Mit Rosenschere, Dünger & Co. auf dem Weg zum prächtigen Rosengarten

Ein liebevoll gestalteter Rosengarten ist eine herrliche Zierde. Wer die Königin der Blumen mit Rosenschere, Pflanzenschutz und einem grünen Daumen sorgfältig pflegt, freut sich Jahr für Jahr über die üppig blühenden Pflanzen. Wir haben Wissenswertes rund um die Rose zusammengestellt und geben hilfreiche Pflegetipps.

Ursprünglich stammt die Rose aus China. Inzwischen gibt es mehr als 30’000 verschiedene Arten, die durch diverse Kreuzungen und Züchtungen entstanden sind. Erste Rosengärten soll es in China schon um 2700 vor Christus gegeben haben. Auch in den Rocky Mountains hat man einige fossile Überbleibsel gefunden, die nahelegen, dass es Wildrosenarten schon vor 25 Millionen Jahren gab.

Aus dem alten Rom, Griechenland und Ägypten gibt es zahlreiche Berichte über die Verwendung der Rose. Die griechische Dichterin Sappho nannte sie 600 vor Christus schon die „Königin der Blumen“. Bei den Griechen wurde die Rose sehr verehrt und als Symbol für die Liebe mit der Göttin Aphrodite in Verbindung gebracht. Im alten Rom wurde die Rose als Luxusgut geschätzt, man rieb sich mit Rosenöl ein, dekorierte mit Rosenblättern und legte sogar riesige Rosenteppiche an.

Im Christentum stand die Rose als Zeichen für die Muttergottes Maria. Nachdem die Rose bei den Christen zunächst als eher heidnisches Symbol galt, wandelte sich das im Laufe der Zeit. Viele Christen verabscheuten die Rosen, da Jesus am Kreuz eine Krone aus Dornen getragen hatte. Erst mit der Marienverehrung änderte sich die Einstellung zu der Blume. Zahlreiche gotische Kathedralen wurden mit einer Fensterrose gestaltet. Im 15. Jahrhundert gab es erstmals die Bezeichnung Rosenkranz für die Gebetskette. Man geht davon aus, dass diese ursprünglich aus aufgefädelten Rosenblättern bestand.

Doch nicht nur in der Kirche wurde die Rose als Symbol genutzt. Auf zahlreichen Wappen und Münzen wurde die Blume verwendet. In England hat sie mit den Rosenkriegen, in denen das Haus York gegen das Haus Lancaster kämpfte, eine besondere Bedeutung.


In England hat die Rose mit den Rosenkriegen eine besondere Bedeutung. (Bild: © wiki.org)

Die Rosenarten im heimischen Garten

Heute dient uns die prächtige Rose vor allem als Zierde, und wenn wir die Rosenschere richtig einsetzen, wird aus unserem Garten schnell ein herrlicher Rosengarten. Vor allem Kaiserin Josephine, die Gemahlin Napoleons, soll eine grosse Rosenliebhaberin gewesen sein und hat sich mit einiger Leidenschaft der Rosenzucht gewidmet.

Im Garten unterscheiden wir zwischen

  • Beetrosen
  • Kletterrosen
  • Strauchrosen und
  • Wildrosen.


Während die Strauch- und Wildrosen sehr genügsam sind, sollten Sie bei den anderen Rosenarten schon häufiger auf die Rosenschere zurückgreifen, um ein schönes Blühergebnis zu erzielen.

Die Beetrosen gibt es in vielfältigen Farben und Gattungen. Der alljährliche Schnitt mit der Rosenschere ist Pflicht, dann erfreuen Sie sich Jahr für Jahr an den wunderbaren Blüten. In der Regel blühen die Beetrosen vom Sommeranfang bis in den frühen Herbst hinein und präsentieren sich mit zahlreichen üppigen Blüten. Gerade wenn die Pflanzen stark blühen, sollten Sie auch zwischendurch öfter zur Rosenschere greifen und Verblühtes abschneiden.

