Ein saftiges Vergnügen – Hefekuchen mit frischen Früchten ganz einfach selbst gemacht

Ein üppig belegter Obstkuchen ist unwiderstehlich. Für viele gehört er zu den Kindheitserinnerungen, denn kaum jemand macht sich heute noch die Mühe, einen Hefeteig selbst zuzubereiten.

Aber auch vom besten Bäcker schmeckt er nicht so gut wie früher daheim. Überrascht doch mal eure Familie oder Freunde mit einem selbst gebackenen Obstkuchen mit feinem Hefeteig! Das ist gar nicht schwer, und viele Komplimente sind euch sicher.

In diesem Artikel zeige ich euch, wie ein solches Prachtstück für die Kaffeetafel entsteht. Keine Bange, der Kuchen wird euch bestimmt gelingen, und mit frischen Früchten, vielleicht sogar aus dem eigenen Garten, macht das Backen jede Menge Spass.

Der Hefeteig – der ideale Partner für Früchte

Das Wichtigste gleich vorweg: Ein Hefeteig muss schön aufgehen, dadurch wird er nämlich erst so richtig locker. Als lebendige Kulturen benötigen Hefepilze Wärme, Luft und Feuchtigkeit, um sich entfalten zu können. Schafft ihr diese Voraussetzungen, vergrössert der Teig sein Volumen um das Doppelte. Wer sich schon einmal ohne Erfolg an einem Hefeteig versuchte und sich darüber ärgern musste, dass er nicht aufging, hat nicht die nötigen Bedingungen geschaffen. Hitze, Zugluft und extreme Kälte mag die Hefe überhaupt nicht. Ausserdem muss sie frisch sein.

Hefewürfel findet ihr im Kühlregal bei den Milchprodukten. Sie wiegen immer 42 Gramm, das ist genau die richtige Menge für ein Pfund (500 Gramm) Mehl. Frische Hefe erkennt ihr an der glatten Oberfläche. Ihr Geruch und Geschmack sind angenehm säuerlich und beim Zerbrechen wird sie blättrig. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich einige Wochen. Wenn ihr erst einmal auf den Geschmack gekommen seid, werdet ihr wahrscheinlich öfters mit Hefe backen wollen, sodass es sich lohnt, immer einen kleinen Vorrat daheim zu haben. Die in Tüten angebotene Trockenhefe ist bis zu ein Jahr haltbar.

Wird für den Teig Butter verwendet, sollte sie idealerweise Zimmertemperatur haben. Sie kann auch, je nach Rezept, flüssig verwendet werden. Milch wird lauwarm verarbeitet. Ganz wichtig ist, dass ihr Butter und Salz niemals direkt auf die Hefe gebt, denn sonst kann es passieren, dass der Teig nicht aufgeht. Falls dies doch einmal geschehen ist, könnt ihr versuchen, ihn durch die Zugabe von einem Päckli Backpulver zu retten. Dieses muss gut untergeknetet werden. Kräftiges Kneten ist sowieso ganz wichtig. Dadurch bekommt der Teig mehr Sauerstoff und kann wunderbar aufgehen.


Mit etwas Übung wird die Herstellung eines Hefeteiges für euch bald zum Kinderspiel. (Bild: © Vladimir Volodin – shutterstock.com)

Als Erstes wird ein Vorteig bereitet. Dafür siebt ihr das Mehl in eine Schüssel und drückt eine kleine Mulde in die Mitte. Da hinein kommt die zerbröckelte Hefe. Mit ein bisschen Zucker, lauwarmer Milch und etwas Mehl verrührt ihr vorsichtig vom Rand her die Zutaten zu einem Vorteig und stellt diesen zum Aufgehen an einen warmen Ort. Ich decke die Schüssel jeweils mit einem sauberen Geschirrtuch ab und stelle sie im Sommer an die Sonne, im Winter auf die Heizung. Ist beides nicht möglich, heize ich den Backofen auf max. 80 Grad vor, stelle ihn ab und lasse den Teig darin bei leicht geöffneter Türe ruhen.

