Ungeziefer in der Küche und im Haus – so werden Sie die Schädlinge los

In Getreideprodukten oder Backzutaten breiten sich Vorratsschädlinge besonders gern aus. Aber auch anderes Ungeziefer in der Küche wie Wespen oder Ameisen kann uns zur Verzweiflung bringen. Im Kleiderschrank werden Kleidermotten zu ungebetenen Gästen, im Bett können Bettwanzen zu grossen Problemen führen. Wir geben einen Überblick über die Schädlinge und halten hilfreiche Tipps, wie Sie die lästigen Tierchen wieder loswerden, bereit.

Motten nisten sich gern in Lebensmitteln ein, besonders verbreitet ist die Mehlmotte. Auch Getreide- oder Dörrobstmotten machen sich gern in Vorratsschränken breit. Die Schädlinge werden unter der Bezeichnung Lebensmittelmotte zusammengefasst. Sehr gern nistet sich das Ungeziefer in der Küche in Reis, Mais, Mehl, Nudeln oder Nüssen, Gebäck oder Schokolade ein. Dabei schrecken die Schädlinge auch vor Umverpackungen aus Karton nicht zurück.

Ungeziefer in der Küche – Lebensmittelmotten bekämpfen

Wenn Sie den Schrank öffnen und Ihnen ein kleiner brauner Falter entgegenflattert, ist es höchste Zeit zu handeln. Doch Sie müssen nicht unbedingt eine fliegende Motte entdecken – Gespinste in Müslipackungen oder anderen Lebensmitteln können auf einen Befall hindeuten. Die Motte macht mehrere Entwicklungsstadien durch. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die eigentlichen Übeltäter, die sich mit winzigen Beisswerkzeugen in den Lebensmitteln einnisten und sich im wahrsten Sinne des Wortes „durchfressen“.

In den Lebensmitteln hinterlassen Sie die Gespinste und ihren Kot. Nachdem die Larven sich verpuppt haben, beginnt der Kreislauf von Neuem. Die Weibchen legen die Eier auf den Lebensmitteln ab und eine neue Generation wächst heran.


Besonders verbreitet ist die Mehlmotte. (Bild: jupeart – shutterstock.com)

Haben sich die Tierchen eingenistet, ist es schwer, sie wieder loszuwerden, denn durch die verschiedenen Entwicklungsstadien dauert es manchmal Wochen, bis eine neue Motte zu sehen ist. Zunächst sollten Sie alle Lebensmittel auf einen Befall prüfen und wegwerfen. Nun müssen die Schränke gründlich gereinigt werden. Achten Sie dabei vor allem auf kleinste Ritzen, denn hier krabbeln die Larven gern hinein. Auch Löcher für die Einlegeböden in Schränken sind bei den Schädlingen beliebt. Experten raten, hier mit etwas Essig oder Spülmittel und einem Wattestäbchen zu reinigen. Danach können Sie mit alles mit einem Föhn kurz erhitzen.

Im Fachhandel erhalten Sie Pheromonfallen, die die männlichen Tiere anlocken sollen. Noch effektiver sind Schlupfwespen, die als natürliche Feinde der Motten gelten. Haben Sie Ungeziefer in der Küche, leisten die rund einen halben Millimeter grossen Tierchen gute Dienste. Für Menschen und Haustiere sind die Schlupfwespen ungefährlich.

Die Wespen fressen die Eier der Motten und sorgen so auf natürliche Weise für die Ausrottung. Sie erhalten die Schlupfwespen im Fachhandel auf kleinen Kärtchen, die Sie einfach in den Schrank in die Nähe der Lebensmittel legen. Finden die Schlupfwespen keine Nahrung mehr, sterben sie einfach ab. Wichtig ist, die Behandlung im Abstand von jeweils drei Wochen noch dreimal zu wiederholen; so werden auch die nachfolgenden Generationen der Motten wirkungsvoll beseitigt.

Ratsam ist es, die Lebensmittel in luftdicht verschlossenen Behältern aufzubewahren, so dass das Ungeziefer in der Küche keine erneute Chance hat. Blechdosen reichen dafür nicht aus, denn die Larven gelangen auch durch den kleinsten Spalt!



Kleidermotten – was tun?

