Die Zukunft der Küchenwaage

Küchenwaagen sind schon seit sehr langer Zeit unerlässlich in jedem Haushalt. Man kann vermuten, dass die Menschen auch in der Zukunft beim Kochen und Backen Küchenwaagen benötigen werden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Küchenwaagen, die grundlegendste Entscheidung wird zwischen digitalen und analogen Waagen getroffen. Analogwaagen werden oft im Retro-Look angeboten und stehen eher für das Kochen oder Backen wie in alten Zeiten. Bei digitalen Küchenwaagen gibt es immer wieder neue Trends und Entwicklungen. Deshalb ist es interessant mitzuverfolgen, wie sich digitale Küchenwaagen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln werden.

In unserer heutigen digitalen und vernetzten Welt ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch in der Küche alles digitalisiert wird. Schon jetzt kann man Küchengeräte miteinander kombinieren oder mit digitalen Endgeräten verbinden, um das Arbeiten in der Küche effizienter zu gestalten.

Die eigentliche Frage ist aber, in welcher Form Küchenwaagen in ein paar Jahren existieren werden? Wird die Menschheit in Zukunft vielleicht doch überhaupt keine Küchenwaagen mehr nutzen? Dieser Artikel soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Küchenwaagen geben, um somit vielleicht einen vagen Ausblick in die Zukunft zu schaffen.

Integration von Waagen in anderen Küchengeräten

Bereits heutzutage gibt es immer mehr Küchengeräte, in denen eine Küchenwaage integriert ist – Beispiele dafür sind vor allem Küchenmaschinen wie zum Beispiel der bekannte Thermomix oder auch jegliche Alternativen.

In diesen multifunktionellen Küchenhelfern ist die Wiegetechnologie fast immer eingebaut und so können die Zutaten direkt in den Mixtopf gewogen werden. Dadurch muss man nicht beide Geräte anschaffen und in der Küche unterbringen und man vereint zwei Arbeitsgänge quasi in einem. Diese Entwicklung ist jedoch noch keine technologische Innovation – innovativer wird es jedoch schon mit dem folgenden Beispiel, den Bluetooth-Küchenwaagen.

Eine vernetzte Küche: Bluetooth-Küchenwaage

Seit ein paar Jahren schon kann man im Handel Bluetooth-Küchenwaagen erwerben. Durch eine Bluetooth-Verbindung lässt sich die Waage mit einem Bluetooth-fähigen Gerät, zum Beispiel einem Smartphone oder einem Tablet, verbinden.

Durch spezielle Apps auf dem mobilen Endgerät können Rezepte auf die Waage übertragen werden und man kann dank einer „Schritt-für-Schritt-Anleitung“ in der App jedes Rezept problemlos kochen ohne eine Zutat zu vergessen, auch als Koch-Anfänger. Oft ist in den Bluetooth-Waagen auch ein Timer eingebaut, der nach Ablauf der Koch- oder Backzeit ein akustisches Signal von sich gibt.

Aktuell sind diese Bluetooth-Waagen noch deutlich teurer als normale Waagen, denn der Preis liegt oft bei bis zu 100 Euro. Sie werden von immer mehr Herstellern angeboten, darunter auch renommierte Hersteller wie Beurer. Ausserdem sind die Apps bislang teilweise nur mit bestimmten Mobilgeräten wie zum Beispiel dem iPhone oder iPad mit iOS-Betriebssystem kompatibel. In dieser Hinsicht gibt es also noch genug Verbesserungspotenzial.

Ein konkretes Beispiel ist die Küchenwaage Drop von Adaptics. Sie ist ein kleines rundes Gerät mit rotem Silikonüberzug. Am Rand sind eine LED und ein Knopf untergebracht, mit dem sich die App auf dem verbundenen Gerät steuern lässt, damit man das Smartphone oder Tablet nicht mit dreckigen Fingern bedienen muss. Eine Gewichtsanzeige gibt es bei dieser Waage nicht, da die Messergebnisse automatisch an die App übermittelt werden.

Smartphone als Küchenwaage?

Der neuste Trend geht in Richtung der Benutzung des Smartphones als Küchenwaagen-Ersatz. Noch ist die Technik nicht komplett ausgereift und die druckempfindlichen Handydisplays mit 3D-Touch sind noch nicht in der Lage, das genaue Gewicht anzeigen.

