanne aussen aus Kunststoff oder Edelstahl gefertigt ist. Auch der Innenbehälter kann aus Kunststoff, Edelstahl oder Glas sein, die Wärmespeicherung ist mit allen drei Materialien gleich gut. Wenn Sie allerdings auf einen gediegenen Kaffee Wert legen, werden Sie sich wahrscheinlich für eine Edelstahlkanne mit Griff und Ausguss entscheiden. Und wenn Sie Ihre Thermoskanne auf die nächste Outdoor-Tour nach Kanada mitnehmen, werden Sie garantiert keinen empfindlichen Innenbehälter aus Glas wählen.
Der Teufel steckt im Verschluss
Ein wertvolles Innenleben besitzen fast alle Thermoskannen – über gut, weniger gut und miserabel entscheidet der Verschluss. Dieser Verschluss soll zuerst einmal dichthalten, damit nicht jenes oben beschriebene Malheur im Schulranzen passiert. Zum anderen darf über den Verschluss so wenig Wärme wie möglich entweichen: Über die Verschlüsse nämlich verliert der Inhalt der Isolierkannen am schnellsten Temperatur.
Schraubverschlüsse sind am einfachsten zu verstehen und am leichtesten zu reinigen. Manche geben per Knopfdruck eine Ausgiessöffnung frei. Die besten Wärmespeicher-Ergebnisse haben Kannen mit aufgesetztem Becherdeckel erzielt, der beim Aufschrauben einen Ausgiesser öffnet. Probieren Sie die Thermoskanne vor dem Kauf im Fachgeschäft aus. Wenn Sie jedes Mal überlegen müssen, wie Sie an den Inhalt kommen, haben Sie die falsche Kanne gekauft.
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