Klein, aber oho – die Nähnadel

Das maschinelle Nähen hat in fast allen Haushalten hierzulande Näharbeiten von Hand ersetzt und hilft bei der Umsetzung eigener Kleidungsstücke oder Dekorationen aus Stoff. Von den vielen Teilen einer modernen Nähmaschine wird die Nähnadel als Zubehör häufig unterschätzt, obwohl sie bei jedem Einsatz Höchstleistung erbringt und in Materialdicke und Form auf den jeweiligen Arbeitsschritt abzustimmen ist.

Im Folgenden soll ein kleiner Überblick über die Nähnadel in klassischer Umsetzung sowie für Maschinen geworfen werden, um sich einfacher für dieses Hilfsmittel zu entscheiden.

Weshalb es auf die Nähnadel ankommt

Für Näharbeiten von Hand kommen andere Nadeln als beim Nähen mit der Maschine zum Einsatz. Für die manuelle Arbeit muss berücksichtigt werden, das der menschliche Näher zu jedem Zeitpunkt einen sicheren Halt der Nadel haben muss, weshalb diese Variante meist etwas dicker und länger daherkommt. Ähnlich wie bei Maschinennadeln muss auf den Stoffcharakter eingegangen werden. Bei der Arbeit mit sehr feinen Materialien werden äussert dünne Nähnadeln wie bei der maschinellen Verarbeitung von Stoffen eingesetzt.

Für den Maschineneinsatz ausgelegte Nadeln sind deutlich vielfältiger und decken ein breiteres Spektrum an Nadelspitzen und Durchmessern ab. Bei der Anschaffung sollte vor allem die Grössenangabe der Nadel verstanden werden, die in Hundertstel Millimetern angegeben wird. Eine 80er Nähnadel hat demnach einen Durchmesser von 0,8 Millimetern. Auch das Material der Nadel und ihre Stabilität ist entscheidend, um beim Einsatz mit kräftigeren Stoffen nicht abzubrechen und durch eine andere ausgetauscht werden zu müssen.

Für jeden Stoff die richtige Nadel finden

Standardnadeln mit einer normalen Spitze werden in den Grössen zwischen 70 und 100 angeboten und sind für klassische Baumwolle und ähnlich gewebte Stoffe geeignet. Nähnadeln dieser Art sollten zu mehreren Exemplaren vorrätig sein, da das Abbrechen der Nadeln bei einer häufigen Nutzung der Nähmaschine nicht zum Einstellen sämtlicher Näharbeiten führen sollte. Wer mit feineren Stoffen wie Strick oder Jersey arbeitet, sollte auf Nadeln mit einer abgerundeten Spitze und den gleichen Durchmessern vertrauen. Diese gehen beim Einstechen schonender mit den empfindlicheren Fasern um und gewährleisten, dass der Stoff nach den Näharbeiten ansehnlich bleibt.

Für verschiedene Materialien ist der Einsatz herkömmlicher Nähnadeln nicht geeignet, ein Umspannen in der Maschine somit unverzichtbar. Zu den wichtigsten Stoffen, die auch in privaten Nähzimmern immer häufiger verarbeitet werden, zählen Leder und Denim als Jeansstoff. Für die Anfertigung von Lederkleidung oder Handtaschen sind Nadeln mit einer geschliffenen Dreikantspitze zu verwenden. Bei ihrem Einsatz ist zu bedenken, dass sich Leder nicht wie andere Stoffe zusammenzieht und kleine Nähfehler nicht gut verzeiht. Für das Nähen mit Jeansstoff benötigt es eine sehr stabile Spitze, um durch das robuste Material stechen zu können.


Bernina Nadelsortimente (Bild: Bernina)

Mit Spezialnadeln anspruchsvolle Aufgaben meistern

Wer ausschliesslich mit der Nähmaschine arbeitet, sollte mit den beiden Grundsystemen von Nadeln vertraut sein. Als System 287 WH werden Nadeln mit Rundkolben bezeichnet, unter das System 130/705 H fallen Nadeln mit Flachkolben. Sämtliche Maschinenhersteller geben unmissverständlich an, welches System in der jeweiligen Maschine verwendet wird. Beim Kauf neuer Nadeln ist unabhängig von Durchmesser und Spitze diese Kenngrösse zu beachten. Ergänzt wird diese Grundbeschreibung um zusätzliche Buchstaben, die spezielle Einsatzgebiete der jeweiligen Nadel angeben.

Wer eine Universalnadel erwartet, mit der sich alle gängigen Näharbeiten durchführen lassen, sollte auf das Buchstabenkürzel H achten. Die Abkürzung H-J verdeutlicht eine stabilere Spitze für die Verarbeitung von Jeansstoffen, mit H-E werden Nadeln für Zierstiche bezeichnet. Die Abkürzung H-S steht für Nadeln für die Verarbeitung von Stretch-Stoffen, mit H-SUK werden Nadeln mit mittlerer Kugelspitze bezeichnet. Vor der Bearbeitung aussergewöhnlicher Textilien sollten Nähfreunde unbedingt überprüfen, ob die vorhandenen Nadeln für diesen Zweck ausreichen oder eine Nachrüstung Sinn ergibt, bevor der wertvolle Stoff zerstört wird.



Auch bei Nähnadeln auf Markenqualität achten

Nähnadeln lassen sich im Fachhandeln einzeln sowie als Set erwerben. Eine Zusammenstellung von mehreren Nadeln ist gerade für Einsteiger sinnvoll, um ein grundlegendes Spektrum vorrätig zu haben und sich an verschiedene Projekte und Stoffe mit dem richtigen Equipment heranzuwagen.

Namhafte Markenhersteller wie Bernina bieten eigenständige Nähnadeln zu ihren Maschinen, wobei im Regelfall sämtliche Nadeln für alle Produkteditionen eines Herstellers geeignet sind. Der Austausch der Nähnadeln wird mit wenigen Handgriffen möglich, oft ist nur ein kleines Einstellrad am Nähkopf zu öffnen, um die eingesetzte Nadel freizugeben und eine neue einzuspannen. Markenunternehmen wie Bernina beraten natürlich auch, wenn Unsicherheit über die ideale Nähnadeln für ein bestimmtes Nähprojekt bestehen sollte.

 

Artikelbild: © vvetc1 – Shutterstock.com

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