Mieten oder Kaufen - die Vor- und Nachteile von Mietwohnung und Eigenheim

Die meisten Schweizer leben zur Miete. Ganze 57 Prozent bewohnen eine Mietwohnung oder leben zur Untermiete. Ein Eigenheim besitzen lediglich 26 Prozent der Schweizer Einwohner. Stellt sich die Frage: Mietwohnung oder Eigenheim, sind verschiedene Überlegungen anzustellen.

Nicht nur die Finanzen spielen bei der Wahl der Wohnstätte eine Rolle. Es gilt auch, die eigenen Lebensumstände zu überdenken und Perspektiven für die Zukunft zu berücksichtigen. Eine Mietwohnung erlaubt Flexibilität, eigenes Wohneigentum verpflichtet. Welche Vor- und Nachteile weiterhin eine Rolle spielen, können Sie im Folgenden erfahren.

Flexibel bleiben oder sesshaft werden?

Steht die Entscheidung an, wie Sie in Zukunft leben wollen, spielt nicht nur der finanzielle Rahmen eine Rolle. Stellen Sie sich vielmehr die Frage, wie Sie in Zukunft leben möchten. Wer flexibel bleiben möchte und beruflich wie privat noch keine klaren Perspektiven vor sich sieht, ist mit einer Mietwohnung gut beraten. Diese lässt sich jederzeit kündigen.
Wer dagegen bereits Wurzeln geschlagen hat und für die kommenden Jahre seine berufliche wie private Mitte gefunden hat, kann über den Erwerb eines Eigenheimes nachdenken. Nicht nur Aktien, sondern auch Immobilien können immer als eine Wertanlage für die Zukunft angesehen werden. Der Erwerb bleibt aber immer mit einigen Verpflichtungen verknüpft.

Mieten lässt Freiheiten

Wer Wohneigentum mietet, bleibt hinsichtlich des Wohnortes flexibel. Innerhalb einer kurzen Kündigungsfrist können die Zelte abgebrochen werden. Die Verantwortung für die Instandhaltung und Pflege der Wohnung ist vergleichsweise gering. Die Wohnung wird dem eigenen Budget entsprechend ausgewählt. Dann bleiben die Kosten überschaubar. Nagt der Zahn der Zeit am Inventar, werden Umbauten und Sanierungen meist vom Vermieter übernommen. Auch die Nebenkosten sind eher gering. Unvorhergesehene finanzielle Belastungen treten in Verbindung mit dem Wohnraum in der Regel nicht auf.

Kaufen schenkt Freiheit

In einer eigenen Immobilie zu leben, bietet den Bewohnern viel Freiraum. Der Wohnraum kann nach eigenen Vorstellungen gestaltet und verändert werden, ohne die Erlaubnis Dritter einholen zu müssen. Die für das Eigenheim anfallenden Kosten bleiben in etwa konstant. Mit Erhöhungen von Mietpreisen muss sich kein Immobilienbesitzer herumschlagen.



Eigenheime sind Geldanlagen mit Wertsteigerung und eine sichere Altersvorsorge. In den Schweizer Metropolen und deren Randlagen oder in stark frequentierten Ferienorten an den Seen und im Gebirge ist mit einer zukünftigen Wertsteigerung des Wohneigentums zu rechnen. Wird das Eigenheim vermietet oder untervermietet, steigen die Einnahmen zusätzlich.

Kaufen heisst Finanzieren

Wer den Erwerb einer eigenen Immobilie aus der eigenen Tasche bezahlen kann, ist ein Glückspilz. Für die meisten Schweizer bedeutet der Kauf eines Eigenheimes die Aufnahme eines Darlehens. Bei der Wahl des passenden Baukredits gilt es, die Leistungsmerkmale abzuwägen. Mögliche Sondertilgungen, Ratenpausen oder Umschuldungen sorgen für Flexibilität bei der Finanzierung des Wohneigentums.

Achtung: Nebenkosten

Soll ein Eigenheim finanziert werden, ist nicht nur der eigentliche Immobilienpreis ins Auge zu fassen. Berücksichtigen Sie hierbei auch die Nebenkosten. Diese können sich summieren und bis zu 15 Prozent des Preises umfassen.

Folgende Nebenkosten können anfallen:

  • Kosten für den Notar
  • Kosten für den Eintrag ins Grundbuch
  • Provision für den Makler

Über einen Kredit sind diese Kosten meist nicht mitfinanziert. Der künftige Immobilienbesitzer muss das Geld also selbst aufbringen. Hauseigentümer sollten daneben auch für mögliche Reparaturen und unvorhergesehene Kosten gewappnet sein. Eventuelle Rücklagen sind einzukalkulieren.

Kaufen günstiger als Mieten?

In der Schweiz war es immer günstiger, Wohneigentum zu mieten, anstatt zu kaufen. Besonders niedrige Hypothekarzinsen haben die Situation verändert. Seit einigen Jahren ist der Immobilienkauf günstiger geworden. Bevor die Schweizer Nationalbank die Negativzinsen nicht abschafft, wird sich an dieser Situation auch nichts ändern.


In der Schweiz ist es momenan günstiger, eine Immobilie zu kaufen, anstatt zur Miete zu wohnen. (Bild: kurhan – shutterstock.com)

Die Nachteile von Mieten und Kaufen auf einen Blick

Mieten bleibt eine Kostenfrage

Der Nachteil bei Mietwohnungen liegt in nur schwer kalkulierbaren Kosten. Die Mieten steigen und auch die Nebenkosten werden vermehrt auf die Mieter umgelegt. Nachteilig für Mieter ist auch die eingeschränkte Handhabe bezüglich der Veränderung und Ausgestaltung der Räumlichkeiten. Grössere Umbauten nimmt der Vermieter vor. Kleinere Gestaltungswünsche, welche Einfluss auf die Bausubstanz nehmen, müssen vom Vermieter genehmigt werden.

Eigenheim bedeutet Verantwortung

Der hohe Anteil der Nebenkosten macht die Eigenheim-Finanzierung zu einer teuren Angelegenheit. Die finanziellen Mittel reichen meist nicht und es muss ein Kredit aufgenommen werden. Damit begeben Sie sich in eine finanzielle Abhängigkeit. Durch den Erwerb einer Immobilie sind Eigenheimbesitzer über unbestimmte Zeit ortsgebunden. Dies kann Kompromisse im beruflichen wie privaten Umfeld erfordern. Für die Pflege und Instandhaltung des Objektes besitzt der Eigenheimbesitzer Verantwortung. Notwendige Reparaturen sind nicht nur durchzuführen, es müssen auch die nötigen finanziellen Mittel bereitstehen.

 

Titelbild: Thanakorn.P – Shutterstock.com

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