Ähnlich lästig wie Lebensmittelmotten sind Kleidermotten. Auch hier sind die Larven die Übeltäter, die Löcher in Textilien oder Teppiche fressen. Die Schädlinge bevorzugen Wolle oder andere keratinhaltige Materialien wie Haare oder Federn. Baumwolle oder synthetische Stoffe sind bei den Tieren nicht beliebt. Besonders Kleidungsstücke, die bereits getragen wurden und mit Schweiss verunreinigt sind, mögen die Tiere.

Kleidermotten sind sehr lichtscheu, und Sie werden den Befall vermutlich erst entdecken, wenn sich Löcher in den Textilien zeigen. Dabei verteilen sich die Fresslöcher in der Regel über das Kleidungsstück. Besonders selten getragene und wenig durchlüftete Kleidung, aber auch Decken, die ungenutzt im Schrank liegen, sind bei den Motten begehrt. Wichtig ist, dass Sie selten benutzte Textilien in Kleidersäcken aufbewahren und regelmässig durchlüften.


Kleidermotte (Bild: DeZet – shutterstock.com)

Haben sich die Motten erst einmal ausgebreitet, sollten Sie schauen, wo genau die Tiere sich eingenistet haben. In der Regel finden sich, ähnlich wie bei den Lebensmittelmotten, Gespinste oder Larven. Befallene Kleidung, die nicht mehr repariert werden kann, gehört in die Mülltonne. Wischen Sie den Schrank, in dem Sie die Motten vermuten, gründlich aus und reinigen Sie alles mit dem Staubsauger. Waschen Sie am besten alle Kleidungsstücke, die in der Nähe lagen. Sie können die Textilien auch in die Sonne legen, dabei werden die noch vorhandenen Eier und Larven ausgetrocknet. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Teppiche.

Auch ein grosser Temperaturwechsel kann den Kleidermotten den Garaus machen. Legen Sie die Kleidungsstücke in den Backofen und schalten Sie die Temperatur für eine Stunde auf etwa 50 Grad Celsius. Effektiv ist es auch, die Textilien für eine Zeit in die Gefriertruhe zu legen. Nützt das alles nichts, können auch hier wieder die Schlupfwespen zum Einsatz kommen.

Um einem erneuten Befall vorzubeugen, legen Sie Zedernholz oder Lavendelsäckchen in die Schränke, den Geruch mögen die Tiere nicht. Im Handel gibt es entsprechende Mittel. Das Zedernholz sollten Sie von Zeit zu Zeit mit Schmirgelpapier anrauen, damit die Wirkung nicht verfliegt.



Ungeziefer in der Küche – Schutz vor ungebetenen Wespen

Kaum ist es draussen etwas wärmer, stellen sich zum gemütlichen Kaffeeklatsch auf dem Balkon schnell die ersten Wespen ein. Wenn wir den Kuchen danach in der Küche auf die Arbeitsplatte stellen, haben wir die ungebetenen Gäste ruck, zuck in der Wohnung. Die Tiere mögen besonders gern Zucker und Eiweisse, lassen sich aber auch ein Stück Fleisch nicht entgehen. Wenn Sie die Tiere im Freien vom Balkon oder der Terrasse vertreiben wollen, stellen Sie im Abstand zum eigenen Essplatz einfach einen Teller für die Wespen auf. Besonders gern mögen die Insekten aufgeschnittene, überreife Weintrauben.


Kaum ist es draussen etwas wärmer, sind die Wespen ruck, zuck in der Küche. (Bild: victorass – shutterstock.com)

Haben sich die Wespen jedoch am Haus in einem Rollladenkasten oder einem anderen Hohlraum eingerichtet und fliegen regelmässig in die Küche, ist guter Rat teuer. Selbst sollten Sie das Nest auf keinen Fall entfernen, holen Sie lieber einen Fachmann zu Hilfe. Befindet sich das Nest an einer Stelle, die nicht extrem stört, können Sie auch einfach abwarten, denn im Herbst zieht die Königin ohnehin um und sucht sich ein neues Quartier. Das leere Nest können Sie danach in der Regel gefahrlos beseitigen.

