Neue Methoden für den Sonnenschutz? Der Sommer kommt!
Agentur belmedia Klima Körperpflege
Wer zu viel Sonne tankt, kann an Hautkrebs erkranken und bekommt runzelige Haut. Das weiss mittlerweile wohl jeder. Obwohl diese Einsichten schon alt sind, bringen Kosmetikfirmen jedes Jahr neue Artikel auf den Markt.
Sie sollen mattieren, weniger kleben oder die Haut bräunen. Wir nehmen die aktuellen Sonnenschutz-Innovationen unter die Lupe.
Mattierende Sonnenfluids und Gels für das Gesicht werden immer beliebter, denn sie sind für den Strand, Sport oder als Make-up-Unterlage gleichermassen geeignet, ganz ohne störendes Sonnencremefeeling. In der Apotheke gibt es beispielsweise das „Anthelios AC Fluid“ mit Lichtschutzfaktor 30 von La Roche-Posay. Es wirkt mattierend, hinterlässt keinen weissen Film auf der Haut und zieht sofort ein. Wer höheren Schutz möchte, findet in der „Anthelios XL Gel-Creme“ mit LSF 50+ einen guten Partner für den Sommer. Die Gel-Creme mattiert, zieht schnell ein und bietet einen höheren UVA-Schutz als von der EU empfohlen. Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen möchte, findet in der Drogerie ähnliche Produkte.
Sonnenschutz und gebräunte Haut – geht das zusammen?
Mit den hohen Lichtschutzfaktoren und Breitbandfiltern schützen wir unsere Haut vor unerwünschten Fältchen und minimieren das Hautkrebsrisiko, doch schnell und schön braun werden wir damit nicht. Gut, dass viele Marken jetzt Sonnenöle und -milch herausbringen, die gleichzeitig schützen und der Haut mithilfe von Pflanzenextrakten nach und nach eine zarte Bräune verleihen. Ohne fiesen Selbstbräunergeruch oder ein fleckiges Ergebnis. Das „Protect & Bronze Sonnenöl“ von Nivea gibt es mit den Lichtschutzfaktoren 20 und 30, die Bräune kommt vom Inhaltsstoff „Pro-Melanin-Extrakt“, einem Pflanzenextrakt, das die Melaninproduktion der Haut anregt. Wer lieber eine Lotion benutzt, findet von Nivea auch eine solche mit LSF 20 oder 30 aus der Reihe. After-Sun-Pflege mit Bronzeeffekt ist ebenfalls in den Drogerien erhältlich.
Infrarotstrahlung wird durch neue Filter vermindert
Das Licht der Sonne besteht aus mehreren Arten von Strahlen, die unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Haut haben. Die für das Auge sichtbare Strahlung ist das Licht, das die Sonne ausstrahlt. Die ultraviolette Strahlung, das UV-Licht, ist nicht sichtbar und macht einen geringen Prozentsatz der eigentlichen Sonnenstrahlen aus, ist aber für Hautschäden verantwortlich. Im Bereich des Sonnenschutzes werden neuerdings auch Infrarotstrahlen (IR) untersucht. Auch sie sind vom Körper wahrnehmbar, sie sorgen für die wohlige Wärme, die wir spüren, wenn wir uns in der Sonne aufhalten. Diese Hitze dringt dabei auch in die tieferen Hautschichten ein.
Einige Untersuchungen zeigten, dass die IR-Strahlen dort am Kollagenabbau beteiligt sind und so die Hautalterung beschleunigen. An einer Tumorbildung sind – zumindest reine – IR-Strahlen bisher nicht nachgewiesenermassen beteiligt. Was diese Information angeht, müssen wir noch ein wenig auf die Forschung in Sachen Hautschutz warten. Auch wenn Infrarotstrahlen nicht krank machen, können sie uns mit der Zeit älter aussehen lassen.
Diese Neuigkeiten machte sich zunächst die Parfümeriemarke Lancaster zunutze und bot als erste Sonnenschutzprodukte mit Infrarotfilter an. Nachgezogen ist mittlerweile auch die Marke Ladival. Kühlend und somit mildernd wirken auch Sonnenschutzlotionen mit einem hohen Wasseranteil – und natürlich der Aufenthalt im Schatten.
Natürlicher Schutz vor Sonne
Chemische Filter in herkömmlichen Sonnencremes machen vielen Menschen Sorgen. Sie sollen im Körper eine hormonähnliche Wirkung haben, und PEGs (Polyethylenglycolderivate) in den Kosmetika machen die Haut durchlässiger für diese Stoffe. Für alle, die diese chemischen Filter vermeiden wollen, gibt es zum Glück zahlreiche Alternativen in den Sonnenschutzabteilungen der Drogerien und Naturkostfachhändler.
