Klimaanlagen für zu Hause: Klimaoptimierung mit Zusatznutzen!
VON Frank Schneidewind Reinigung
Klimatechnik funktioniert nach gewissen physikalischen und chemischen Prinzipien. In der Regel bedienen sich handelsübliche Klimaanlagen für ein Zimmer in Wohnhäusern des normalen 220-Volt-Wechselstroms. Man unterscheidet zwischen den sogenannten Mobilgeräten und den fest installierten Zimmeranlagen. Die Leistung der Klimaanlage wird in B.T.U. gemessen, das bedeutet „British Thermal Unit“ und ist der numerische Vergleichswert für die Kühlkraft eines Klimasystems. Je höher dieser B.T.U.-Wert ist, desto leistungsfähiger ist Ihr Klimasystem.
Ein zusätzlicher Nutzeffekt von Klimaanlagen ist die Ausfilterung von Pollen und Schwebstaub in der Atemluft. Die Luft kann also qualitativ verbessert werden. Einher geht mit handelsüblicher Klimatechnik auch eine Entfeuchtung der Raumluft. Die relative Luftfeuchtigkeit wird dadurch erheblich reduziert. Das kann beispielsweise auf Zimmerpflanzen auch negative Effekte haben, eine häufigere Kontrolle der Erdfeuchte bei Topfpflanzen ist daher im klimatisierten Bereich unumgänglich.
Alle modernen Klimaanlagen werden durch ein Thermostat gesteuert. Dieses schaltet bei Überschreitung einer vorprogrammierten Temperatur das Gerät ein und nach dem Erreichen des unteren Grenzwertes auch wieder aus. Die Klimaanlagen sind auch zum Teil über Zeitschalter programmierbar. Das erlaubt zum Beispiel ein vorbestimmtes Abkühlen der Raumluft zu Ihrem verdienten Feierabend.
Welche Typen von Klimaanlagen gibt es am Markt?
In jüngster Zeit werden vermehrt von Discountern und Baumärkten mobile Klimageräte offeriert. Diese haben meist nur eine arg begrenzte Kühlleistung und sind nur für kleinere Raumvolumen effizient einsetzbar. Die kompakten Anlagen beherbergen die gesamte Technik und sind üblicherweise auf Rollen montiert. Ein Zuleitungskabel übernimmt die Energieversorgung aus einer Steckdose und ein Abluftschlauch führt die warme Luft vom Klimakompressor in Innern des Gerätes ab.
Idealerweise ist dafür eine vorbereitete Wandöffnung nach draussen bereitgestellt, die natürlich keine warme Umluft von ausserhalb des Raumes hereinlassen darf und daher gut gegen solche Fremdluft abgedichtet sein sollte. Ein Umsetzen des Gerätes ist immer mit einer neuen temporären Verlegung dieses Abluftschlauches verbunden. Selbstverständlich muss auch an jedem Aufstellort ein Stromanschluss verfügbar sein und die Abluft einen Austritt haben.
Das „Split Unit“-Klimasystem ist für die meisten Anwendungsbereiche das effektivste und effizienteste für normale Wohn- und Schlafräume. Bei diesen Geräten ist üblicherweise der Kompressor mit dem Abluftgebläse an der Aussenfront des Gebäudes montiert. Ein kleiner Mauerdurchbruch verbindet die Leitungen der Kühltechnik mit dem innen im Zimmer montierten Gebläse. Dieses wälzt die Raumluft über einen mit dem Kältemittel vom Kompressor gespeisten Wärmetauscher und kühlt dabei die Luft ab und entfeuchtet sie.
Der Vorgang verläuft thermostatgesteuert, das angesammelte Kondenswasser wird abgeleitet. Abluft entsteht bei diesem Konzept nur aussen am Kompressor, die Leitungen für das Kühlmittel können wegen der permanenten Installation gut isoliert werden.
Die „Single Unit“-Systeme basieren auf einer Maueröffnung im Format der Einheit. Hier ist die gesamte Klimatechnik plus das Raumgebläse in einem Gerät (Gehäuse) untergebracht. Diese Technologie ist überwiegend in früheren Versionen von Klimaanlagen für Räume verwendet worden, die Schallisolation des Klimakompressors ist bauartbedingt sehr schwierig, weswegen die Laufgeräusche oft als überdurchschnittlich laut eingestuft werden. Geräte dieser Art sind kaum noch am Markt vertreten.
Zentralversorgung per Klima/Heiztechnik wird gerne an grösseren Objekten eingesetzt. Hier ist mehr als ein üblicher Raum zu klimatisieren (Gastroobjekte, Shoppingcenter, Messehallen, Sporthallen etc.). Eine oftmals dachmontierte Kompressoreinheit versorgt die zu klimatisierende Räumlichkeit über installierte Belüftungsschächte mit kühler Luft. Nur wenige Wohnhäuser verfügen über eine zentrale Klimatisierung. Die Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten liegen auf relativ hohem Niveau.
Was muss ich bei einer Klimaanlage unbedingt noch beachten?
Die eingestellte Temperatur sollte den Wert der Aussentemperatur möglichst um nicht mehr als zwei bis vier Grad unterschreiten. Kompressoren und Systeme sollten von der Kühlleistung her so dimensioniert sein, dass der Kompressor nicht ununterbrochen läuft. Das Gebläse im Zimmer kann permanent operieren, dessen Verbrauchswerte sind relativ gering. Der Kompressorteil sollte nicht direkter Sonneneinstrahlung unterliegen, er muss einen ungehinderten Luftdurchsatz gewährleisten.
Das Gebläse innen ist so gut wie immer mit speziellen Filtermatten versehen, welche der Betreiber regelmässig reinigen sollte. Hier existiert bei ungereinigten Gebläsen ein Gefahrenherd (Keimschleuder). Das gilt auch für nur gelegentlich verwendete Klimageräte. Handelsübliche „Split Unit“-Modelle haben zu diesem Zweck eine ohne Demontage aufklappbare Gehäusefront. Auch die mobilen Geräte haben einen servicebaren Umluftfilter integriert.
Schlaftemperaturen und natürliches Schwitzen
In der Schweiz sind Nachttemperaturen über 20 Grad sehr ungewöhnlich. Schichtarbeiter, Kranke und Kinder müssen allerdings auch zu den üblicherweise hellen (heisseren) Tagesstunden schlafen. Dem normalen menschlichen Organismus werden tagsüber Umgebungstemperaturen bis ca. 23 Grad nicht sehr unangenehm vorkommen. In etwa ab diesem Wert kompensiert der Körper die Übertemperatur durch stark ansteigenden Schweissaustritt.
Die ideale Schlaftemperatur ist für jeden Organismus individuell. Es gibt auch Menschen, deren Transpiration bereits bei niedrigeren Temperaturen einsetzt. Übermässiger Flüssigkeitsverlust ist nicht immer gesundheitsförderlich. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über die optimale Schlaftemperatur für Ihr Baby oder ältere Mitbewohner. Kinderärzte setzen rund 18 Grad als ideale Wohlfühltemperatur an. Ein- und Durchschlafprobleme können in sogenannten Tropennächten auftreten (Temperaturen fallen nicht unter 20 Grad). Der wärmste Ort der Schweiz (Locarno) hat davon bis zu 40 pro Jahr.
Oberstes Bild: © Stanislav Komogorov – Shutterstock.com