Wenn sich an der Oberfläche Risse zeigen, ist der Teig parat für die weitere Verarbeitung. Die Menge der Zutaten, wie Butter, Eier, Zucker und Salz, entnehmt ihr einem Rezept und fügt sie hinzu. Dann wird alles gründlich zu einem glatten Teig verknetet. Wiederum muss er an der Wärme ruhen und kann, sobald er sein Volumen verdoppelt hat, auf einem Blech ausgelegt werden. Nun verteilt ihr die Früchte darauf.
Das Ganze ist zwar etwas zeitaufwendig, macht aber nur wenig Arbeit, und mit etwas Übung wird die Herstellung eines Hefeteiges für euch bald zum Kinderspiel.

Die richtige Auswahl und Vorbereitung der Früchte sind wichtig

Bereits bei der Auswahl der Früchte entscheidet sich, ob euer Kuchen erstklassig wird. Überreifes Obst eignet sich nicht gut zum Backen. Bitte achtet bereits beim Kauf auf einwandfreie Qualität. Kirschen solltet ihr zum Beispiel immer mit Stiel auswählen, da sie sich dann etwas länger halten. Das ist vor allem wichtig, wenn ihr euch nicht sofort nach dem Einkauf in die „Backstube“ stellt. Die jeweils nötige Vorbereitung hängt von der gewählten Früchtesorte ab.

Steinobst wie Kirschen, Zwetschgen oder Aprikosen muss natürlich zuerst einmal entsteint werden. Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche schmecken auf dem Kuchen ohne Schale besser. Grössere Früchte schneidet ihr mit einem scharfen Messer zum Entkernen einfach in der Mitte durch, für Kirschen gibt es verschiedene Hilfsmittel. Wie ihr sie ruck, zuck mithilfe einer Haarnadel entkernen könnt, habe ich in meinem Beitrag über Kirschen bereits beschrieben. Obst, welches enthäutet werden muss, ritzt ihr am Stielansatz kreuzweise ein und überbrüht es mit siedendem Wasser. Dann sofort mit kaltem Wasser abschrecken und die Schale abziehen.

Johannisbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und Stachelbeeren werden verlesen, Stiele und Blättchen werden entfernt, die Früchte abgebraust und mit Küchenpapier trocken getupft. Die Johannisbeeren lassen sich von Hand oder mit einer Gabel leicht von den Rispen streifen. Blätter und Stiele der Erdbeeren entfernt man erst nach dem Abbrausen, da die Beeren sonst verwässern. Himbeeren sollten aus gleichem Grund gar nicht gewaschen werden. Sie sind sehr empfindlich und verlieren rasch ihr Aroma.


Bereits bei der Auswahl der Früchte entscheidet sich, ob euer Kuchen erstklassig wird. (Bild: © Boule – shutterstock.com)

Von den vielen Apfelsorten eignen sich besonders die säuerlichen und mürben für einen Kuchen. Sorten, die wenig Saft enthalten, verbinden sich hervorragend mit dem Teig. Äpfel werden vor dem Backen geschält und, damit sie nicht braun anlaufen, sofort mit etwas Zitronensaft beträufelt.

Sehr saftige Obstsorten verlieren während des Backens Saft, der den Teig glitschig und unappetitlich macht. Dem könnt ihr aber vorbeugen: Werden die gut getrockneten Früchte vor dem Backen mit etwas Sahnesteif bestäubt, bindet die darin enthaltene Stärke den Saft. Eine andere Möglichkeit ist, den Teig vor dem Belegen dünn mit Semmelbröseln oder zerkleinerten Butterkeksen zu bestreuen. Diese saugen die Flüssigkeit auf.

Für eure ersten Backversuche mit Hefeteig und frischen Früchten solltet ihr euch strikt an ein Rezept halten. Mit der Zeit gewinnt ihr an Routine und werdet eure Gäste mit immer neuen und eigenen Kreationen überraschen können. In der kalten Jahreszeit könnt ihr natürlich auf Dosen und Gläser und tiefgekühlte Früchte zurückgreifen. Im Idealfall sorgt ihr selber vor und legt einen Vorrat an.



Am besten schmeckt ein Obstkuchen aber sowieso an der frischen Luft, im Garten oder auf dem Balkon.

 

Oberstes Bild: © HLPhoto – shutterstock.com

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