Für zertifizierte natürliche Sonnenschutzkosmetik werden mineralische UV-Filter wie Titandioxid oder Zinkoxid verwendet. Diese feinen mineralischen Partikel legen sich auf die Haut und reflektieren Sonnenstrahlen wie ein Spiegel, deshalb werden sie auch – im Gegensatz zu chemischen Filtern – physikalischer Sonnenschutz genannt. Vorteil dieser natürlichen Sonnenpflege ist der sofortige Schutz nach dem Auftragen, da die Schutzfilter weder einziehen noch sich mit dem Hautfett verbinden müssen. Die reflektierende Wirkung entfaltet sich sofort, wenn das Produkt aufgetragen wird.
Grosser Nachteil ist die weisse Farbe der mineralischen Filter. Trägt man ausreichend Creme auf, kann die Haut weisslich wirken und das Gesicht sieht möglicherweise ein bisschen blasser aus. Aber auch gegen weisse Gespenstergesichter haben sich die Kosmetikhersteller etwas einfallen lassen. Dank leichter Texturen lassen sich die Lotionen, beispielsweise erhältlich von Lavera, leicht verteilen und einarbeiten. Mit einer leichten hautfarbenen Tönung wirken die neuen Gesichtssonnencremes dem Weisseln der mineralischen Filter entgegen, beispielsweise die getönte Sonnencreme für das Gesicht von Eco Cosmetics.
Wie man Sonnencremes richtig anwendet
Ganz gleich, ob mineralischer oder chemischer Filter, Drogeriemarke oder teures Parfümerieprodukt, ohne die richtige Anwendung wirkt kein Sonnenschutz richtig. Die wichtigsten Regeln für das gut geschützte Sonnenbad kennt fast jeder: Creme Dich rechtzeitig, mindestens 20 Minuten vorher, ein, bevor Du Deine Haut der Sonne aussetzt. Nur Sonnencremes mit einem Anteil aus mineralischen Filtern wirken sofort. Bei diesen Produkten ist meist der Hinweis „Sofortwirkung“ auf dem Etikett vermerkt.
Wähle den richtigen Lichtschutzfaktor für Deinen Hauttyp. Blasse Hauttypen brauchen einen LSF aus der Kategorie „hoch“, für vorgebräunte Haut ist „mittel“ richtig und nur für stark gebräunte Kandidaten ist niedriger Sonnenschutz geeignet. Wichtig ist ausserdem, sich nach dem Baden, Duschen oder starkem Schwitzen erneut einzucremen. Das gilt auch für wasserfeste Sonnencremes.
Neben den bekannten Regeln für richtiges Sonnen wird oft vergessen, dass die Menge an Creme einen erheblichen Faktor beim Sonnenschutz ausmacht. Für den gesamten Körper benötigst Du mindestens eine Menge von drei Esslöffeln, dazu kommt ein Teelöffel voll Creme für das Gesicht. Schultern, Dekolleté, Nasenrücken, Wangen und Lippen bekommen mehr Sonne ab, hier kannst Du eine Extraportion auftragen oder einen höheren Lichtschutzfaktor nutzen. Drei Esslöffel sind mehr, als man denkt, achte zum Anfang des Sommers genau darauf, dass Du genug Sonnenschutz verwendest, damit Du Dich daran gewöhnst und Dein Schutz nicht lückenhaft ist.
Die Menge ist auch entscheidend, wenn Du für Dein Gesicht BB-Creams, Foundations oder Gesichtscremes mit LSF verwendest, denn auch sie wirken nur in ausreichender Menge optimal gegen die Sonnenstrahlen. Wer sich nicht mit einem ganzen Teelöffel voll BB-Cream oder Make-up zukleistern möchte, kann die Grundierung mit weiteren schützenden Produkten wie Gesichtscreme mit LSF ergänzen. So wird der Lichtschutzfaktor durch mehrere Schichten aufgebaut.
Dank der neuen Sonnenpflege, die jetzt in den Drogerien und Apotheken erhältlich ist, sind die Zeiten glänzender Nasen und klebriger Beine vorbei. Die neuen Sonnencremes mattieren, bräunen und sind sogar als Naturkosmetik erhältlich.
Quelle: bfs.de – doris.bfs.de – pharmazeutische-zeitung.de
Oberstes Bild: © auremar – shutterstock.com