Gegen das Ungeziefer in der Küche helfen Zitronenscheiben, die Sie mit einigen Nelken spicken, den Geruch mögen die Tiere nicht. Achten Sie darauf, keine Lebensmittel offen stehen zu lassen, und sammeln Sie Kompost oder Biomüll nicht in der Wohnung, das lockt die Wespen an. Versehen Sie die Fenster mit Fliegengittern und halten Sie an heissen Tagen die Terrassentür möglichst geschlossen.



Ameisen – die lästigen Krabbeltierchen

Wo eine Ameise ist, sind Hunderte andere in der Regel nicht weit. Die Tiere gelangen durch kleinste Ritzen und Spalten ins Haus und machen sich über unsere Vorräte her. Dabei bevorzugen sie zuckerhaltige Lebensmittel. Entdecken Sie Ungeziefer in der Küche und die Ameisen haben bereits eine Strasse gebildet, ist es höchste Zeit einzugreifen.


Ameisen – die lästigen Gäste im Haus. (Bild: Andrey Pavlov – shutterstock.com)

Duftstoffe wie Lavendel oder Eukalyptus mögen die Tiere nicht, denn sie erschweren ihnen die Orientierung. Das Einreiben mit Teebaumöl soll ebenfalls Abhilfe schaffen. Auch mit Zimt können Sie die ungeliebte Strasse unterbrechen. Als Hausmittel hat sich das Verstreuen von Backpulver bewährt. Hilfreich ist doppelseitiges Klebeband, das die Ameisen aufhält. Verwenden Sie Fressköder, die die Ameisen mit in ihr Nest befördern, so beseitigen Sie den gesamten Staat.

Doch nicht immer müssen Sie grosse Geschütze auffahren; vielleicht reicht es aus, die Tiere einfach aus der Wohnung zu vertreiben und darauf zu achten, dass sie nicht wieder ins Haus gelangen.



Obstfliegen – fliegendes Ungeziefer in der Küche

Obstfliegen sind ein lästiges Ungeziefer in der Küche, das sich nur schwer beseitigen lässt. Haben wir in der Obstschale überreifes Obst, sind an warmen Tagen die etwa zwei Millimeter grossen Tierchen schnell da. Eine Fliege kann bis zu 350 Eier legen, so dass sich die Obstfliegen rasant vermehren. Wichtig ist zunächst, das Obst, das die Tiere anzieht, zu beseitigen. Als Hausmittel hat sich ein Schälchen mit Essigwasser bewährt, in das Sie einen Tropfen Spülmittel geben. Durch den Duft werden die Obstfliegen angelockt. Das Spüli hebt die Oberflächenspannung auf und die Fruchtfliegen versinken im Essigwasser.

Sie müssen nicht unbedingt Essig verwenden, um die Plagegeister zu vertreiben, Saft ist ebenfalls eine gute Lösung. Wichtig ist immer das Tröpfchen Spüli, um die Oberflächenspannung zu lösen. Fliegen die Tiere, wenn Sie die Obstschale anheben, hundertfach in die Höhe, setzen sie sich in der Regel zunächst an die Decke. Hier können Sie Ihre Mitbewohner auch einfach mit dem Staubsauger einsaugen.


Obstfliegen sind ein lästiges Ungeziefer in der Küche. (Bild: CaptainImages – shutterstock.com)

Silberfischchen – mögen feuchte Räume

Silberfische kommen häufig in Badezimmern vor, da sie besonders gern in Räumen mit zu hoher Luftfeuchtigkeit leben und dabei dunkle Ecken bevorzugen. Die Tiere können zwischen zwei und fünf Jahre alt werden. Sie können in Tapeten oder Papier Löcher hineinfressen oder Lebensmittel verunreinigen, wenn sie an stärke- oder zuckerhaltige Produkte gelangen. Das kommt in der Regel jedoch sehr selten vor, im Grunde sind wenige Silberfische eigentlich harmlos. So fressen die Silberfischchen nach Angaben des Pestizid-Aktions-Netzwerks PAN sogar Hausstaubmilben, die beim Menschen Allergien auslösen können.

Silberfischchen mögen besonders gern Puderzucker. Streuen Sie abends etwas Puderzucker in eine Schale, das zieht die nachtaktiven Tierchen an und am nächsten Morgen können Sie Ihre ungebetenen Gäste einfach beseitigen. Auch gekochte Kartoffeln erzielen eine ähnliche Wirkung. Manchmal treten die Silberfischchen nur temporär auf, etwa nach einem Wasserschaden, und verschwinden nach einiger Zeit von selbst wieder. Auch wenn Sie regelmässig lüften und versuchen, eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, vertreibt das Ihre ungebetenen Gäste.