Kletterrosen stehen gern an einem sonnigen Ort und fühlen sich mit einer Kletterhilfe sehr wohl. Besonders schön ist es, wenn Sie die Blume an einem Holzgerüst oder einem Rosenbogen emporranken lassen. Auch hier gehört der alljährliche Schnitt zum Pflichtprogramm. Dabei sollten Sie darauf achten, die Rose gleich in die richtige Wuchsrichtung zu lenken.


Ein liebevoll gestalteter Rosengarten ist eine herrliche Zierde. (Bild: © Thomas Zsebok – shutterstock.com)

Auch Strauchrosen mögen es gern sonnig, sind aber in der Pflege nicht sehr anspruchsvoll. Hier können Sie auf den Einsatz der Rosenschere weitgehend verzichten. Lassen Sie die Pflanze einfach wachsen und entfernen Sie nur dünne Äste.

Die Wildrosen präsentieren sich als üppiger Strauch. Nach der Blüte bilden sich Hagebutten in vielfältigen Variationen. Auch bei der Wildrose können Sie die Rosenschere getrost im Schrank lassen und nur von Zeit zu Zeit tote Triebe abschneiden.

Rosen pflanzen

Wenn Sie Rosen pflanzen wollen, ist im Herbst die beste Zeit dazu. Wollen Sie Ihren Rosengarten erweitern oder einen Garten anlegen, sollten Sie im Herbst damit beginnen. Zu dieser Jahreszeit erhalten Sie besonders hochwertige Pflanzen, die den Winter noch nicht im Kühlhaus verbracht haben, sondern direkt aus dem Freien in Ihren Garten kommen. Die Rosen wurzeln nach dem Pflanzen im Herbst bereits ein und haben dann im Frühjahr in der Regel einen gehörigen Wachstumsschub.

Idealerweise legen Sie die Rosen vor dem Einpflanzen mit der Wurzel für einige Zeit ins Wasser, damit die Pflanzen sich richtig mit Wasser vollsaugen. Haben Sie sich für einen besonders späten Pflanzzeitpunkt entschieden, sollten die Rosen recht lange im Wasser stehen.

Bei wurzelnackten Pflanzen schneiden Sie die Triebe mit einer Rosenschere rund 20 Zentimeter zurück. Experten raten, jeweils etwa fünf Knospen stehen zu lassen. Nun setzen Sie Ihre Pflanze mindestens 40 Zentimeter tief in die Erde. Treten Sie diese gut fest und giessen Sie die Pflanze. Am besten formen Sie um die Rose einen kleinen Rand, in dem das Wasser länger stehen bliebt.


Wenn Sie Rosen pflanzen wollen, ist im Herbst die beste Zeit dazu. (Bild: © Carmen Steiner – fotolia.com)

Nun häufeln Sie die Erde rund um den Rosenstock gut an. Optimal ist ein Erdhäufchen in Höhe von etwa 15 Zentimetern. Damit bleibt Ihre Rose während der Wintermonate gut geschützt. Nach dem Frost im Frühjahr können Sie die angehäufelte Erde entfernen. Achten Sie darauf, dass die Rose dann bereits erste Triebe zeigt.

Rosen vermehren – so geht’s

Nicht immer müssen Sie neue Rosenstöcke kaufen – Sie können auch von bereits im Garten befindlichen Pflanzen einfach Stecklinge nehmen. Besonders bei Strauch- oder Kletterrosen ist diese Methode effektiv. Schneiden Sie mit der Rosenschere einen Trieb, der etwa 20 Zentimeter lang sein sollte, ab. Entfernen Sie dann mit der Schere alle Reste der Blüte und alle Blätter. Nur die oberen Blätter lassen Sie stehen. Wenn Sie ein Pflanze erhalten möchten, sollten Sie mit der Rosenschere drei Triebe abschneiden und einpflanzen. Halten Sie die Erde stets feucht und Sie werden sehen, dass Ihre Stecklinge beginnen auszutreiben. Das gelingt nicht immer mit jedem Steckling, den Sie mit der Rosenschere abgeschnitten haben. Die toten Triebe sollten Sie entfernen. Idealerweise vermehren Sie Ihre Rosen im Herbst und behandeln Ihre eigenen Stecklinge ebenso wie gekaufte Stöcke.