Dennoch lässt sich vermuten, dass inzwischen mit Hochdruck an einer passenden Technologie gearbeitet wird, um auch Smartphones als richtige Waage benutzen zu können. Das hätte den Vorteil, dass man immer und überall eine Waage dabeihat.

Momentan sind in dieser Hinsicht private Projekte von Hobby-Tüftlern, die entsprechende Apps entwickeln, am weitesten. Ein nennenswertes Beispiel ist die App „Plum-O-Meter“ von Simon Gladman alias „FlexMonkey“, die das Display des iPhone 6s in eine einfache Waage verwandelt. Noch kann die App jedoch nur das Gewicht zweier Gegenstände anhand der Druckkraft vergleichen und optisch visualisieren. Ausserdem ist diese App offiziell nicht von Apple zugelassen und so braucht man ein iPhone 6s mit manipulierter Firmware, um sie auszuprobieren.

Die intelligente Küchenwaage, die von alleine wiegt – Traum oder sogar schon bald Realität?

Wenn man über die Zukunft der handelsüblichen Küchenwaage spricht, dann sollte ein Crowdfunding-Projekt von der amerikanischen Erfinderin Nicole Sollazzo Lee aus dem Jahre 2015 auf jeden Fall erwähnt werden. Durch die Crowdfunding-Aktion sollte folgendes Produkt finanziert werden: PantryChic, eine intelligente Küchenwaage.

Dieses Gerät ist in der Lage, selbstständig die Lebensmittel für ein Rezept abzuwiegen. Das funktioniert, indem man die Menge an Zutaten über das Bedienfeld eingibt und man die beiliegenden Behälter mit Zutaten wie Mehl, Zucker oder Milch füllt und auf das Gerät „aufsetzt“. Nun fallen die für das Rezept benötigten Mengen grammgenau von dem Zutatenbehälter in die darunterliegende Schüssel.

PantryChic hat natürlich auch noch einige Zusatzfunktionen, wie beispielsweise eine Umrechnung der Masseinheiten und den Einsatz der Bluetooth-Technologie. Dadurch kann das Gerät mit Bluetooth Geräten verbunden und darüber gesteuert werden. Ausserdem lassen sich so von einem mobilen Endgerät über eine App direkt Rezepte auf das Gerät übertragen und man kann den aktuellen Wiegeprozess Schritt für Schritt verfolgen.

Dieses Crowdfunding-Projekt hat die gewünschte Fördersumme nicht erreicht und somit ist es fraglich, ob das Projekt überhaupt durchgeführt wurde. Da es das erste Modell dieser Art ist, weist die Konzeption auch noch entsprechende Lücken auf: Was macht man zum Beispiel mit Zutaten anderer Konsistenz wie Butter oder Eier oder mit sehr kleinen Mengen wie eine Prise Salz oder etwas Vanillezucker? Muss man diese Zutaten manuell dazugeben? Können die Zutaten nach dem Abwiegen von dem Gerät direkt zu einem Teig weiterverarbeitet werden?

Fragen über Fragen, die diese Innovation vermutlich auch davon abgehalten haben, direkt den Markteintritt zu schaffen. Nichtsdestotrotz zeigt dieses Beispiel eine beeindruckende Neuheit, die zeigen könnte, in welche Richtung es in Zukunft bezüglich Küchenwaagen und Küchen im Allgemeinen gehen könnte – nämlich hin zu einer immer mehr vernetzen und automatisierten Küche.

Fazit: Ohne Technik geht heutzutage gar nichts mehr

Die verschiedenen Beispiele haben gezeigt, dass sich selbst standardmässige Küchengeräte wie eine einfache Küchenwaage ständig weiterentwickeln. Die Hersteller locken die Kunden mit immer neuen Erweiterungen und machen damit die Waagen zu kleinen Wunderwerken. Was wir in ein paar Jahren genau erwarten können, bleibt wohl ein Geheimnis.

Eins ist jedoch sicher: die klassische Küchenwaage ohne besondere Zusatzfunktionen oder technischen Neuheiten wird schon bald der Vergangenheit angehören.

 

Artikelbild: Lizzie Lamont © shutterstock.com

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