Bettwanzen – Ungeziefer der unangenehmsten Art

In den letzten Jahren wurden die unangenehmen Tiere, die sich mit Vorliebe von menschlichem Blut ernähren, aus dem Ausland wieder eingeschleppt, nachdem sie in unseren Breiten eigentlich so gut wie ausgerottet waren. Sie verstecken sich sehr gern in den dunkelsten Ecken unserer Wohnungen, unter und in Betten, hinter Bildern oder in kleinen Spalten. Besonders wenn Sie alte Möbelstücke kaufen, gelangen die Tiere in die Wohnung. Aber auch nach einer Auslandsreise können die Bettwanzen im Reisegepäck versteckt ins Haus gelangen.

Den Befall werden Sie vermutlich schnell bemerken, wenn Sie von den Bettwanzen gestochen werden. Meistens entstehen an der Stelle kleine rote Ausschläge. Bei empfindlichen Menschen können Allergien auftreten. Kotflecken, die wie kleine schwarze Punkte aussehen, können ebenfalls auf einen Befall hindeuten.

Wenn Sie eine Verunreinigung mit Bettwanzen vermuten, sollten Sie auf jeden Fall einen Experten zurate ziehen. Zudem sollten Sie die Möbelstücke und Gegenstände, die befallen sein könnten, unverzüglich aus der Wohnung entfernen. Handelt es sich nur um kleine Gegenstände wie alte Bücher, können Sie sie extremen Temperaturen aussetzen und den Wanzen durch einen Aufenthalt im Tiefkühler den Garaus machen. Alternativ legen Sie die Gegenstände in der Plastiktüte in die Sonne, wo die extremen Temperaturen für ein Absterben der Bettwanzen sorgen.


Bettwanzen – Ungeziefer der unangenehmsten Art. (Bild: smuay – shutterstock.com)

Milben – allergieauslösende Gäste in Bett und Sofa

Milben sehen tausendfach unter dem Mikroskop vergrössert wahrhaft gruselig aus. Dennoch teilen wir mit dem Ungeziefer in der Küche und in der restlichen Wohnung unseren Lebensraum. Gänzlich beseitigen lassen sich diese Mitbewohner nicht; wir können jedoch dafür sorgen, dass sich die Anzahl in unseren vier Wänden deutlich reduziert. Besonders Menschen mit Allergien müssen gegen das Ungeziefer in der Küche und im Haus vorgehen. Lüften Sie Bettdecken und Kissen so oft wie möglich draussen aus. Hilfreich ist auch das regelmässige Waschen der Inlays und Kissen. Milben mögen es gern warm und feucht; wenn Sie stets gut lüften, können Sie ihre Anzahl auf diese Weise reduzieren.

Berichten zufolge leben in einem Bett etwa 1,5 Millionen Milben, ein sehr unangenehmer Gedanke, auch wenn Sie nicht gegen die Tiere allergisch sind. Darum raten Experten, die Matratzen nach spätestens sieben Jahren aus hygienischen Gründen zu wechseln. Wichtig ist, nach dem Aufstehen die Decke zunächst zurückzuschlagen, damit die Feuchtigkeit, die sich in der Nacht angesammelt hat, aus der Matratze entweichen kann. Erst danach sollten Sie das Bett richten und die Decke über die Matratze legen.


Milbe in mikroskopischer Aufnahme. (Bild: Eric Erbe, Wikimedia, public domain)

Fazit

Ungeziefer in der Küche und im Haushalt kann zu einem lästigen Problem werden. Wenn Sie konsequent gegen die Mitbewohner vorgehen, können Sie einen Befall verhindern oder beseitigen. Dabei muss es nicht unbedingt die chemische Keule sein, manchmal reichen auch einfache Hausmittel, um Ungeziefer aus der Küche zu vertreiben. Dabei hat der Befall nichts mit Unsauberkeit zu tun – viele Tierchen fühlen sich gerade in einer gereinigten Umgebung sehr wohl.

 

Oberstes Bild: © carballo – shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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