Rosen düngen

Im ersten Jahr nach dem Einpflanzen sollten Sie die Rosen nicht düngen. Danach freuen sich Ihre Pflanzen zwischen Februar und Mitte Mai über einen speziellen Rosendünger. Experten raten, alle zwei bis drei Jahre auf Dünger zu verzichten und nur Kompost zu verwenden. Auch das Zusetzen spezieller Bodenbakterien kann hilfreich sein. Wichtig ist, nicht zu viel Stickstoff zu verwenden, sonst wachsen die Triebe nicht mehr richtig. Im Herbst sollten Sie noch ein wenig Kali-Dünger verwenden, um das Holz Ihrer Rose zu stärken. Ein besonderer Tipp ist es, klein geschnittene Bananenschalen als Dünger zu verwenden.

Rosenschnitt – im Frühjahr ist der passende Zeitpunkt für die Rosenschere

Zur Rosenschere sollten Sie im Frühjahr greifen, um Ihre Rosen zu schneiden. Auch wenn Sie zwischendurch trockene Triebe entfernen, ist der Rückschnitt im Frühjahr besonders wichtig. Nach der Ruhepause im Winter treiben Ihre Rosen jetzt vermutlich schon tüchtig aus. Experten raten, mit der Schere zu schneiden, wenn die neuen Triebe etwa drei bis sechs Zentimeter lang sind.

Grundsätzlich gilt: Je radikaler Sie Ihre Rosenschere einsetzen, desto mehr wächst Ihre Pflanze. Trotzdem sollten Sie die Triebe nicht zu kurz schneiden, sonst gerät Ihre Pflanze nicht in die richtige Form. Grundsätzlich kommt es beim Schneiden auf die Rosenart an. So blühen gerade Kletterrosen immer wieder an Ästen, die schon einmal Blüten ausgebildet haben. Es wäre ein Fehler, genau diese Äste zu entfernen. Bodendeckerrosen oder kleine Strauchrosen sind sehr anspruchslos, denn sie benötigen nur etwa alle fünf Jahre einen Rückschnitt.


Zur Rosenschere sollten Sie im Frühjahr greifen, um Ihre Rosen zu schneiden. (Bild: © michaeljung – shutterstock.com)

Wildtriebe sollten Sie möglichst frühzeitig entfernen. Die veredelten Rosen bestehen eigentlich aus zwei Pflanzen. Beim Veredeln wird eine Knospe in die Rinde einer Wildrose eingesetzt, diesen Vorgang nennt man auch Okulation. Beide Pflanzen verwachsen miteinander und von der Wildrose bleibt eigentlich nur noch der untere Teil übrig, der Rest wird entfernt. Trotzdem kann es passieren, dass diese Wildrose nach einiger Zeit wieder austreibt. Diese Triebe sollten Sie mit der Rosenschere recht schnell entfernen, sonst kann der wilde Pflanzenteil den veredelten im Laufe der Zeit verdrängen. Schneiden Sie den Wildtrieb mit einer scharfen Schere direkt am Ansatz ab. Idealerweise entfernen Sie dabei auch den ringförmigen Astring, aus dem der Wildtrieb wächst, sonst entsteht an derselben Stelle schnell ein neuer Trieb.


 


 

Die richtige Rosenschere für den Rückschnitt

Bei der Rosenpflege kommt es vor allem auf die Wahl der richtigen Rosenschere an. Im Handel erhalten Sie zwei unterschiedliche Arten, die Amboss- und die Bypass-Schere.

Bypass-Scheren funktionieren wie klassische, die zwei Klingen laufen aneinander vorbei und zerschneiden auf diese Weise Äste und Zweige. Gerade bei den Bypass-Scheren ist zum Schneiden häufig ein grosser Kraftaufwand erforderlich.

Bei der Amboss-Schere treffen die Klingen direkt aufeinander; das ist gerade bei starken Ästen, die Sie durchtrennen wollen, ein Vorteil. Diese Rosenschere sollte jedoch immer ausreichend geschärft sein, sonst können die Triebe schnell zerquetschen.

Als ambitionierter Gärtner und Rosenliebhaber haben Sie im Idealfall mehr als eine Rosenschere in Ihrem Garten und nutzen beide Modelle. In der Regel bevorzugen die meisten jedoch die Bypass-Schere. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Rosenschere gut in der Hand liegt. Zudem sollten die Klingen bei den Scheren sehr scharf sein.

