Mit Hausmitteln Blattläuse in die Flucht schlagen

Der Garten: ein Blumenmeer. Schon zum dritten Mal haben Sie Freunde auf eine kleine Party eingeladen und mit „Ah!“ und „Oh!“ durch die Blumenrabatten geführt. Besonders die Rosen leuchten dieses Jahr in intensiver Farbkraft. Sie zucken bescheiden die Schultern, als man Sie fragt, wie es Ihnen gelingt, dass Ihr Garten so schön ist. Gottgegeben. Grüner Daumen.

Paradiese sind selten und gefährdet. Eines Morgens betreten Sie Ihr selbst geschaffenes Biotop, lassen Ihren Blick liebevoll über Ihre schönen Zöglinge gleiten – und erstarren. Denn der Aggressor, eine Invasion gieriger Blutsauger, hat sich über Nacht auf Ihrer kostbaren Botanik breitgemacht. Sie sitzen so dicht an dicht an Stängeln, Blättern und Blüten, dass die Pflanzen wie von einem widerlichen Pelz überzogen sind. Die Rede ist von Blattläusen. Sie stürzen ins Haus, starten den PC und suchen im Internet nach Gegenmitteln.

Insektizide sind gut, Hausmittel sind besser

Beim Studium bricht Ihnen der Schweiss aus. Sie erfahren, dass jede Blattlaus täglich fünf Nachkommen hervorbringt. Die Bilder biblischer Plagen wandern durch Ihren Kopf. Als Sofortmassnahme wird zum Abspritzen der Pflanzen mit dem Gartenschlauch geraten – bei leichtem Befall. Aber was tun gegen mittlere bis schwere Invasionen? Insektizide? Nach Möglichkeit nicht. Im Kalten Krieg wurde auch keine Atombombe gezündet. Also rühren Sie Seifenlauge an.

Die Seifenlauge

Spülmittel hilft auch, hat aber den Nachteil, parfümiert zu sein. Seifenlauge stellen Sie aus 50 g Kernseife her. Sie wird in einem Liter Wasser aufgelöst. Noch wirksamer ist die Lauge, wenn Sie 75 ml Spiritus hinzumischen. Sprühen Sie Ihr Kampfmittel auf die Blattunterseiten. Decken Sie die Blumenerde ab und arbeiten Sie nicht in der prallen Sonne. Und jetzt gehen Sie Brennnesseln pflücken.

Der Brennnesselsud

Brennnesselsud ist eine hilfreiche Anti-Läuse-Dusche, muss aber mindestens einen Tag lang einweichen. Pro 10 Liter Wasser weichen Sie 1 Kilogramm Brennnesseln ein. Das Wasser löst die Nesselgifte und diese wiederum die Blattläuse von den Pflanzen. Wiederholen Sie die Behandlung mehrmals. Der Sud ist für Pflanzen und Boden unbedenklich und fördert durch seinen hohen Mineralstoffgehalt sogar die Bodengesundheit.



Präventivmassnahmen

Die akute Kriegsführung liegt hinter Ihnen. Nun noch ein paar strategische Massnahmen, um Folge-Invasionen abzuwehren. Bohnenkraut riecht gut, schmeckt gut und vertreibt Blattläuse. Pflanzen Sie es zwischen Ihre empfindlichen Gewächse. Auch Lavendel ist den Läusen ein Graus. Schaffen Sie Ohrenkneifer-Hotels. Die kuriosen Tiere haben ein Lieblingsgericht: Blattläuse. Füllen Sie einen kleinen Blumentopf mit Holzwolle und hängen Sie ihn umgekehrt in die Nähe potenzieller Angriffsorte. Mit der Natur die Natur korrigieren: Sie sind nicht nur ein perfekter, sondern auch ein ökologischer Gärtner.

 

Oberstes Bild: © Delphimages – Fotolia.com

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