Das Allroundgerät Gymnastikball

Vor zwei Wochen habe ich den Urs zu Hause besucht. Ich fand ihn auf seiner Terrasse, wie er einen knallroten Gummiball auf den Boden prellte. Das Ding sah so aus wie ein Riesenflummi, und ich fragte Urs, was das werden solle: ein Büromöbel oder ein Schwangerschaftskurs? Mit Gymnastik brachte ich den Unsportler Urs nicht in Verbindung. – Gestern war der Fahrstuhl ausgefallen. Urs und ich mussten die Stockwerke bis ins Büro laufen. Urs absolvierte die acht Etagen ohne Atemlosigkeit in Bestzeit. Ich sah ihn ungläubig an. „Der Riesenflummi“, gab er zur Antwort. „Der Gymnastikball.“

Der Gymnastikball ist ein Verwandlungskünstler. Wir finden ihn in Gymnastik- und Reha-Kursen, in den Muskelaufbaustätten von Kraftsportlern, in gesundheitsbewussten Büros und im Kreisssaal von Krankenhäusern. Wenn Sie sich selbst diesen Allrounder zulegen wollen, sollten Sie einige Dinge über Materialbeschaffenheit und die Auswahl der richtigen Grösse wissen. Dieser Artikel vermittelt Ihnen die Grundlagen.

Die richtige Grösse finden

Sie würden keine Schuhe für Ihr Lauftraining kaufen, ohne sie vorher anprobiert zu haben. Ebenso unsinnig ist es, einen Gymnastikball zu erwerben, ohne zu wissen, wie gross er sein muss. Wenn Sie klein sind (bis 155 cm), kommen Sie mit einem Ball aus, der einen Durchmesser von 55 cm besitzt. Menschen bis zu einer Körpergrösse von 175 cm trainieren mit Bällen von 65 cm Durchmesser. Danach erweitert sich der Durchmesser pro 10 cm mehr an Längenwachstum um das gleiche Mass. Sehr grosse Menschen bis 195 cm üben also mit Bällen von 85 cm Durchmesser.

Maximal belastbar und platzsicher

Der Gymnastikball ist das ideale Sportgerät, um im Rahmen einer Diät die Fettverbrennung sanft zu unterstützen. Aber auch für Kraftsportler ist er im Rahmen der Ausdauerschulung geeignet. Der Vorteil: Immer werden Körperkoordination und Gleichgewichtssinn mittrainiert. Die maximale Belastbarkeit des Balls gibt an, wie viel Körpergewicht er aushält. Die Platzsicherheit setzt die Gewichtsgrenze fest, bis zu der ein Gymnastikball vor ruckartigem Luftverlust geschützt ist. Je höher diese Werte, desto besser.



Bürostuhl und ein paar Übungen

Die Zeiten, in denen Büroangestellte den ganzen Tag auf dem Gymnastikball verbrachten, sind vorbei. Aber auch trotz ergonomischer Bürostühle sind Sitzeinheiten von 45 Minuten auf dem Gymnastikball gesund. Nach der Arbeit wird dann hart trainiert. Gerade Bauchmuskeln: rücklings auf den Ball, Oberkörper nach hinten überstrecken und nach vorn beugen. Rückenstrecker: bäuchlings auf den Ball, Oberkörper aufrichten. Seitliche Rumpfmuskulatur: Oberkörper in Seitenlage beugen und strecken. Und so weiter.

Nach den Übungen setzen Sie sich auf Ihren Ball in die Küche und kochen sich mit Ihrem neuen Kaffeevollautomaten einen Cappuccino. Das haben Sie sich verdient. Und gleichzeitig sitzen Sie gesund.

 

Gymnastikball-Robert Kneschke-Shutterstock.com

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