Snackification - Ernährungstrend der Zukunft

Mini-Mahlzeiten

Die Folge der Mahlzeiten ist seit Jahrhunderten gleich. Frühstück, Mittagessen und Abendessen begleiten die Menschen schon immer auf ihrem Weg. Doch das scheint jetzt vorüber zu sein.

Das liegt an der Snackification. In den USA begann der Trend, jetzt zieht er auch in die deutschsprachigen Regionen ein. Worum es dabei geht und wie die Zukunft unserer Ernährung aussieht, ist keine schwere Frage.

Wo der neue Trend seine Wurzeln hat

Die Gesellschaft verändert sich stetig. Unsere Arbeitswelt ist nicht mehr so, wie wir sie kennen: Digitale Nomaden arbeiten von überall und zu jeder Zeit, das Gleiche gilt den Home Office und Arbeit über das Internet. Damit wandelt sich natürlich auch der Alltag und die Strukturen unserer Arbeitstage. Das erfordert allerdings eine Veränderung in der Abfolge und Art der Mahlzeiten.

Früher wurde die Tagesstruktur an die Mahlzeiten angepasst. Heute funktioniert das genau andersherum. Weil die Menschen andere Ansprüche haben, muss es auch zu Veränderungen in ihrem Essverhalten kommen. Gleichzeitig soll alles schneller gehen, aber das Interesse an Gesundheit und Nachhaltigkeit bleibt. Unmittelbar führt das zu kleineren und flexiblen, dafür aber gesunden Mahlzeiten.

Zuletzt ist es völlig verständlich, dass die Mahlzeiten kleiner werden, weil sich auch die Grösse der Haushalte reduziert. Heutzutage leben viele Menschen alleine oder es gibt Studenten-WGs, deren Bewohner verschiedene Zeitpläne haben. Ein gemeinsames Essen gibt es kaum noch und Familien werden meist erst später gegründet als wir es aus der Vergangenheit kennen.

Was essen wir bei der Snackification?

Wie der Name des neuen Supertrends bereits sagt, steigen wir von der traditionellen Art der Ernährung auf Snacks um. Damit sind jedoch nicht Schokoriegel, Chips oder Salzgebäck gemeint, also das, was wir im Normalfall als Snack ansehen. Stattdessen werden viele, kleine Mahlzeiten zu sich genommen, beispielsweise Bowls aus gesunden Zutaten, Salate oder Suppen.

Durch die neue Arbeitswelt und alles, was sie mit sich bringt, gibt es neue Bedürfnisse und Ansprüche, an die sich Speisen anpassen müssen. Das Essen soll flexibel und mobil sein, man möchte es schnell verzehren können und trotzdem gesund leben. So verkleinern sich zunächst die Portionsgrössen. Statt wenigen, grossen Mahlzeiten werden mehrmals über den Tag verteilt kleine, leichte Gerichte zu sich genommen.

Ein schweres Essen wie einen grossen Braten wird es also zumindest in der Arbeitszeit nicht mehr so häufig geben. Generell werden sich viele verschiedene Ernährungsstile verbreiten: vegetarisch und vegan sind da bloss die Anfänge. Immer wieder versuchen Menschen, auszuprobieren, wie sich ein Wandel in ihrer Ernährung auf ihr Befinden auswirkt und wie sie sich verbessern können. Das geschieht konstant und wird uns weiterhin begleiten.

Zahlreiche Vorteile durch kleinere Speisen

Die Snackification, also der Wandel in unserer Ernährung, bedeutet eine grosse Veränderung. Traditionelle Mahlzeiten haben ausgedient, das könnte uns Angst machen. Stattdessen aber bringt die Änderung zahlreiche positive Eigenschaften mit sich. So gibt es von vielen Menschen mehr Wertschätzung für das Essen.

Das liegt daran, dass wir mehr darauf achten, was wir zu uns nehmen. Von welcher Speise möchte ich wieviel essen? Wer viele kleine Snacks über den Tag verteilt, denkt über sein Essen nach. Das führt zu bewusstem Genuss: wir beschäftigen uns mehr mit unserer Ernährung und finden heraus, welche Menge von welcher Speise uns wann gut tut. So lernen wir zusätzlich Dinge über unseren Körper.

Die Grösse der Portion ist immer abhängig davon, wie viel Hunger man mitbringt. Das ist um Längen besser als sich sinnlos damit zuzustopfen, wie es aktuell für viele Menschen ein Problem ist. Doch die Snackification macht uns nicht nur bewusster und entspannter, sondern ist auch flexibel. Wir können essen, wo und wann wir wollen – und haben so vielleicht mehr Zeit für das, was wir gern tun. So ist der neue Trend zum Beispiel auch als Sportnahrung einfach perfekt geeignet.


Ein Notizbuch ist umgeben von kleine Mahlzeiten
Kleine Mahlzeiten schärfen die Aufmerksamkeit und lassen einen die unterschiedlichen Lebensmittel bewusster wahrnehmen. (Bild: Prostock-studio – shutterstock.com)

Perspektiven: Wie die Zukunft des Essens aussieht

Snackification bedeutet nicht nur, dass alle Gerichte kleiner werden und es von jeder Speise eine Mini-Variante gibt. Stattdessen wird auch der Tag vollständig umstrukturiert und an den Arbeitsalltag angepasst. Wenn es überhaupt noch eine Mahlzeit gibt, die wie in der Vergangenheit üblich als Zusammenkunft für Familien dient, wird es das Abendessen eher sein als das Mittagessen.

Für die Öffentlichkeit ist der Streetfood-Trend ein erster Ansatz, um die Snackification an den Mann zu bringen. Mittlerweile zieht das Konzept jedoch auch in die Gastronomie ein, wie in Cafés oder Restaurants. Sogar in den Supermärkten finden sich vermehrt Salattheken oder Imbiss-Stände. Das führt natürlich zu höheren Ansprüchen an den Markt und die Gastronomie.

So führt der Wunsch nach frischem und trotzdem schnellem Essen zu einem interessanten Wandel. In einigen Ländern wird bereits Gemüse auf Supermarktdächern oder im Untergrund angebaut, um das Grün in die Stadt zu holen. Generell wird es in Zukunft immer weiter darum gehen, das zunehmende Bedürfnis der Menschen nach Transparenz und Klimafreundlichkeit zu stillen.

 

Titelbild: photka – shutterstock.com

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