SENS eRecycling spart 815 Milliarden Umweltbelastungspunkte in 1 Jahr ein
VON belmedia Redaktion Elektronik News
Seit über 30 Jahren organisiert SENS eRecycling die Sammlung, Sortierung und Zerlegung von Elektrogeräten und sorgt dafür, dass Schadstoffe fachgerecht entsorgt und wertvolle Rohstoffe wiederverwertet werden. Allein im Jahr 2021 sammelte SENS eRecycling über 62 100 Tonnen Wertstoffe, die zurück in den Kreislauf gelangten.
Der Nutzen für die Umwelt ist beachtlich: Im Jahr 2021 betrug er 815 Mia. Umweltbelastungspunkte (UBP). Dazu trug zu 93% die fachgerechte Entsorgung von Schadstoffen wie PCB, Kühlmittel oder Quecksilber bei.
Seit 1990 sammelt, sortiert und zerlegt SENS eRecycling zusammen mit ihren Partnerbetrieben Kühl-, Gefrier- und Klimageräte, Elektrogross- und Elektrokleingeräte sowie Leuchtmittel und Photovoltaik-Elemente. Damit sorgt sie dafür, dass die Geräte fachgerecht entsorgt und die darin enthaltenen Schadstoffe nicht in die Umwelt gelangen. Jedes Jahr fasst SENS eRecycling diese Leistungen in einer Ökobilanz zusammen und weist den Nutzen des eRecyclings für die Umwelt in Form von Umweltbelastungspunkten (UBP) aus. Für die Berechnung dieser UBP’s wird jeweils die Leistung von SENS eRecycling des vergangenen Jahrs mit einem Szenario „ohne SENS eRecycling“ verglichen. Ausgewiesen wird schliesslich die Leistung von SENS eRecycling, die über das Basis-Zenario „ohne SENS eRecycling“ hinausgeht (siehe Infobox).
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815 Milliarden Umweltbelastungspunkte oder 40 000 Mal mit dem Auto um die Welt
Im Jahr 2021 resultierte eine Umweltleistung von 815 Milliarden UBP aus insgesamt 88 589 Tonnen Geräten, die SENS eRecycling und ihre Partner gesammelt und recycelt hatten. Das sind rund 300 Tonnen mehr als 2020. Damit konnten so viele Emissionen in die Umwelt vermieden werden, wie 40 000 Autofahrten um die Welt verursachen wüden.
Den grössten Anteil am gesamten ausgewiesenen Umweltnutzen von SENS eRecycling trugen mit insgesamt 517 Mia. UBP die Elektrogrossgeräte bei, gefolgt von den Kühl-, Gefrier- und Klimageräten (217 Mia UBP). Bei all diesen Geräten spielt vor allem die Schadstoffentfrachtung – also die Entfernung von Schadstoffen wie zum Beispiel PCB, FCKW oder Quecksilber – eine grosse Rolle. PCB darf zwar in der Schweiz seit 1986 nicht mehr als Baustoff verwendet werden, allerdings findet man ihn immer noch in alten Vorschaltgeräten für Leuchtstoffröhren oder in langlebigen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen.
Trendumkehr im 2015: Anteil an Schadstoffentfrachtung nimmt ab
Seit 2015 wird ein immer deutlicher Trend in der Ökobilanz von SENS eRecycling sichtbar: Der Umweltnutzten, der auf die Verhinderung von Schadstoffemissionen zurückzuführen ist, nimmt stetig ab, da immer weniger Geräte noch PCB enthalten. Stattdessen gewinnt zunehmend das Wertstoffrecycling an Bedeutung (vgl. nachfolgende Grafik). Zu dieser Zunahme tragen seit 2015 auch Photovoltaik-Elemente und in Zukunft auch Autobatterien aus der eMobilität bei.
Grosse Bedeutung von Sekundärrohstoffen
Gemäss dem Global Footprint Network hat die Welt bereits am 28. Juli 2022 sämtliche natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die uns die Natur in einem Jahr global zur Verfügung stellt. Das zeigt, wie wichtig – nebst einem nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen im Alltag – die Gewinnung und Aufbereitung von Sekundärrohstoffen aus ausgedienten Produkten oder Geräten in Zukunft sein wird. Und davon steckt gerade in Elektrogeräten eine ganze Menge. So konnte SENS eRecycling im vergangenen Jahr aus den über 62 100 Tonnen gesammelten Wertstoffen 6939.0 Tonnen Kunststoffe, 47 154.9 Tonnen Eisen und Stahl sowie 2845.7 Tonnen Aluminium zurückgewinnen. Aber auch Glas, Kupfer, Gold und Silber waren darunter (vgl. nachstehende Grafik).
Gesammelter Stahl reicht für ein zweites Schienennetz durch den Lötschberg-Basistunnel
All diese Materialien werden früher oder später als Sekundärrohstoffe wieder zurück in den Kreislauf fliessen. Allein mit der gesammelten Menge an Stahl könnte zum Beispiel ein zweites Schienennetz durch den Lötschberg-Basistunnel gebaut werden. Zudem werden durch die Aufbereitung von Sekundärrohstoffen im Vergleich zur Gewinnung von Primärrohstoffen weniger Ressourcen, Energie
und CO2 verbraucht, womit das Wertstoffrecycling einen bedeutenden Beitrag zu einer klimaneutralen Schweiz im Jahr 2050 leisten kann.
Kleines Lexikon zur Ökobilanz
Ökobilanz: Als Grundannahme für die Berechnung der Ökobilanz von SENS eRecycling gilt, dass bei einem Szenario „ohne SENS eRecycling“ gleich viele Geräte anfallen wie beim System „mit SENS eRecycling“. Auch würden im Szenario „ohne SENS eRecycling“ aus den vielen Elektrogeräten die ökonomisch sinnvollen Wertstoffe herausgeholt, die teure Schadstoffentfrachtung würde aber vernachlässigt. Die Umweltleistung von SENS eRecycling wird also in Umweltbelastungspunkten (UBP) ausgewiesen und als Differenz zwischen dem IST-Zustand, dem Szenario „mit SENS eRecycling“, und dem Basis-Szenario „ohne SENS eRecycling“ berechnet. Die ausführliche Ökobilanz zu 30 Jahren SENS eRecycling kann hier eingesehen werden.
Umweltbelastungspunkte (UBP): Umweltbelastungspunkte ermöglichen es, die Umweltbelastung eines Produkts oder einer Dienstleistung mittels einer Zahl darzustellen. Um die Umweltbelastungspunkte zu ermitteln, werden die Mengen der im Umlauf befindlichen Schadstoffe mit den jeweiligen Ökofaktoren multipliziert.
Schadstoffentfrachtung: Die Schadstoffentfrachtung dient dazu, die schadstoffhaltigen Bauteile aus den Elektrogeräten sachgerecht zu entfernen und zu entsorgen. Sie erfolgt in der Regel manuell. Die anschliessende Lagerung und Entsorgung gefährlicher Stoffe wie Quecksilber, PCB-Kondensatoren oder FCKW aus Kühlgeräten erfolgt nach strengen Vorschriften.
Quelle (Text + Grafik): SENS eRecycling
Titelbild: Arcady – shutterstock.com