So behandeln Sie eine kranke Rose

Rosen sind zwar sehr schön, leider aber auch anfällig für einige Krankheiten. Gerade wenn Ihre Rose nicht am optimalen Standort gepflanzt wurde, kann es leicht zu Schädlingen kommen. Sehr häufig leiden die Blumen unter Sternrusstau. Sie erkennen diesen Schädling, der gern bei feuchtem Wetter auftritt, an den grauschwarzen Flecken auf den Blättern. Da die Flecken eine Strahlenform bilden, kommt die Bezeichnung Sternrusstau zustande.

Hier sollten Sie auf jeden Fall schnell handeln und ein entsprechendes Fungizid aus dem Fachhandel verwenden. Experten raten, die Rosen drei Mal im Abstand von jeweils sieben Tagen mit dem Pilzmittel zu behandeln. Wenn Sie nicht gleich die chemische Keule schwingen wollen, können Sie einen Kräutersud aus Schachtelhalm, Beinwell und Knoblauch verwenden.



Mehltau tritt an warmen Tagen auf und zeigt sich als eine schimmelartige Schicht auf den Blättern. Bei einem starken Befall sollten Sie auf jeden Fall zu einem Fungizid greifen. Sie können dem Mehltau aber auch vorbeugen, indem Sie recht sparsam mit stickstoffreichem Dünger umgehen und die Pflanze mit entsprechenden Stärkungsmitteln aus dem Fachhandel besprühen. Wenn Sie zu einem Hausmittel greifen wollen, können Sie einen Teil Frischmilch mit neun Teilen Wasser mischen und Ihre Rose damit besprühen. Damit stärken Sie vor allem die Abwehrkräfte Ihrer Pflanze. Bei einem starken Befall ist das Hausmittel eher ungeeignet.

Rosenrost zeigt sich mit orangefarbenen Flecken auf den Blättern. Hier sollten Sie schnell handeln, sonst verliert Ihre Rose das gesamt Laub. Der Pilz ist sehr widerstandsfähig und kann auf dem Laub sogar den Winter überstehen. Wichtig ist, das gesamte Laub, das bereits zu Boden gefallen ist, zu entfernen. Nun schneiden Sie die betroffenen Stellen aus der Rose heraus oder behandeln Ihre Rose mit einem entsprechenden Fungizid.

Wenn Ihre Rose nicht mehr wachsen will

Im Zusammenhang mit Rosen ist häufig von Bodenmüdigkeit die Rede. Gerade wenn die Rosen immer wieder am selben Standort gepflanzt werden, kann es passieren, dass die Pflanzen irgendwann nicht mehr richtig wachsen wollen. Man sagt, die Rosen entwickeln eine Wuchsdepression. Wenn Sie diese Probleme bei Ihren Rosen beobachten, hilft es, die Pflanze an einen anderen Standort zu versetzen. Alternativ tauschen Sie den Boden komplett aus, wenn Sie die Rosen an derselben Stelle behalten wollen. Dabei sollte die Erde etwa 40 Zentimeter tief ausgetauscht werden.

Einige Tipps zum Schluss

  • Giessen ist an heissen Tagen besonders wichtig; achten Sie aber darauf, dass keine Staunässe entsteht, das mögen die Rosen nicht.
  • Verwenden Sie zum Pflanzen einen humosen, lehmigen Boden, der mit etwas Sand durchmischt wird. Graben Sie vor dem Einpflanzen den Boden gut um, in einem tiefengelockerten Boden wachsen die Rosen besonders gern.
  • Wenn Sie Mulch verwenden und Ihre Rose mit Schädlingen befallen war, entfernen Sie den Mulch unbedingt, sonst können die Schädlinge hier ü


An einem schön angelegten Rosengarten haben Sie viel Freude, und wer weiss, wenn die Kletterrosen besonders gut wachsen, gleicht Ihr Haus vielleicht irgendwann einem Dornröschenschloss!

 

Oberstes Bild: © Thomas Zsebok – shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-14').gslider({groupid:14,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});